Kuriose Ferien-Regeln Nacktbaden nur für Männer verboten – keine High Heels auf der Akropolis

Von Gabriela Beck

1.8.2022

An manchen Touristenorten gelten Regeln, auf die man von allein kaum kommen würde. Damit dir Bussgelder nicht die Ferien verderben, haben wir eine Auswahl der skurrilsten Gesetze zusammengestellt.

Von Gabriela Beck

Sommerzeit ist Ferienzeit, und den verbringen viele gern im Ausland – beim Wandern in Italien, am Strand in Spanien, beim Sightseeing in Griechenland. Selbstverständlich gelten auch am Ferienort Regeln und Gesetze, an die sich Touristen halten müssen. Sonst drohen Geldstrafen oder sogar Gefängnis. Das Dumme ist nur: Einige Regeln sind so kurios, dass man sie leicht unbeabsichtigt übertritt, wenn man sie nicht kennt und sich dadurch in Unannehmlichkeiten verwickelt. Das kann teuer werden. blue News zeigt, welche Fehler du in den Ferien lieber nicht machen solltest:

Cinque Terre: Wandern in Flip-Flops untersagt

Die Fusswege zwischen den Dörfern an der Steilküste von Cinque Terre sind zwar gut markiert, dennoch ist der Boden uneben und verlangt festes Schuhwerk.
Die Fusswege zwischen den Dörfern an der Steilküste von Cinque Terre sind zwar gut markiert, dennoch ist der Boden uneben und verlangt festes Schuhwerk.
Getty Images/EyeEm

Gut markierte Fusspfade verbinden mal etwas bergauf, mal bergab die bunten Fischerdörfer Monterosso al Mare, Vernazza, Corniglia, Manarola und Riomaggiore des Cinque-Terre-Nationalparks entlang der ligurischen Steilküste. Doch auch eine leichte Wanderung ist eben kein Spaziergang am Strand. Nach sich häufenden Helikoptereinsätzen zum Abtransport verletzter Wanderer hat die Nationalparkverwaltung ein Verbot ausgesprochen, die Wege in Flip-Flops, Badelatschen oder barfuss zu begehen. Wer sich nicht daran hält, muss mit einer Geldbusse zwischen 50 und 2500 Franken rechnen.

Palermo: Nacktbaden für Männer verboten

In Palermo sollte Mann die Hosen anlassen.
In Palermo sollte Mann die Hosen anlassen.
Getty Images/Image Source

Während FKK, sprich «Freikörperkultur» oder einfach Nacktbaden an vielen Stränden Europas zumindest in Teilabschnitten für alle Geschlechter erlaubt ist, herrscht in Palermo keine Spur von Gleichberechtigung. In der Hauptstadt Siziliens ist es verboten, nackt am Strand zu sein – allerdings nur für Männer. Frauen dürfen sich ohne Textilien in die Wellen stürzen.

Athen: Keine High Heels auf der Akropolis

Damit sie weder beschädigt noch verklebt werden, ist es in Griechenland an den meisten antiken Stätten verboten hohe Absätze zu tragen oder Kaugummi zu kauen.
Damit sie weder beschädigt noch verklebt werden, ist es in Griechenland an den meisten antiken Stätten verboten hohe Absätze zu tragen oder Kaugummi zu kauen.
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Nicht etwa den Füssen der Frauen zuliebe ist das Tragen von High Heels auf den unebenen Marmorplatten der Akropolis verboten, sondern weil spitze Absätze den antiken Boden beschädigen könnten. Um die Akropolis für die Nachwelt zu erhalten, sind flache Schuhe daher zwingend notwendig. Gleiches gilt auch für andere antike Stätten in Griechenland. Übrigens: Auch Kaugummi kauen ist dort nicht gestattet. Die Wahrzeichen antiker Geschichte sollen schliesslich weder zum Bröckeln gebracht noch verklebt werden.

Teneriffa: Keine Sandburgen am Strand

Eine Sandburg ist schön anzusehen, wird aber zu einer Stolpergefahr für Strandspaziergänger, wenn die nächste Flut das Bauwerk zu undefinierbaren Löchern und Hügeln verformt hat.
Eine Sandburg ist schön anzusehen, wird aber zu einer Stolpergefahr für Strandspaziergänger, wenn die nächste Flut das Bauwerk zu undefinierbaren Löchern und Hügeln verformt hat.
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Viele grosse und kleine Freizeit-Baumeister dürfte das Sandburgen-Bauverbot enttäuschen. Doch es hat einen guten Grund: Durch die dabei entstehenden Löcher und Türme könnten Spazierende, aber auch Rettungsschwimmer, bei deren Einsätzen es oft um Sekunden geht, stolpern und sich verletzen. Darüber hinaus könnte die Zufahrt von Rettungswagen dadurch behindert werden. Deshalb sind Sandburgen auch auf Sylt und an einigen Stränden der Insel Fehmarn nicht erlaubt. An den Playas Arona und Arisca auf Teneriffa werden für illegale Sandburgen und -schlösser 500 bis 1500 Franken fällig. Auf Sylt wird der Bau einer Sandburg mit bis zu 450 Franken geahndet.

