Ein starkes Erdbeben hat am Mittwochmorgen Italien erschüttert. Laut den Behörden ereignete es sich um 7:07 Uhr – das Epizentrum lag im Meer vor der Adriaküste nahe der Stadt Pesaro.
09.11.2022, 12:03
09.11.2022, 12:58
dpa/uri
Ein Erdbeben der Stärke 5,7 in der Adria hat am Mittwochmorgen die Region Marken in Mittelitalien erschüttert. Wie das italienische Institut für Geophysik und Vulkanologie mitteilte, ereignete sich das Beben kurz nach 7:00 Uhr in einer Tiefe von acht Kilometern vor der italienischen Adriaküste.
Wenige Minuten später gab es ein Nachbeben der Stärke 4,0. Die Erschütterungen waren bis in die Hauptstadt Rom zu spüren. Nach ersten Erkenntnissen gab es keine grösseren Schäden, Verletzte oder Todesopfer.
Zugverbindungen wurden unterbrochen
Etliche Zugverbindungen wurden aus Sicherheitsgründen unterbrochen und sollten gegen Mittag wieder aufgenommen werden, nachdem Techniker die Gleise und Waggons kontrolliert hatten. In mehreren Städten an der Ostküste des Mittelmeerlandes wie Pesaro, Ancona, Fano oder Urbino wurden Schulen vorsichtshalber geschlossen.
🔴 #PesaroUrbino#Ancona, scossa sismica ML 5.7: 50 richieste di verifica su edifici giunte alle sale operative dei #vigilidelfuoco. Nella clip ricognizione aerea dell'elicottero Drago VF52 su una clinica privata a Ancona, evacuata precauzionalmente stamattina [#9novembre 9:30] pic.twitter.com/3KGCzjFtpF
Bei der Feuerwehr und den Zivilschutzbehörden gingen viele Hinweise über Schäden an Gebäuden ein – kritisch seien diese aber nicht. In den sozialen Netzwerken war auf Videos und Fotos zu sehen, wie etwa Gegenstände aus Supermarktregalen fielen oder von Bahnhöfen und anderen Häusern der Verputz oder Kacheln abbröckelten.
Mehr als 40 Nachbeben
Nach der ersten Erschütterung folgten nach Angaben des Nationalen Instituts für Geophysik und Vulkanologie (INGV) im Laufe des Vormittags mehr als 40 schwächere Nachbeben. Der Erdbebenherd lag laut INGV rund acht Kilometer unter dem Meeresgrund. Die Gefahr eines Tsunamis habe unter den Umständen nicht bestanden, sagte INGV-Präsident Carlo Doglioni dem TV-Sender RaiNews24. Das Beben war in grossen Teilen Italiens von Rom bis in den Norden zu spüren.
Ministerpräsidentin Giorgia Meloni teilte mit, dass sie im ständigen Kontakt mit den Behörden vor Ort sei. Der Regionalpräsident von Marken, Francesco Acquaroli, berichtete von mehr als 1200 Anrufen von Bürgern bei den Hotlines, aber keinen grossen Schäden.
Italien wird immer wieder von Erdbeben erschüttert. 2009 starben bei einem Erdbeben in der Stadt L'Aquila in Mittelitalien mehr als 300 Menschen. 2016 forderte ein Beben in Amatrice ebenfalls im mittelitalienischen Apennin-Gebirgszug ähnlich viele Todesopfer.