Der deutsche Zoll hat die Einfuhr von mehr als 23 Tonnen verschmutzten Kunstrasens eines Schweizer Super League Clubs gestoppt. Die Beamten vermuteten, dass er entsorgt statt aufbereitet werden sollte.
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- Der deutsche Zoll hat die Einfuhr von Kunstrasenstücken verweigert.
- Die zur Wiederaufbereitung bestimmten Rasenstücke, sind nach Ansicht der Zollbeamten nur noch Abfall.
- Die für die Einfuhr von Abfall nötigen Dokumente fehlten.
- Darum gingen die Rasenstücke zurück in die Schweiz.
23 Tonnen Kunstrasen in ungefähr Pizza-grossen Stücken, verpackt in Plastiksäcke, wollte ein Transportbetrieb in Lörrach bei Basel über die Grenze bringen. Dort sollte der Plastikrasen wiederaufbereitet werden, stand in den Begleitpapieren.
Doch das nahmen die Zollbeamten dem Transporteur nicht ab. Nach deren Einschätzung lässt sich ein Kunstrasen in diesem Zustand nicht mehr aufbereiten. Ihr Folgerung: Das Plastikfeld hätte anders als angegeben in Deutschland entsorgt werden sollen. Es war also falsch deklariert.
«Bei der zollrechtlichen Abfertigung», wie es in der Mitteilung des deutschen Zolls heisst, hätten die Beamten festgestellt, «dass der Kunstrasen, erhebliche Verschmutzungen aufwies und ausserdem Reste von Leim- und Kunststoff sowie verdichtetes Gummigranulat beinhaltet habe.»
Der Rasen ist Abfall
Was der Schweizer Fussballclub als seine alte und bald wieder neue Spielunterlage deklarierte, war aus Sicht der deutschen Zöllner nur noch Abfall. Und um solche nach Deutschland zu exportieren, braucht es Abfallbegleitdokumente, wie der behördlichen Medienmitteilung zu entnehmen ist. Da diese fehlten, verweigerten die Beamten die Einfuhr der Kunstrasenstücke.
Der Vorfall am Grenzübergang in Lörrach hat sich am 20. September ereignet. Heute hat die deutsche Zollbehörde diesen öffentlich. Zum Besitzer der Rasenteile teilt sie mit, dieser sei ein «bekannter Erstligafussballverein». Der «Tages-Anzeiger» hat in Erfahrung gebracht, dass es sich um einen Club der obersten Schweizer Fussball-Liga handeln muss, also einen aus der Super League. Den Transport führt ein Schweizer Speditionsunternehmen aus, das ebenfalls nicht näher bezeichnet wird.
Aus Gründen des Umwelt- und Gesundheitsschutzes würden die Ein- und Ausfuhr von privaten und gewerblichen Abfällen intensiv überwacht, betonte der Zoll. Es gebe einheitliche EU-Regeln, die durch nationale Vorgaben ergänzt würden.