Ben Dolic geht mit dem Dance-Popsong «The Violent Thing» ins ESC-Rennen. Foto: Christian Charisius/dpa
Ben Dolic wird in nächster Zeit viele Interviews geben müssen. Foto: Christian Charisius/dpa
Moderatorin Barbara Schöneberger stellt Ben Dolic in der Sendung «Unser Lied für Rotterdam» vor, die um 21.30 im Sender One läuft. Foto: Christian Charisius/dpa
Ben Dolic will mit Tanz-Hymne beim ESC punkten
Ben Dolic geht mit dem Dance-Popsong «The Violent Thing» ins ESC-Rennen. Foto: Christian Charisius/dpa
Ben Dolic wird in nächster Zeit viele Interviews geben müssen. Foto: Christian Charisius/dpa
Moderatorin Barbara Schöneberger stellt Ben Dolic in der Sendung «Unser Lied für Rotterdam» vor, die um 21.30 im Sender One läuft. Foto: Christian Charisius/dpa
Deutschland will beim ESC mal wieder punkten. Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Dafür hat der NDR nun das ganz grosse Rad gedreht und einen «The Voice»-Zweiten, einen erfolgreichen ESC-Schreiber und den Choreographen von Justin Timberlake ins Boot geholt.
Es wird gefühlvoll und kraftvoll zugleich: Mit dem flotten Dance-Popsong «The Violent Thing» wird der 22 Jahre alte Ben Dolic beim Eurovision Song Contest (ESC) in diesem Jahr Deutschland vertreten.
«Es ist eine Tanz-Hymne», sagte der Wahl-Berliner dazu am Donnerstag während der Aufzeichnung der Sendung «Unser Lied für Rotterdam» in Hamburg. «Es ist ein Pop-Funky-Lied, das über eine starke Liebe spricht», sagte Dolic der Deutschen Presse-Agentur. Das Lied lässt Elemente von Daft Punk erahnen und erinnert an Songs von Michael Jackson und Justin Timberlake.
Dass er nun beim ESC auftreten darf, sei schon von Kindesbeinen an sein Ziel gewesen. «Jetzt ist es so. Ich lebe meinen Traum.» Das Finale für den Musikwettbewerb findet am 16. Mai in den Niederlanden statt.
Das Ziel für den ESC sei ganz klar, so Dolic: «Natürlich wollen wir den besten Platz belegen. Aber mein Ziel – und das des Teams – ist, dass wir am Ende den besten Auftritt hinlegen. Und wir geben alles, dass wir das schaffen und dann sehen wir, wo wir damit landen.»
Nach den Misserfolgen der vergangenen Jahre – mit Ausnahme von Michael Schultes viertem Platz 2018 – hat der NDR bei der Auswahl des diesjährigen Beitrags nun ganz weit ausgeholt. Gut 600 Künstlerinnen und Künstler wurden dafür unter die Lupe genommen, fast 600 Lieder angehört, Dutzende davon eigens neu geschrieben. Internationale Songwriter schickten dafür ihre Ideen. Am Ende blieben 20 Kombinationen aus 10 Künstlern und 17 Liedern übrig.
Aus dieser Gruppe soll der gebürtige Slowene Dolic mit «The Violent Thing» herausgestochen haben. Er hat im Dezember zwei Jurys aus 20 internationalen Musikexperten und 100 ESC-Fans gleichermassen überzeugt. Der federführende NDR hatte sich diesmal gegen einen öffentlichen Vorentscheid durch die Fernsehzuschauer entschieden.
«Ben Dolic ist ein Ausnahmetalent. Mit seiner glasklaren und gefühlvollen Stimme hat er völlig zurecht die beiden unabhängigen ESC-Jurys in Deutschland überzeugt», sagte ARD-Unterhaltungskoordinator Thomas Schreiber laut NDR-Mitteilung. Auch ESC-Kommentator Peter Urban zeigte sich begeistert von dem Lied: «Ich hatte es erst vor ein paar Tagen gehört und war gleich umgehauen.» Es sei modern, zeitgemäss, habe einen guten Groove und gehe gleich ins Ohr.
In Deutschland ist Dolic kein Unbekannter: Er hatte 2018 bei der ProSieben-Musiksendung «The Voice of Germany» den zweiten Platz belegt. Für ihn ist der Auftritt am 16. Mai auch nicht der erste Auftritt im Rahmen des internationalen Musikwettbewerbes. Er hatte 2016 bereits beim slowenischen Vorentscheid teilgenommen. Im Alter von 18 Jahren war Dolic mit seiner Familie in die Schweiz gezogen. Er hat einen Bruder und zwei Halbschwestern.
Das Lied «The Violent Thing» wurde von Boris Milanov geschrieben – einem Mann, der in den vergangenen vier Jahren seine Lieder immer wieder unter den Top 7 des ESC platzieren konnte. Der österreichisch-bulgarische Produzent und Songwriter schrieb beispielsweise das Lied für den ESC-Zweitplatzierten von 2017 («Beautiful Mess»/Kristian Kostov).
Milanov spricht in der NDR-Mitteilung in den höchsten Tönen von Dolic: «Ben Dolics einzigartige und wiedererkennbare Stimme hat mich gleich an seine musikalischen Vorbilder erinnert. Er muss den Vergleich mit Pop-Giganten wie Justin Timberlake oder Michael Jackson nicht scheuen.»
Mit dem Pop-Weltstar Justin Timberlake hat Dolic von nun an noch mehr gemeinsam: nämlich den Choreographen. Der NDR hat für die Inszenierung vor dem riesigen Bildschirm auf der ESC-Bühne in Rotterdam den US-Amerikaner Marty Kudelka gewinnen können. Kudelka hat die Tanzshows für drei Welttournees Timberlakes und dessen Super-Bowl-Halbzeitshow 2018 entwickelt. Auf die Arbeit mit Kudelka freue sich Dolic nun am meisten, sagte er dpa. «Das wird sehr lustig und sehr, sehr gut. Das wird eine tolle Erfahrung, mit so einem Star zu arbeiten.»
Mittlerweile hat der Grossteil der insgesamt 41 Teilnehmerländer seine Künstler für den weltweit grössten Musikwettbewerb bereits bekannt gegeben. Die Halbfinals gehen am 12. und 14. Mai über die Bühne. Bereits für das Finale am 16. Mai sind neben Deutschland auch die Länder Frankreich, Grossbritannien, Italien, die Niederlande und Spanien gesetzt. Sie sind die wichtigsten ESC-Geldgeber.
2019 hatte Duncan Laurence mit «Arcade» den Sieg für die Niederlande geholt. Deshalb findet der ESC in diesem Jahr in Rotterdam statt. Gastgeber ist immer das Land des Vorjahressiegers.
Die Halbfinals und das Finale werden übrigens wie gewohnt von Peter Urban kommentiert. Diesmal allerdings bekommt das ESC-Urgestein frische Unterstützung. Sänger Michael Schulte, Vierter beim ESC 2018, wird gemeinsam mit Urban die drei Sendungen kommentieren.
Eurovision Song Contest
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