Massaker von 1989 China beschränkt Zugang zum Platz des Himmlischen Friedens

dpa/AFP/tpfi

4.6.2023 - 19:32

Chinesische Truppen und Panzer versammeln sich am 5. Juni 1989 in Peking auf dem Platz des Himmlischen Friedens. In den frühen Morgenstunden des 4. Juni wurden die Proteste niedergeschlagen und Hunderte von Menschen getötet.
Chinesische Truppen und Panzer versammeln sich am 5. Juni 1989 in Peking auf dem Platz des Himmlischen Friedens. In den frühen Morgenstunden des 4. Juni wurden die Proteste niedergeschlagen und Hunderte von Menschen getötet.
Archivbild: Jeff Widener/AP

Am Jahrestag der Niederschlagung der Demokratiebewegung lassen die Behörden wie in der Vergangenheit keinen Protest zu. In Hongkong werden 32 Menschen festgenommen.

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  • Am Jahrestag der Niederschlagung der Massenproteste auf dem Tiananmen-Platz in China hat es in Hongkong mehrere Festnahmen gegeben.
  • In Causeway Bay waren zahlreiche Polizisten im Einsatz, hielten Menschen an, durchsuchten und befragten sie.

Am 34. Jahrestag der blutigen Niederschlagung der Demokratiebewegung in China haben die Behörden den Zugang zum Platz des Himmlischen Friedens in Peking weiter beschränkt. Die Einlasskontrollen auf dem Platz wurden am Sonntag noch einmal verschärft, und es waren mehr Sicherheitskräfte als normalerweise im Einsatz. Am Sonntag jährte sich das Massaker vom 4. Juni 1989 auf dem Platz des Himmlischen Friedens (Tian'anmen).

Polizeibeamte nehmen am Vorabend des 34. Jahrestages des Massakers auf dem Platz des Himmlischen Friedens einen Bürger im Stadtteil Causeway Bay mit. 
Polizeibeamte nehmen am Vorabend des 34. Jahrestages des Massakers auf dem Platz des Himmlischen Friedens einen Bürger im Stadtteil Causeway Bay mit. 
Bild: Keystone

Menschen, die am Sonntag auf einer Allee nördlich des Platzes unterwegs waren, wurden angehalten und mussten sich ausweisen. Personen mit einem Journalistenvisum wurde erklärt, sie benötigten eine Sondergenehmigung, um sich dem Platz zu nähern. Dennoch waren zahlreiche Touristinnen und Touristen unterwegs, die in einer langen Schlange anstanden, um den Platz betreten zu können.

Gedenken an Massaker verboten

In Hongkong, dem letzten von China kontrollierten Gebiet, in dem noch lange Gedenkfeiern stattfinden konnten, nahm die Polizei am Samstag acht Menschen fest, darunter Aktivisten und Künstler. Am Sonntagabend teilte die Polizei mit, 24 weitere seien festgenommen worden. Ihnen wurde unter anderem Störung der Ordnung auf öffentlichen Plätzen und Landfriedensbruch vorgeworfen. Die meisten von ihnen wurden rund um den Viktoriapark festgenommen.

Jahrzehntelang erinnerten jedes Jahr Tausende Menschen dort bei Kerzenlicht an die Opfer des Massakers von 1989. Hunderte, möglicherweise auch Tausende wurden damals getötet, als die kommunistische Führung Panzer gegen Demonstranten einsetzte.

Im halbautonomen Hongkong waren Gedenkfeiern anders als im chinesischen Kernland lange möglich. Doch nach Protesten der Demokratiebewegung im Jahr 2019 verhängte die Führung in Peking ein nationales Sicherheitsgesetz, durch das die demokratischen Freiheiten in Hongkong ausgehöhlt wurden. Viele Aktivisten wurden zum Schweigen gebracht oder inhaftiert.