Fall Maddie Haftbefehl gegen Verdächtigen aufgehoben

dpa

3.7.2024 - 14:56

Madeleine McCann (Maddie) verschwand am 3. Mai 2007 kurz vor ihrem vierten Geburtstag spurlos aus einer portugiesischen Ferienanlage.
Madeleine McCann (Maddie) verschwand am 3. Mai 2007 kurz vor ihrem vierten Geburtstag spurlos aus einer portugiesischen Ferienanlage.
Luis Forra/LUSA/epa/dpa

Der Haftbefehl gegen den auch im Fall Maddie verdächtigen Christian B. ist aufgehoben worden. 

Gegen den im Fall des 2007 in Portugal verschwundenen britischen Mädchens Madeleine «Maddie» McCann verdächtigen Deutschen Christian B. besteht wegen anderer angeklagter Taten kein dringender Tatverdacht mehr. Die zuständige Strafkammer des Landgerichts Braunschweig hob in einem seit Februar laufenden Verfahren wegen dreier Vergewaltigungen von Frauen und zweifachen sexuellen Missbrauchs von Kindern den Haftbefehl auf, wie das Gericht am Mittwoch mitteilte. Da B. derzeit aber aufgrund einer anderen Verurteilung wegen Vergewaltigung in Strafhaft sitzt, bleibt er weiterhin im Gefängnis.

In der Anklage wurde Christian B. vorgeworfen, bei Einbrüchen in Ferienwohnungen und ähnliche Objekte in Portugal drei Frauen vergewaltigt zu haben. Ausserdem wurde ihm von der Staatsanwaltschaft sexueller Missbrauch von zwei Mädchen an einem Strand sowie auf einem Spielplatz zur Last gelegt. Sämtliche Taten sollen sich zwischen 2000 und 2017 ereignet haben.

Die Vertreterin der Staatsanwaltschaft schilderte bei der Verlesung der Anklage im Februar, B. sei bei den drei Vergewaltigungen brutal und gewaltsam vorgegangen und habe die Opfer unter anderem gefesselt und ausgepeitscht. Er habe dies getan, um sich an deren Schmerz und Angst «zu erfreuen». Auch habe er «brutal und hasserfüllt» gehandelt.

Auf Antrag der Verteidigung hob das Landgericht nun den diesbezüglichen Haftbefehl auf. Vom Gericht hiess es, die Kammer verneine einen dringenden Tatverdacht «hinsichtlich sämtlicher Anklagevorwürfe».