Nähmaschinen für AnfängerWarum Nähen jetzt so angesagt ist
Katja Fischer, dpa
5.8.2020
Spätestens die Corona-Masken haben es gezeigt: Selber nähen liegt im Trend. Der Kauf der richtigen Nähmaschine kann insbesondere Einsteigern das Nähen erleichtern.
Nähen liegt absolut im Trend und hat mit der Herstellung der Corona-Masken noch einen Schub bekommen. Wer sich erfolgreich an diesen kleinen Stoffstücken versucht hat, ist vielleicht auf den Geschmack gekommen und möchte nun grössere Projekte in Angriff nehmen.
Mit einer guten Nähmaschine ist es gar nicht so schwer, Kleidungsstücke zu reparieren oder selbst zu schneidern. «Es gibt verschiedene Arten von Nähmaschinen, die für unterschiedliche Zwecke einsetzbar sind», sagt Claudia Till, Redakteurin bei der Stiftung Warentest, die Ende vergangenen Jahres verschiedene Nähmaschinen bewertet hat.
Klassische Nähmaschinen führen nacheinander einzelne Arbeitsschritte aus, etwa Nähen, Reissverschluss einnähen oder Kanten versäubern.
«Dabei kann man aus verschiedenen Sticharten wählen. Je nach Arbeitsgang muss der passende Nähfuss eingesetzt werden», sagt Till. Die einfachen Geräte sind vielseitig einsetzbar und eignen sich im Allgemeinen auch für dicke oder mehrlagige Stoffe. «Aber nicht alle sind darin gleich gut. Manche haben Probleme, Jeans umzunähen oder die Quernähte von Jeansstoff zu übernähen», so Till.
Nähmaschine nach individuellen Bedürfnissen auswählen
Komplexer sind sogenannte Overlock-Maschinen. Sie nähen, schneiden und versäubern die Kanten in einem Nähvorgang. Das geht viel schneller und präziser als mit einer herkömmlichen Nähmaschine.
Allerdings nähen die Overlock-Modelle keine dicken Stoffe und können weder stopfen noch Reissverschlüsse oder Taschen annähen. «Deshalb sind sie kein Ersatz für die herkömmliche Nähmaschine», sagt Till.
Welche Maschine infrage kommt, hängt davon ab, was man nähen möchte. Wer nur gelegentlich etwas reparieren will, ist schon mit einem Einsteigermodell gut bedient. «Wer aber Kleidung nähen möchte, braucht mehr Funktionen und vielleicht auch mehr Komfort», sagt Angela Probst-Bajak von der Initiative Handarbeit.
Vor dem Kauf einer Nähmaschine sollte man sich daher genau überlegen, welche Funktionen und Ausstattung benötigt werden. Denn auch für Nähmaschinen gilt: Viel hilft nicht unbedingt viel. «Die neue Nähmaschine sollte einfach zu einem passen», sagt Probst-Bajak.
Probieren geht über studieren
Wer sich noch nicht auskennt, kann bei einer erfahrenen Näherin nachfragen, was ihr wichtig ist und was sie an ihrer Maschine mag. Und: «In Nähgeschäften darf man in der Regel die infrage kommenden Nähmaschinen testen», weiss Probst-Bajak. Ihrer Erfahrung nach stellt sich so am besten heraus, wie man mit den Einstellungen für Stiche und Nähtechniken zurechtkommt und wie das allgemeine «Fahrgefühl» ist.
Mit den gängigen Basisfunktionen warten alle Maschinen auf. «Unterschiede gibt es vor allem im Komfort», sagt Till. Gerade für Anfängerinnen und Anfänger ergibt es ihrer Meinung nach Sinn, wenn die Maschine zum Beispiel eine Einfädelhilfe hat. «Oder wenn sie sich so einstellen lässt, dass Ungeübte zunächst langsam nähen können.» Auch ein automatisches Knopflochprogramm erleichtert die Arbeit gerade für Anfängerinnen und Anfänger sehr.