Frankreich: Nicht mit Badeshorts in den Pool

Neben der Beschränkung der Badekleidung ist es in einigen Anlagen nicht erlaubt, aufblasbares Wasserspielzeug oder Luftmatratzen mit in den Pool zu nehmen.
Neben der Beschränkung der Badekleidung ist es in einigen Anlagen nicht erlaubt, aufblasbares Wasserspielzeug oder Luftmatratzen mit in den Pool zu nehmen.
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Mit lässigen Badeshorts in den Pool – in einigen Ferienanlagen und öffentlichen Schwimmbädern in Frankreich ist das verboten. Ein Grund: Die Betreiber befürchten, dass Dreck oder Sand in den Taschen der Shorts die Filteranlagen der Pools verstopfen könnten. Ein weiterer Grund: Eine lange Badehose wird auch mal zum Stadtbummel oder Strandbesuch getragen. Wer danach damit direkt in den Pool springt, verschmutzt das Wasser relativ stark. Eine enge Badehose wird dagegen in der Regel nicht bei einem Ausflug in die Stadt getragen. Allerdings gibt es in Frankreich kein allgemeines Gesetz, das das Tragen von Badeshorts in Schwimmbädern verbietet. Jedes Département regelt das einzeln für sich.

Rom: Teures Bad im Trevi-Brunnen

In Rom gilt ein Dekret, um die Brunnen der Stadt vor Vandalismus zu schützen.
In Rom gilt ein Dekret, um die Brunnen der Stadt vor Vandalismus zu schützen.
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Wer die legendäre Brunnen-Badeszene aus dem 1960er Fellini-Film «La Dolce Vita» nachstellen möchte, wird wahrscheinlich nicht weltberühmt wie Schauspielerin Anita Ekberg, sondern um 500 Franken ärmer. So hoch ist die Busse für ein Bad im Trevi-Brunnen. Selbst wer sich auf den Rand des Brunnens setzt, wird neuerdings von einem Polizisten mit Trillerpfeife verscheucht. Auch auf der kürzlich renovierten Spanischen Treppe, einem Wahrzeichen Roms, darf man neuerdings nicht mehr sitzen, geschweige denn picknicken.

Amalfiküste: Limitierter Verkehr am Weekend

Auch Touristenbusse müssen sich an die neuen Verkehrsvorschriften halten, die den Verkehr auf der schmalen Küstenstrasse an den Sommer-Wochenenden beschränken sollen. Taxis und öffentliche Verkehrsmittel können frei zirkulieren.
Auch Touristenbusse müssen sich an die neuen Verkehrsvorschriften halten, die den Verkehr auf der schmalen Küstenstrasse an den Sommer-Wochenenden beschränken sollen. Taxis und öffentliche Verkehrsmittel können frei zirkulieren.
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Die dramatisch an die Steilküste geklebten Dörfer im Süden der italienischen Halbinsel von Sorrent sind so beliebt wie nie. Das hat zur Folge, dass sich auf der engen Küstenstrasse zwischen den Dörfern und der Hafenstadt Salerno regelmässig der Verkehr zu langen Blechschlangen staut. Um ein Verkehrschaos zu vermeiden, haben die Gemeinden neue Regeln für die Hauptreisezeit im Sommer eingeführt: Bis zum 30. September dürfen an einem Wochenende lediglich Fahrzeuge mit geraden Kennzeichen, am darauffolgenden nur jene mit ungeraden Kennzeichen fahren.

Málaga: Strandplatz reservieren verboten

Màlaga hat strenge Strandregeln: Keine Radios, keine Sportarten mit Schlägern und auch das  Pinkeln im Meer ist verboten.
Màlaga hat strenge Strandregeln: Keine Radios, keine Sportarten mit Schlägern und auch das  Pinkeln im Meer ist verboten.
Getty Images/EyeEm

Frühes Aufstehen, um sich den Lieblingsplatz am Strand zu reservieren, lohnt sich im Badeort Torrox an der Costa del Sol in Málaga nicht. Liegestühle, Sonnenschirme und andere Gegenstände, die herrenlos stehen- und liegenbleiben, werden weggeräumt. Wer seine Sachen wieder zurückhaben will, muss dafür eine Strafgebühr bezahlen. Auch im italienischen Livorno sammeln die Ordnungshüter an den Stränden alles ein, was übereifrige Parzellenbesetzer dort am Vorabend oder vor Sonnenaufgang deponiert haben. Das Bussgeld beträgt 200 Franken.