Shinzo Abe ist totJapans Ex-Premier stirbt nach Anschlag
dpa
8.7.2022 - 11:01
Japans Ex-Ministerpräsident Abe angeschossen
Spurensicherung an dem Ort, an dem es nach Angaben der japanischen Regierung einen Anschlag auf den ehemaligen japanischen Ministerpräsident Shinzo Abe gegeben haben soll. Ein Mann habe während einer Wahlkampfrede in der alten Kaiserstadt Nara am helllichten Tag von hinten auf Abe geschossen, berichteten japanische Medien am Freitag unter Berufung auf Abes Regierungspartei LDP. Wie es dem 67-Jährigen gehe, sei nicht bekannt, erklärte ein Regierungssprecher am Freitag. Ein Vertreter des Universitätskrankenhauses in der westjapanischen Stadt Nara erklärte, Abe sei dort eingeliefert worden. Medien berichteten, der Politiker sei bewusstlos. Der mutmassliche Schütze wurde festgenommen. Zudem wurde eine Schusswaffe gefunden. Zu möglichen Hintergründen der Tag gab es zunächst keine Informationen. Abe hatte Japan von 2012 bis 2020 regiert und war damit der am längsten amtierende Premier des Landes Auch nach seinem Rücktritt ist er eine wichtige Figur in der regierenden LDP.
08.07.2022
Der japanische Ex-Regierungschef Shinzo Abe ist tot. Der 67 Jahre alte Politiker hat den Mordanschlag in der Stadt Nara am Freitag nicht überlebt.
DPA
08.07.2022, 11:01
08.07.2022, 13:21
Auf Japans früheren rechtskonservativen Regierungschef Shinzo Abe ist während einer Wahlkampfrede auf einer Strasse geschossen worden. Wie japanische Medien berichten, ist der 67-Jährige am Freitagvormittag an seinen schweren Verletzungen gestorben.
Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie Abe zusammengebrochen auf der Strasse in der alten Kaiserstadt Nara liegt. Er stand während seiner Rede zur Oberhauswahl an diesem Sonntag auf der Strasse.
Der Täter sei noch am Tatort von der Polizei wegen versuchten Mordes festgenommen worden, hiess es. Abe habe sich an die Brust gefasst, als er kollabiert sei, sein Hemd sei blutverschmiert gewesen.
Schütze soll aus Unzufriedenheit geschossen haben
Der Anschlag soll einem Medienbericht zufolge von einem Ex-Mitglied der Selbstverteidigungsstreitkräfte des Landes verübt worden sein. Das berichtete der japanische Fernsehsender NHK am Freitag unter Berufung auf Quellen im Verteidigungsministerium.
Japans Ex-Regierungschef Shinzo Abe nach Attentat gestorben
Bei einer Wahlkampfveranstaltung in der japanischen Stadt Nara hat ein Mann auf Japans ehemaligen Premierminister Shinzo Abe geschossen. Dieser hielt dort eine Rede während des Wahlkampfs um das japanische Oberhaus. Abe erlag später im Spital seinen Verletzungen.
Bild: Bild: Keystone
Abe hatte seine Rede vor einem Bahnhof in Nara gehalten.
Bild: Bild: dpa
Der mutmassliche Täter soll mit einer selbst gebauten Waffe zweimal auf Abe geschossen haben.
Bild: Bild: Keystone
Laut eines Berichts fasste sich Abe nach den Schüssen an die Brust und ging anschliessend zu Boden.
Bild: Bild: Kyodo News/AP
Shinzo Abe (rechts) schaut sich 2018 mit Wladimir Putin einen Judokampf an: Abe stammte aus einer Politikerfamilie und war der am längsten amtierende Ministerpräsident in Japans Geschichte.
Abe im Jahr 2019 mit Donald Trump: 2020 trat Abe als Ministerpräsident zurück, da ihm eine chronische Darmentzündung wieder zu schaffen machte.
Bild: Bild: Lukas Coch/AAP
Bundeskanzlerin Angela Merkel begrüsst Abe im Juni 2015 in Elmau zum G7-Gipfel: Nach seinem Rücktritt beklagte der japanische Politiker, dass es «ihm den Magen umdrehe», angesichts der vielen Ziele, die er nicht habe umsetzen können.
