FriedensbewegungHunderte protestieren an Berner Ostermarsch gegen Aufrüstung
zc, sda
1.4.2024 - 15:47
Rund 500 Menschen haben am Ostermontag in Bern für den Frieden demonstriert. «Demilitarisierung statt Aufrüstung» lautete das Motto des diesjährigen Ostermarschs.
Keystone-SDA, zc, sda
01.04.2024, 15:47
SDA
«Es gibt keine Kriege und Konflikte, weil zu wenig aufgerüstet wurde, sondern zu viel», hiess es im Aufruf der Organisatoren. Die Schweiz solle in die Bekämpfung von Sicherheitsrisiken wie geschlechtsspezifische Gewalt, Rassismus, Armut, Klimawandel und Pandemien investieren statt in die Armee.
Weiter müsse die Schweiz endlich den Atomwaffenverbotsvertrag unterzeichnen und ratifizieren. Auch solle sie sich für die Entmilitarisierung der Grenzen einsetzen und einen besseren Schutz geflüchteter Menschen gewährleisten.
«Nicht naiv, sondern mutig»
Vonnöten sei auch ein Engagement der Schweiz für die Stärkung und Demokratisierung von völkerrechtlichen Institutionen wie der Uno. Das sei sinnvoller als in Militärbündnisse wie die Nato zu investieren.
Die Friedensbewegung werde als naiv kritisiert, sagte die Zürcher Nationalrätin Marionna Schlatter (Grüne) bei der Beisammlung im Eichholz. Doch stelle sich die Frage, ob nicht diejenigen naiv seien, die nur über Aufrüstung redeten statt über die Ursachen von Kriegen. Wer sich für den Frieden einsetze, sei nicht naiv, sondern mutig.
Friedensfahnen und Öcalan-Transparente
Regenbogenfahnen prägten das Bild des Umzugs, der vom Eichholz der Aare entlang in die Berner Altstadt führte, wie ein Korrespondent der Nachrichtenagentur Keystone-SDA berichtete. Unter die Menge mischten sich auch rund 70 Personen, die Freiheit für Abdullah Öcalan, den Gründer der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK), forderten.
Zum Ostermarsch aufgerufen hatten knapp 40 Organisationen vor allem aus linken und kirchlichen Kreisen. Ziel des Umzugs war auch dieses Jahr der Münsterplatz, wo die Teilnehmenden an der Schlusskundgebung der regnerisch-kalten Witterung trotzten.
Ostermärsche gibt es in der Schweiz seit den 1960er-Jahren. In Bern schlief die Tradition gegen Ende des Kalten Kriegs ein, erlebte aber 2003 nach der US-Invasion im Irak ihre Wiederauferstehung.
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