Aufenthaltserlaubnis in Aussicht Franzose nach Aktion gegen Angreifer in Australien gefeiert

dpa

16.4.2024 - 20:25

Ein Bauarbeiter aus Frankreich stellt sich dem Angreifer in Sydney in den Weg.
Ein Bauarbeiter aus Frankreich stellt sich dem Angreifer in Sydney in den Weg.
Bild: Screenshot

Der Bauarbeiter Damien Guerot aus Frankreich hat sich dem Angreifer im Einkaufszentrum in Sydney in den Weg gestellt. Jetzt soll er eine dauerhafte Arbeitserlaubnis erhalten, kündigt der australische Regierungschef an.

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  • Der französische Bauarbeiter Damien Guerot war der Held beim Messerangriff in einem Einkaufszentrum in Sydney.
  • Er stellte sich dem Angreifer an einer Rolltreppe in den Weg.
  • Jetzt hat ihm die australische Regierung eine dauerhafte Aufenthaltserlaubnis in Aussicht gestellt.

Der australische Premierminister Anthony Albanese hat einem bei der Abwehr eines Messerangriffs in einem Einkaufszentrum in Sydney aktiv gewordenen Bauarbeiter aus Frankreich eine dauerhafte Aufenthaltserlaubnis in Aussicht gestellt. «Das ist jemand, den wir gerne als australischen Staatsbürger sehen würden, obwohl das natürlich ein Verlust für Frankreich wäre», sagte Albanese am Dienstag mit Blick auf den Bauarbeiter Damien Guerot. Dessen Arbeitsvisum laufe im Juli aus. Guerot befasse sich derzeit mit Visumsanträgen, könne aber in Australien bleiben, so lange er wolle.

Guerot hatte den Angreifer konfrontiert, der in dem Einkaufszentrum sechs Menschen erstach. Aus Aufnahmen einer Überwachungskamera ging hervor, dass Guerot oben an einer Rolltreppe stand und dabei dem herannahenden Angreifer mit einem Plastikpoller drohte. Dieser flüchtete die Rolltreppe herunter. Menschen, die sich in dem Stockwerk aufhielten, in dem Guerot stand, blieben in Sicherheit.

Sydney: Mehrere Tote bei Messerangriff in Einkaufszentrum

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STORY: Am Samstagnachmittag Ortszeit hat sich in einem belebten Einkaufszentrum im australischen Sydney ein Messerangriff ereignet, bei dem laut Polizeiangaben fünf Personen getötet wurden. Zudem sei der mutmassliche Täter angeschossen worden und gestorben. Rettungsdienste waren in das Einkaufszentrum Westfield Bondi Junction im Osten der Stadt gerufen worden und hatten von mehreren Verletzten, die in Krankenhäuser gebracht wurden, berichtet, darunter sei auch ein Kind gewesen. Der Polizei zufolge habe es nur einen mutmasslichen Täter gegeben und es bestünde keine weitere Gefahr mehr. Angaben zur Identität des mutmasslichen Täters und einem möglichen Motiv machte die Polizei bisher noch nicht.

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Guerots Anwältin Belinda Robinson sagte dem Sender SBS News, die australische Regierung habe am Dienstagabend (Ortszeit) zugesichert, dass Guerot eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung erhalte. Die Opposition versicherte, das gelte auch im Fall eines Regierungswechsels im kommenden Jahr. «Ich unterstütze das grosszügige Staatsbürgerschaftsangebot des Premierministers», sagte Oppositionsführer Peter Dutton.

Mit Plastikstuhl den Angreifer verfolgt

Guerot sagte, er und sein Freund Silas Despreaux seien in Richtung eines Fitnessstudios im Einkaufszentrum gegangen, als sie den Mann mit dem Messer bemerkten. «Ich weiss nicht, wir dachten einfach, wir müssten etwas tun, um ihn zu fangen», sagte Guerot dem Rundfunksender Seven Network. Die Aufnahmen der Sicherheitskamera zeigten, wie Guerot den Poller auf den Angreifer wirft, ihn aber verfehlt und später bei der Verfolgung einen Plastikstuhl schwingt.

Neben Guerot wurden noch andere Menschen dafür gelobt, bei dem Angriff eingeschritten zu sein. Nach Behördenangaben hätte die Opferzahl viel höher sein können. Laut Polizei hatte es der Angreifer auf Frauen abgesehen – fünf der Todesopfer waren Frauen. Zudem wurden mindestens zwölf Menschen verletzt, darunter ein neun Monate altes Baby, dessen Mutter getötet wurde. Der Angreifer wurde von der Polizei erschossen.