Siebenmal die volle Punktzahl und nur ein paar kleine Patzer: Bei einem «Let's Dance»-Finale auf hohem tänzerischem Niveau haben am Ende ein Quäntchen Glück und die Zuschauer entschieden. Dabei mussten gerade die über viele Wochen dieser Staffel den Saal verlassen.
Mit Cha-Cha-Cha, Tango und einem Freestyle zur Musik von «Aladdin» hat sich Zirkusartistin Lili Paul-Roncalli (22) den Sieg in der 13. Staffel von «Let's Dance» ertanzt.
Profitänzer Massimo Sinató an ihrer Seite stand nach RTL-Angaben zum sechsten Mal in einem Finale der Tanzshow, die diesmal zum einen von der Corona-Pandemie und zum anderen am Ende von hochrangigen Kandidaten geprägt war.
Die drei sehr leistungsstarken Paare der letzten Folge hatten sich am Freitagabend ein knappes Kopf-an-Kopf-Rennen geliefert. Paul-Roncalli und Sinató wie auch Kletterer Moritz Hans (24) und Renata Lusin bekamen von der Jury gleich für alle drei Finaltänze jeweils die vollen 30 Punkte. Am Ende entschieden die Zuschauer per Telefonvoting über den ersten und zweiten Platz und die Vergabe des Pokals.
Wegen eines Patzers bei einer Pirouette während der Salsa und Schrittfehlern beim Quickstep büssten «DSDS»-Gewinner Luca Hänni (25) und Christina Luft zweimal Punkte ein und kamen je auf 27. Erst mit ihrem letzten Tanz, einem Freestyle, holten sie die volle Punktzahl – doch es reichte am Ende nur für Platz drei.
Moderator Daniel Hartwich hatte schon zu Beginn der Show angekündigt, die jüngsten und nach den bisherigen Punkten erfolgreichsten Kandidaten aller Zeiten stünden im Finale. Und der stets kritische Juror Joachim Llambi bilanzierte nach dem letzten Tanz: «Das war hier schon Megakino.» Im vergangenen Jahr hatte Ex-Handballer Pascal Hens mit Profitänzerin Ekaterina Leonova den Sieg geholt.
Die 13. Staffel der RTL-Tanzshow war mit 14 Kandidaten gestartet, darunter Laura Müller, Freundin von Schlagersänger Michael Wendler, und Komikerin Ilka Bessin. Nach Senderangaben lag die Einschaltquote bei den 14- bis 59-Jährigen im Durchschnitt bislang bei fast 19 Prozent, rund 4,7 Millionen Menschen ab drei Jahren sahen die Folgen.
Deutlich sichtbar verändert hatte die Coronavirus-Pandemie die Show: Das Publikum wurde peu à peu reduziert, zuletzt waren die Ränge leer. Hartwich sprach von «eigenartigen und denkwürdigen Wochen». Zum Finale waren dann sowohl andere Staffel-Paare als auch einige wenige Angehörige der Finalisten im Saal. Auch in Rückblicken und Statements thematisierten die prominenten Kandidaten und die Profitänzer immer wieder, dass – und wie sehr – das Studiopublikum gefehlt habe.
Llambi dankte RTL und der Produktionsfirma, dass trotz Corona die Staffel rund drei Monate durchgeführt wurde. Wobei zum Schluss nicht mehr jede Abstandsregel auf den Zentimeter genau eingehalten wurde.
Dafür bekamen die Zuschauer eine gute Show aus Köln geboten. Für jedes Paar hatte die Jury einen Tanz ausgewählt, bei dem die sonst so spektakulären Hebefiguren verboten wurden und mindestens 30 Sekunden Grundschritte getanzt wurden. So konnten auch Anfänger ihre Kenntnisse aus der Tanzschule auf dem Parkett wiederentdecken. Als zweiten Auftritt konnten alle Promis ihren Lieblingstanz zeigen und zum Abschluss beim Freestyle gleich mehrere Tänze kombinieren.
Für alle drei war die Jury voll des Lobes. Motsi Mabuse etwa sagte, sie hätten «das Tanzen sehr, sehr respektvoll behandelt». Und sie bescheinigte Paul-Roncalli, auf selbem Niveau wie Sinató zu tanzen, der weit mehr als 100 Prozent gebe und ein harter Trainer sei. Die Artistin hatte in der Staffel immer wieder gezeigt, mit wieviel Ehrgeiz sie volle Perfektion erreichen will, dass sie diszipliniert trainiert und wegen ihrer Arbeit beim Zirkus extrem gelenkig ist.
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