Es ist nicht nur Venedig An diesen Reisezielen musst du jetzt überall Eintritt zahlen

vab

22.4.2024

Tagestouristen in Venedig müssen neu Eintrittskarten für ihren Besuch der Lagunenstadt kaufen.
Tagestouristen in Venedig müssen neu Eintrittskarten für ihren Besuch der Lagunenstadt kaufen.
Andrea Warnecke/dpa-tmn

Am 25. April beginnt die Testphase für Venedigs Tagestouristen – sie sollen an 29 Tagen 5 Euro Eintrittsgebühr zahlen. Auch andere Orte verlangen Gebühren und versuchen so, den Massentourismus zu bändigen. 

vab

22.4.2024

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Ab dem 25. April müssen Tagestouristen in Venedig testweise 5 Euro Eintritt bezahlen. 
  • Es gibt weltweit einige Städte, Orte oder gar Strände, für die Reisende Gebühren bezahlen müssen. 
  • Mit solchen Massnahmen versuchen überlaufene Orte, dem Massentourismus entgegenzuwirken. 
  • Manche Orte verlangen keinen Eintritt, sondern begrenzen die Besucheranzahl.

Venedig macht bald ernst: Ab dem 25. April verlangt die italienische Lagunenstadt zum ersten Mal 5 Euro Eintritt pro Tagestourist. Damit will man dem Massentourismus entgegenwirken.

Beschlossen wurde die Sache schon im September, jetzt durchläuft die Eintrittsgebühr eine 29-tägige Testphase. Diese wird am 25. April bis einschliesslich 5. Mai und dann mit einer Ausnahme (2. und 3. Juni) an allen Wochenenden bis Mitte Juli umgesetzt, jeweils von 8.30 bis 16 Uhr.

Übernachtungsgäste sind von der Gebühr befreit. Nach Bezahlung erhalten Tagestouristen einen QR-Code zum Vorweisen. Wer sich vor seinem Besuch kein Ticket zulegt und erwischt wird, kann eine Busse von zwischen 50 und 300 Euro bekommen.

Viele Reiseziele und Attraktionen weltweit sind mittlerweile so überlaufen, dass sie nach Lösungen suchen, um den übermässigen Ansturm von Touristen zu bändigen. Venedig ist nicht der einzige Ort, der sich entschieden hat, Eintrittsgebühren zu verlangen. Unter anderem auch Hawaii oder ein italienischer Badeort denken darüber nach. 

Bali, Indonesien

Auch für die indonesische Ferieninsel Bali bezahlt man seit Februar 2024 Eintritt. Dort sind es 10 US-Dollar – umgerechnet rund 9 Franken –, die Reisende hinblättern müssen. 

Die Einnahmen sollen für den Schutz der Umwelt eingesetzt werden und in entsprechende Projekte fliessen. Wer bezahlt hat, bekommt eine Quittung und einen Aufkleber, die bis zur Ausreise aufbewahrt werden müssen. 

Hawaii, USA

In Hawaii ist es noch nicht gesetzte Sache, aber auch dort hat der zuständige Gouverneur vorgeschlagen, Touristentaxe zu kassieren. Diskussionen drehen sich um 25 US-Dollar – umgerechnet etwa 23 Franken –, die dann in den Naturschutz eingesetzt werden sollen. Diese wäre dann bei der Anreise im Hotel zu bezahlen.

Sestri Levante, Italien

5 Euro soll auch der Eintritt zum Strand von Sestri Levante im italienischen Ligurien bald kosten. Die Rede ist von einer Einführung ab diesem Sommer. Der Badeort ist auch bei Schweizer Ferienmachenden ein beliebtes Ziel – und in der Hochsaison stark gefüllt. 

Barcelona, Spanien

Seit April 2024 wurde die Gebühr für Übernachtungsgäste und Kreuzfahrtpassagiere in Barcelona angepasst. Sie wurde von 2,75 auf 3,25 Euro angehoben. 

Dubrovnik, Kroatien

Dubrovniks Altstadt diente als Drehort für die «Game of Thrones»-Serienhauptstadt Königsmund. Fans pilgern seither in den kroatischen Ort, der mittlerweile unter Massentourismus leidet und schwer überfüllt ist. Um den Ansturm wenigstens etwas einzudämpfen, verlangt man keinen Eintritt, sondern hat sich entschieden, eine Begrenzung bei Kreuzfahrtschiffen einzuführen.

Amsterdam, Niederlande

Und auch Amsterdam versucht, mit einer Obergrenze für Touristen weniger überlaufen zu sein. Erlaubt sind in der niederländischen Hauptstadt nur noch 20 Millionen Übernachtungen im Jahr.

Iseltwald BE

Auch in der Schweiz gibt es Orte, die vom Massentourismus betroffen sind und wo man versucht, ebendiesem entgegenzuwirken. So etwa in der Berner Gemeinde Iseltwald am Brienzersee, wo auch eine Serie der Übeltäter ist. Denn eine koreanische Netflix-Produktion löste einen regelrechten Hype um den Steg am See aus. Seit einer Weile bezahlt man 5 Franken Eintritt an einem Drehkreuz, wenn man ein begehrtes Foto an der Filmkulisse knipsen möchten.

In vielen Städten weltweit bezahlen Übernachtungsgäste Touristenabgaben. Die oben genannte Liste ist ein kleiner Auszug.


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