Die nächste KatastropheSchweres Nachbeben erschüttert Süden der Türkei
dpa/SDA/tpfi
20.2.2023 - 19:33
Erneut bebt in der von dem verheerendem Erdbeben betroffenen Gebiet in der Südosttürkei die Erde. Diesmal in einer Stärke von 6,4. Das Epizentrum liegt ebenfalls in der südtürkischen Provinz.
DPA, dpa/SDA/tpfi
20.02.2023, 19:33
20.02.2023, 21:12
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Ein Erdbeben der Stärke 6,4 hat die südosttürkische Provinz Hatay erschüttert. Das teilte die Erdbebenwarte Kandilli in Istanbul mit. Das Epizentrum habe im Bezirk Samandag gelegen.
In Folge der erneuten Beben sind mindestens drei Menschen getötet worden. 213 Menschen seien in Krankenhäuser gebracht worden, sagte der türkische Innenminister Süleyman Soylu am Montagabend. Soylu warnte Menschen davor, erneut in Häuser zu gehen. Bisher habe es 26 Nachbeben gegeben.
Der Sender CNN Türk berichtete, die Menschen seien in Panik auf die Strasse gelaufen, zudem sei in Hatay der Strom ausgefallen. Der Bürgermeister von Hatay, Lütfü Savas, warnte, die Erdbeben gingen weiter. Via Twitter rief er dazu auf, sich von einsturzgefährdeten Gebäuden fernzuhalten. Die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtete, das staatliche Krankenhaus in der Küstenstadt Iskenderun werde evakuiert.
Das Beben war auch in den umliegenden Provinzen, im Norden Syriens und bis in den Libanon zu spüren. Ein Anwohner aus der Nähe der syrischen Stadt Aleppo sagte, das Beben sei so stark gewesen wie das vor zwei Wochen, habe aber nicht so lang gedauert. «Es hat die Menschen verängstigt und auf die Strasse rennen lassen», sagte der Anwohner namens Abdel Kafi.
Two more earthquakes occurred in #Turkey. Magnitudes are 6.4 and 5.8
The earthquakes occurred in #Hatay province on the border with Syria. There are no known casualties yet, there is destruction, reports the Turkish TV channel TRT HABER. pic.twitter.com/1hlb51zmA0
In mehreren Orten nahe der Stadt Aleppo seien erneut Häuser eingestürzt, sagte eine Sprecherin der Hilfsorganisation SAMS. Darunter sei auch die Kleinstadt Dschindiris nahe der türkischen Grenze, die schon vor zwei Wochen stark von den Beben getroffen wurde.
Ein Anwohner aus der Nähe der syrischen Stadt Aleppo sagte, das Beben sei so stark gewesen wie das vor zwei Wochen, habe aber nicht so lang gedauert. «Es hat die Menschen verängstigt und auf die Strasse rennen lassen», sagte der Anwohner namens Abdel Kafi. «Viele Menschen haben ihre Häuser verlassen und ziehen durch die Strassen in Angst, dass weitere (Erdbeben) folgen werden», darunter auch in der syrischen Hauptstadt Damaskus, schrieb die Sprecherin des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) für die Region, Rula Amin, bei Twitter.
A 6.4 magnitude #earthquake felt in #Turkiye & #Syria Many people left their homes and are roaming the streets scared there will be more, including in the capital #Damascus
Die Rettungsorganisation Weisshelme teilte mit, im Nordwesten Syriens seien mehrere Städte und Dörfer betroffen. In mehreren Gebieten seien Hauswände und Balkone eingestürzt. Die Zivilschützer meldeten «mehrere Verletzte» unter anderem durch herunterfallende Trümmer.
Das Beben erfolgte zwei Wochen nach einem verheerenden Erdbeben in der Region. Am 6. Februar hatte früh morgens ein Beben der Stärke 7,7 die Südosttürkei und den Norden Syriens erschüttert, Stunden später folgte ein zweites schweres Beben der Stärke 7,6. Das Epizentrum lag in beiden Fällen in der südtürkischen Provinz Kahramanmaras. Mehr als 47’000 Menschen sind bei dem Beben ums Leben gekommen, davon mindestens mehr als 41’000 in der Türkei.
Seit den Beben kehrten viele Anwohner in der Region – soweit die Gebäude noch bewohnbar waren – nur zögerlich in ihre Häuser zurück. Viele übernachteten in Zelten unter freiem Himmel oder in Autos aus der Sorge vor Nachbeben. Aus der Türkei wurden in den vergangenen zwei Wochen rund 6000 Nachbeben gemeldet.