Warnung vor lebensbedrohlichen SturzflutenHurrikan «Julia» fegt über Nicaragua hinweg
dpa
9.10.2022 - 16:45
Bis zu 140 Stundenkilometer schnell: Der Sturm «Julia» in Nicaragua hat sich zum Hurrikan entwickelt. Es wird starker Regen erwartet, der Sturzfluten und Erdrutsche verursachen könnte.
09.10.2022, 16:45
dpa
Der Hurrikan «Julia» ist in Nicaragua auf Land getroffen. Es wurden Windgeschwindigkeiten von bis zu 140 Stundenkilometern gemessen, als das Sturmzentrum in der Nacht zum Sonntag (Ortszeit) nahe der Gemeinde Laguna de Perlas die Karibikküste des mittelamerikanischen Landes erreichte, wie das US-Hurrikanzentrum NHC mitteilte.
Damit gehörte «Julia» gerade noch der niedrigsten Hurrikan-Kategorie 1 von 5 an. Der Wirbelsturm zog in der Folge Richtung Westen über Nicaragua.
Nach ersten Informationen von Nicaraguas Katastrophenschutzbehörde Sinapred waren einige Strassen durch umgekippte Bäume blockiert. Auf der kolumbianischen Insel San Andrés, an der «Julia» kurz vor Nicaragua nah vorbeigezogen war, gab es nach offiziellen Angaben 101 beschädigte und zwei zerstörte Häuser.
Warnung vor Sturzfluten
Das NHC warnte vor viel Regen und möglichen lebensbedrohlichen Sturzfluten und Erdrutschen in ganz Mittelamerika und dem Süden Mexikos. «Julia» schwächte über Nicaragua leicht ab. Der Hurrikan werde voraussichtlich weiter an Stärke verlieren, aber noch als Tropensturm bis Sonntagnacht (Ortszeit) Nicaraguas Pazifikküste erreichen, hiess es vom Hurrikanzentrum.
Der Vorhersage nach sollte er am Montag entlang oder nahe der Pazifikküsten von Honduras, El Salvador und Guatemala weiterziehen.
Die Hurrikansaison im Atlantik dauert von Juni bis November. In den vergangenen Wochen richteten die beiden starken Hurrikans «Fiona» und «Ian» in Teilen der Karibik und Nordamerikas grosse Zerstörung an.
Tropische Wirbelstürme entstehen über warmem Ozeanwasser. Aufgrund des Klimawandels erhöht sich zwar nicht deren Anzahl, wohl aber die Wahrscheinlichkeit starker Stürme.