Die Chefredaktorin der Modezeitschrift «Vogue», Anna Wintour, hätte Lust auf ein Treffen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel. «Ich würde sie liebend gern kennenlernen», sagte Wintour dem «Zeit-Magazin» laut Vorabmeldung vom Mittwoch.
Der 69-Jährigen gefallen die für Merkel typischen Hosenanzüge. «Sie sind sehr authentisch», betonte Wintour. «Ich bin froh, dass sie diesen wiedererkennbaren Stil hat.» Merkel wirke auf sie «wie jemand, die weiss, wer sie ist», sagte Wintour, die grossen Einfluss in der Modebranche besitzt. «Ich habe nicht den Eindruck, dass sie versucht, sich zu verstellen – dafür bewundere ich sie.»
Wintour sprach auch über ihre langjährige Freundschaft zum jüngst verstorbenen Modedesigner Karl Lagerfeld. Er war «ein wahrer und treuer Freund», sagte die 69-Jährige. Sie habe in den wichtigsten und emotionalsten Momenten ihres Lebens seine Kleider getragen: «Bei meiner Hochzeit, bei den Hochzeiten meiner Kinder, als ich von der Queen zur Dame geadelt wurde.»
«Wenn ich seine Kleider anzog, hatte ich das Gefühl, ihm nahe zu sein, so als ob sie mich in diesen besonderen Momenten wie ein Freund beschützen würden», erinnerte sich Wintour. «Jetzt, wo er weg ist, hilft es mir zu wissen, dass ich ihn dort immer noch finden werde.»
Coco – der Engel aus Bern, den die Welt nicht verstand
Coco – der Engel aus Bern, den die Welt nicht verstand
Performance-Künstlerin, selbstbekennende transsexuelle Anarchistin, Macho-Frau, seelisch Heimatlose, Model, Lieblings-Zielscheibe der Schweizer Boulevardpresse – Coco.
Olivier G. Fatton begegnete Coco im November 1989 zum ersten Mal. Dieser «lichte und doch so schwermütige Engel» faszinierte den Fotografen vom ersten Moment an.
Bei einem Kaffee in einem Berner Schwulenlokal schliessen sie einen fotografischen Vertrag: Coco posiert für ihn und dafür dokumentiert Fatton ihre Geschlechtsanpassung.
Aus dem Pakt wurde eine Liebesbeziehung, in deren Verlauf Fatton zahlreiche Aufnahmen von Coco machte. Intime Porträts, ...
... inszenierte Modefotografie, zuhause, unterwegs, in Clubs und in den Bergen zeigen die zahlreichen Facetten der schillernden Coco.
Und immer wieder diese grossen, melancholischen Augen. Ihre Augen seien ihr zweiter Mund geworden, sagte Coco einmal.
Und weil ihre tausendseitige Autobiographie von Dieben gestohlen wurde, erzählen uns diese Augen vom Leben einer Kameliendame des 20. Jahrhunderts – im Bildband «Coco», der dieser Tag erschienen ist.
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