Verteidigung Erfolgreicher Erstflug der Aufklärungsdrohne in der Schweiz

om, sda

15.6.2022 - 14:51

Hat ihren Erstflug erfolgreich absolviert: Eine Drohne Hermes 900 HFE in einem Hangar in Emmen. (Archivbild)
Hat ihren Erstflug erfolgreich absolviert: Eine Drohne Hermes 900 HFE in einem Hangar in Emmen. (Archivbild)
Keystone

Die neue Aufklärungsdrohne der Armee hat am Mittwochmorgen in Emmen ihren Schweizer Erstflug erfolgreich absolviert. Gesteuert wurde sie von einem Schweizer Testpiloten. Sie ist eine von zwei der bereits eingetroffenen neuen Geräte.

om, sda

Nach weiteren umfangreichen Tests unter anderem der Sensoren sollen die beiden Aufklärungsdrohnen bis Ende Jahr der Luftwaffe übergeben werden, wie das Bundesamt für Rüstung (Armasuisse) mitteilte. Insgesamt wird die Armee bis Ende 2023 über sechs dieser Aufklärungsdrohnensystem 15 (ADS 15) genannten Drohnen verfügen.

Der in Emmen um 7 Uhr gestartete Erstflug dauerte 70 Minuten. Auf dem Flug war die Drohne bis zu 180 km/h schnell und flog in einer Höhe von 2000 Meter. Spezialisten der israelischen Herstellerfirma unterstützten das Schweizer Projektteam. Nach Angaben von Armasuisse ist damit ein wichtiger Meilenstein in der Beschaffung des ADS 15 erreicht.

Das System kostet 250 Millionen Franken. Hersteller der Drohnen Hermes 900 HFE ist das israelische Unternehmen Elbit. Seit 2019 hatte die Schweiz keine Aufklärungsdrohnen mehr.

Die alten Fluggeräte des Typs Ranger waren nach 20 Jahren ausgemustert worden. Die neuen Aufklärungsdrohnen sind neun Meter lang und haben eine Flügelspannweite von 17 Metern. Zwölf Schweizer Piloten sind seit Ende März für das System ausgebildet.

Das Projekt hatte sich wegen technischer Probleme verzögert. Ursprünglich sollte das neue System ab 2019 schrittweise eingeführt werden. Grund der Verzögerungen war unter anderem, dass im August 2020 eine für die Schweiz bestimmte Armeedrohne abstürzte. Die israelische Herstellerfirma konnte nach eigener Aussage die Ursache dieses Problems beheben, ohne das Design der Drohne zu verändern.

Neben der militärischen Nutzung können die Drohnen auch von zivilen Stellen eingesetzt werden – etwa von kantonalen Führungsstäben, Polizei- und Rettungsorganen oder dem Grenzwachtkorps.