Bild: Bild: picture alliance / dpa
Japans Ex-Regierungschef Shinzo Abe nach Attentat gestorben
Bei einer Wahlkampfveranstaltung in der japanischen Stadt Nara hat ein Mann auf Japans ehemaligen Premierminister Shinzo Abe geschossen. Dieser hielt dort eine Rede während des Wahlkampfs um das japanische Oberhaus. Abe erlag später im Spital seinen Verletzungen.
Bild: Bild: Keystone
Abe hatte seine Rede vor einem Bahnhof in Nara gehalten.
Bild: Bild: dpa
Der mutmassliche Täter soll mit einer selbst gebauten Waffe zweimal auf Abe geschossen haben.
Bild: Bild: Keystone
Laut eines Berichts fasste sich Abe nach den Schüssen an die Brust und ging anschliessend zu Boden.
Bild: Bild: Kyodo News/AP
Shinzo Abe (rechts) schaut sich 2018 mit Wladimir Putin einen Judokampf an: Abe stammte aus einer Politikerfamilie und war der am längsten amtierende Ministerpräsident in Japans Geschichte.
Abe im Jahr 2019 mit Donald Trump: 2020 trat Abe als Ministerpräsident zurück, da ihm eine chronische Darmentzündung wieder zu schaffen machte.
Bild: Bild: Lukas Coch/AAP
Bundeskanzlerin Angela Merkel begrüsst Abe im Juni 2015 in Elmau zum G7-Gipfel: Nach seinem Rücktritt beklagte der japanische Politiker, dass es «ihm den Magen umdrehe», angesichts der vielen Ziele, die er nicht habe umsetzen können.
Bild: Bild: picture alliance / dpa
Wie der japanische Fernsehsender NHK am Freitag berichtete, soll der 41-Jährige Schütze nach seiner Festnahme gesagt haben, er sei «unzufrieden» mit Abe und habe ihn «töten» wollen.
Der Japaner soll mit einer selbstgebastelten Schusswaffe von hinten zwei Schüsse auf Abe abgefeuert haben, als dieser in der Stadt Nara gerade eine Wahlkampfrede hielt. Abe sei in der linken Brust getroffen worden. Der rechtskonservative Politiker soll einen Herz-Lungen-Stillstand erlitten haben.
Abes Amtszeit
Abe hatte Japan vom Dezember 2012 bis September 2020 regiert und war damit der am längsten amtierende Premier des Landes. Unter ihm war Japan deutlich nach rechts gerückt. Der Politiker gehörte zu den entschiedenen Verfechtern einer Revision der pazifistischen Nachkriegsverfassung. Im Artikel 9 der Verfassung verzichtet Japan «für alle Zeiten auf den Krieg als ein souveränes Recht der Nation und auf die Androhung oder Ausübung von Gewalt als Mittel zur Beilegung internationaler Streitigkeiten».
Wahlen in Japan
In Japan finden am Sonntag Wahlen zum Oberhaus statt. Es wird erwartet, dass die LDP einen haushohen Sieg erringen wird. Damit könnte die Debatte um eine Verfassungsänderung an Fahrt gewinnen. Das Inselreich Japan hat mit die schärfsten Waffengesetze weltweit und gilt als eines der sichersten Länder überhaupt.
Reaktionen
US-Aussenminister Antony Blinken sprach Abes Familie seine Anteilnahme aus. Er sei in Gedanken und Gebeten bei ihnen. US-Botschafter Rahm Emanuel lobte Abe als aussergewöhnliche Führungsfigur und unbeirrten Verbündeten der USA. Auch der australische Premierminister Anthony Albanese zeigte sich schockiert.
Der frühere US-Präsident Donald Trump, zu dem Abe ein gutes Verhältnis hatte, nannte die Attentatsnachricht absolut niederschmetternd. Abe sei ein echter persönlicher Freund und ein Freund der USA. «Wir alle beten für Shinzo und seine grossartige Familie», schrieb Trump.