Jet landet in See Bergung der Boeing ist «sehr komplex»

uri

26.9.2022

Rettungsdienste und Polizei bei der verunglückten Boeing 737-436 (SF) von West Atlantic in Montpellier. 
Rettungsdienste und Polizei bei der verunglückten Boeing 737-436 (SF) von West Atlantic in Montpellier. 
EPA

Nach der spektakulären Bruchlandung einer Boeing 737 ist der Flughafen im südfranzösischen Montpellier geschlossen. Es könnte dauern, bis er wieder geöffnet wird – die Bergung gestaltet sich schwierig. 

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Was den Zeitplan der Bergung der am Samstag von der Landebahn geratenen Boeing 737 angeht, sagte der Präfekt des Départements Hérault, Hugues Moutouh, am Sonntag vor den Medien: «Ich kann Ihnen noch keinen genauen Zeitplan nennen.» Immerhin verbreitete er die Hoffnung, dass die Flüge bereits wieder Anfang der Woche aufgenommen werden könnten.

«In der Nacht von Freitag auf Samstag um 2:36 Uhr geriet eine Boeing 737 (…) der Gesellschaft West Atlantic über die Landebahn», rief Moutouh den anwesenden Journalisten dabei ins Gedächtnis und fügte an, die Maschine habe «nicht ausreichend gebremst». Das Frachtflugzeug war daraufhin in einem an den Flughafen angrenzenden See gelandet, wobei die Flugzeugnase im Wasser zum Stehen kam.

Spezialfirma soll die Maschine bergen

Eine Spezialfirma soll die Maschine nun aus dem angrenzenden See bringen, wie die Präfektur nach Beratungen mit West Atlantic, Boeing, der französischen Flugaufsichtsbehörde DGAC und anderen Experten entschied.

Laut Moutouh handle es sich dabei um ein «komplexes Manöver», bei dem der gute Ausgang nicht zuletzt vom Wetter abhänge. Man müsse das Flugzeug nun aufwendig bewegen. Dafür habe man zunächst die Fracht zu bergen. Erst dann könne die Maschine selbst vom Rollfeld gebracht werden. Die Boeing wiegt leer über 41 Tonnen. Das Gewicht des Treibstoffs soll bei rund 5,7 Tonnen liegen, die Fracht der Postmaschine 14 Tonnen.

Rund 40 Flugzeuge starten und landen täglich 

Es sei also eine «beträchtliche Masse», die bewegt werden müsse, erklärte Moutouh, wobei man sich dafür entschieden habe, den Treibstoff im Flugzeug zu belassen – es würde keine Gefahren wegen eines Lecks geben.

Der Flughafen solle aber «so schnell wie möglich zum normalen Betrieb zurückkehren», forderte der Präfekt. In Montpellier starten und landen rund 40 Flugzeuge täglich, darunter 21 Passagierflugzeuge. Monatlich werden hier knapp 2000'000 Passagiere abgefertigt.