Verstrahlte Trophäen Forscher wollen Nashörner mit Radioaktivität vor Wilderern schützen

dpa

28.6.2024 - 23:13

Ein Nashorn erholt sich in einem Nashorn-Waisenhaus in der nördlichen Provinz Limpopo von einem Beruhigungsmittel, nachdem ein Loch in sein Horn gebohrt und vorsichtig Isotope eingesetzt wurden.
Ein Nashorn erholt sich in einem Nashorn-Waisenhaus in der nördlichen Provinz Limpopo von einem Beruhigungsmittel, nachdem ein Loch in sein Horn gebohrt und vorsichtig Isotope eingesetzt wurden.
Archivbild: Denis Farrell / AP

Forscher wollen Wilderern in Südafrika mit radioaktiven Substanzen auf die Schliche kommen. Das Material sei in die Hörner von 20 Rhinozerossen injiziert worden, teilten Wissenschaftler der Universität Witwatersrand mit. 

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  • Mit einer ungewöhnlichen Methode wollen Forscher Wilderern in Südafrika das Handwerk legen.
  • Sie haben radioaktiven Substanzen in die Hörner von 20 Rhinozerossen injiziert.
  • Beim verkauf des begehrten Horns ins Ausland, könnte es bei Kontrollen mit Hilfe des Isotops entdeckt werden.

Falls Wilderer die Tiere erlegen und ihr begehrtes Horn ins Ausland schmuggeln wollten, könnte es bei Kontrollen mit Hilfe des Isotops entdeckt werden.

Projektleiter James Larkin erläuterte, die Forscher wollten auf ein weltweites Netzwerk von Strahlungsmonitoren zurückgreifen, die entwickelt worden seien, um Atomterrorismus zu verhindern. «Wir nutzen das aus», sagte er. Die Forscher hoffen, die Methode auch bei Elefanten, Pangolinen und anderen durch Wilderei gefährdeten Arten einsetzen zu können.

Pro Jahr fallen etwa 500 Tiere den Wilderern zum Opfer

Für das Projekt bohrten Forscher betäubten Nashörnern ein Loch in das Horn und füllten ein radioaktives Isotop hinein. Der an der Aktion beteiligte Nithaya Chetty versicherte, das Material sei nur sehr schwach radioaktiv. Die möglichen Folgen für die Tiere seien ausgiebig getestet worden.

Kritiker stellten die Wirksamkeit der Methode in Frage. «(Wilderer) haben andere Wege gefunden, Rhinozeroshorn aus dem Land, (...) oder vom Kontinent zu schaffen», sagte Pelham Jones von der südafrikanischen Private Rhino Owners Association. «Sie umgehen die Grenzübergänge, weil sie wissen, dass dies der Bereich mit dem höchsten Risiko der Beschlagnahme oder Abfangung ist.»

Nach Angaben von Naturschützern gibt es weltweit noch etwa 27’000 Nashörner, schätzungsweise 16’000 davon leben in Südafrika. Dort werden pro Jahr etwa 500 getötet.

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