Mordprozess beginnt Angeklagter gesteht Gewalttat an Touristinnen bei Neuschwanstein

dpa/vab

19.2.2024 - 11:13

Im Juni 2023 ereignete sich ein Verbrechen nahe der bekannten Marienbrücke, von der man aus einen besonders guten Blick auf das Schloss Neuschwanstein hat.
Im Juni 2023 ereignete sich ein Verbrechen nahe der bekannten Marienbrücke, von der man aus einen besonders guten Blick auf das Schloss Neuschwanstein hat.
Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Das Verbrechen sorgte weltweit für Entsetzen: Beim Schloss Neuschwanstein überfällt ein Mann zwei US-Touristinnen aus sexuellen Motiven, eine Frau stirbt. Zu Beginn des Prozesses gesteht der Angeklagte.

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  • Am Montag beginnt der Prozess gegen den US-amerikanischen Mann, der beim Schloss Neuschwanstein zwei Touristinnen aus sexuellen Motiven überfallen haben soll.
  • Eines der Opfer starb nach dem Übergriff. 
  • Der Angeklagte gesteht die Tat gleich zu Beginn des Prozesses. 
  • Die Tat sei jedoch nicht geplant gewesen und die Vergewaltigung spontan geschehen.

Im Prozess um das Gewaltverbrechen an zwei US-amerikanischen Touristinnen bei Schloss Neuschwanstein hat der Angeklagte ein umfassendes Geständnis abgelegt. Der 31-jährige Troy B. steht seit Montag wegen Mordes, Vergewaltigung mit Todesfolge und versuchten Mordes vor dem Landgericht Kempten.

Laut Anklage hatte der ebenfalls aus den USA stammende Urlauber die beiden Frauen im Alter von 21 und 22 Jahren am 14. Juni 2023 bei einer Wanderung in der Nähe der Marienbrücke in Schwangau aus sexuellen Gründen brutal überfallen. Die Frauen und der Mann trafen zufällig aufeinander, wie sich in Ermittlungen herausstellte.

So hat Troy B. laut der Anklage die beiden Touristinnen aus Illinois auf einen abgelegenen Pfad gelockt, wo er den beiden zunächst einen romantischen Blick auf das Märchenschloss versprochen hatte, wie die «Bild»-Zeitung berichtete.

Die Brücke ist ein beliebter Treffpunkt von Urlaubern, weil man von dort einen besonders guten Blick auf das Märchenschloss des Bayern-Königs Ludwig II. hat.

«Der Angeklagte hat die unfassbare Tat begangen»

Nach dem Angriff war die 21-Jährige gestorben, ihre ein Jahr ältere Begleiterin wurde erheblich verletzt. Troy B. soll die jüngere Frau stranguliert und vergewaltigt haben, zudem soll er beide Opfer einen etwa 50 Meter tiefen Abhang hinuntergestossen haben.

Verteidiger Philip Müller verlas zu Beginn des Prozesses eine Erklärung, in der die Vorwürfe weitgehend eingeräumt werden. «Der Angeklagte hat die unfassbare Tat begangen», hiess es zu dem Verbrechen an der 21-Jährigen. Der US-Amerikaner bestätigte, dass die Erklärung richtig sei, beantworte aber keine weiteren Fragen.

In der Erklärung von Troy B. hiesse es, dass die Tat nicht geplant gewesen und die Vergewaltigung spontan geschehen sei, wie die «Allgäuer Zeitung» berichtet. «Ihm war bewusst, dass die Bewusstlose sterben könnte, trotzdem liess er sie zurück», zitiert die «Allgäuer Zeitung». 

Ausserdem soll beim Angeklagten auch Kinderpornografie gefunden worden sein.

Sechs Verhandlungstage geplant

Wie die «Allgäuer Zeitung» weiter schreibt, bereue der 31-Jährige die Tat zutiefst, so die Erklärung, die er von seinen Anwälten verlesen liess. Er wolle sich bei den Familien der Opfer entschuldigen, falls das möglich sei. Die Tat laste schwer auf seinem Gewissen.

Das Gericht hat für den Prozess zunächst sechs Verhandlungstage geplant. Das Urteil könnte demnach Mitte März verkündet werden.


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