Ralf Moeller analysiert das Phänomen Trump, und hofft auf einen neuen Präsidenten Biden.
Hollywood-Schauspieler Ralf Moeller (61) hat die US-Präsidentschaftswahl bei seinem derzeitigen Besuch in Deutschland mitverfolgt. «Man kann ahnen, dass es knapp wird, aber vom Gefühl her befürchte ich, dass wir noch vier Jahre mit Donald Trump aushalten müssen», sagte Moeller («Gladiator», «Conan») am Mittwochmorgen am Telefon der Deutschen Presse-Agentur.
Er sei zwar im Herzen ein Republikaner, aber er habe für Joe Biden und damit nun schon zum zweiten Mal gegen Trump gestimmt. Der Wahlkalifornier, der seit 2014 die doppelte Staatsbürgerschaft hat, gab 2016 der Demokratin Hillary Clinton seine Stimme.
«Da kommen taffe Zeiten auf Deutschland und Europa zu», prophezeit der Schauspieler im Falle von Trumps Wiederwahl. Mit Biden hätte man über gemeinsame Strategien in der Coronakrise und im Umweltschutz sprechen können. «Für Trump gibt es diese beiden Probleme nicht», sagt Moeller. Wirtschaftlich habe der Republikaner aber Erfolge vorzuweisen und damit letztlich die Wähler überzeugt.
Auch das «Bad-Guy-Image» komme bei den Amerikanern gut an, glaubt Möller. «Trump ist eine unheimliche Marketing-Maschine, er wäre der richtige Bad Guy für einen Bond-Film.» Mit Sorge schaut Möller auf die wachsenden Probleme in den USA. Die Obdachlosigkeit in Kalifornien habe «schlimme Ausmasse» angenommen, auch Kriminalität und Rassismusprobleme seien in den letzten Jahren angestiegen. Trumps Politik habe den Unternehmern geholfen, «doch für die Ärmeren wird es nun wirtschaftlich noch brutaler werden», meint Moeller.
Seit Juni ist der frühere Bodybuilder beruflich in Deutschland – für letzte Dreharbeiten zu der Action-Komödie «Kung Fury 2», für Werbeaufträge und für eine neue Late-Night-Show, von Stefan Raab produziert, mit Moeller als Moderator.
An eine gänzliche Rückkehr nach Deutschland denkt der aus Recklinghausen stammende zweifache Vater nicht. Seine 23 Jahre alte Tochter wurde in Kalifornien geboren worden, deren 30 Jahre alte Schwester war noch in Deutschland zur Welt gekommen.
Doch der mögliche Trump-Sieg beunruhigt Moeller. Der US-Präsident habe diktatorische Züge. «Man traut ihm alles zu, sag ich mal ganz einfach.» Vielleicht könnten die Briefwahl-Auszählungen doch noch den Ausschlag für Biden geben. «Die Hoffnung stirbt zuletzt», so Moeller.
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