«Rückkehr zum Realismus»IAEA-Chef gibt Schweizer AKW noch mehrere Jahrzehnte
SDA/sob
19.1.2024 - 04:34
Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, sagt der Kernenergie in der Schweiz eine «ausgezeichnete Zukunft» voraus. Die AKW seien so sicher, dass sie hundert Jahre am Netz bleiben könnten.
Keystone-SDA, SDA/sob
19.01.2024, 04:34
19.01.2024, 04:46
SDA/sob
Ein Ende der Kernenergie sei in der Schweiz nicht in Sicht, sagt Rafael Grossi, der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA).
Die Atomkraftwerke seien makellos und die Sicherheit auf höchstem Niveau, sagte der Argentinier der Zeitung «Le Temps» in einem Interview am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos. «Daher denke ich, dass Ihr Land auch in den kommenden Jahrzehnten zu den Betreiberstaaten gehören wird».
Da der Bau neuer Kraftwerke in der Schweiz verboten ist, müsste das Land die Laufzeit der bestehenden Reaktoren verlängern, wenn es diese Energie weiterhin nutzen will. Dies sei «einer der effizientesten Wege, um weiterhin von der Kernenergie zu profitieren», sagte Grossi.
«Lebenszyklus von einem Jahrhundert»
Er nahm das Kernkraftwerk Beznau im Kanton Aargau als Beispiel. Dessen Betrieb startete 1969, wie Grossi sagte. «Wir nähern uns einem Lebenszyklus von einem Jahrhundert für die ältesten Kernkraftwerke», sagte er.
Nach Jahren des Desinteresses – Deutschland stieg im vergangenen Jahr aus der Atomenergie aus – wird die Kernenergie laut Grossi nun eindeutig als eine Lösung für die Zukunft gesehen. Frankreich erwägt beispielsweise den Bau von acht neuen Kraftwerken bis zum Jahr 2050.
«Rückkehr zum Realismus»
Grossi erinnerte im Interview daran, dass die Staaten, die an der Weltklimakonferenz COP28 teilgenommen haben, die Kernenergie als Teil der Lösung für die Klimakrise anerkennen. Eine Energiewende ohne Atomkraft ist nach Grossis Meinung «absolut unmöglich».
Der argentinische Diplomat rief daher zu einer «Rückkehr zum Realismus» auf. Zudem konterte er die Kritik an der Kernenergie, insbesondere hinsichtlich des Atommülls «In 70er-Jahren haben wir nie auch nur das geringste Problem mit dem Abfall gehabt», sagte er. «Wir brauchen einfach langfristige Lagerstätten.
20-Milliarden-Franken-Projekt: Saudis bauen 176 U-Bahn-Kilometer – in 10 Jahren
Spezielle Waggons für Frauen und Luxusfeeling: Seit Anfang Dezember hat die saudische Hauptstadt Riad eine U-Bahn. Vom Spatenstich 2014 bis zur Eröffnung vergingen gerade einmal 10 Jahre. Nicht der einzige Superlativ.
13.12.2024
So gross wie ein SUV: Nasa präsentiert neuen Mars-Multikopter
Im Januar crashte der Erkundungs-Multikopter der Nasa beim Anflug auf die Marsoberfläche. Nun zeigt die Weltraumbehörde das Nachfolgemodell: Es könnte die Zukunft der Erforschung des Mars darstellen.
13.12.2024
Halsbrecherisch im Lauterbrunnental: Franzose segelt auf Karton 400 Meter in den Abgrund
Der französische Extremsportler Antony Newton ersetzt den Wingsuit durch ein Stück Karton. So stürzt er sich im Lauterbrunnental in die Tiefe und erntet dafür Kritik.
12.12.2024
20-Milliarden-Franken-Projekt: Saudis bauen 176 U-Bahn-Kilometer – in 10 Jahren
So gross wie ein SUV: Nasa präsentiert neuen Mars-Multikopter
Halsbrecherisch im Lauterbrunnental: Franzose segelt auf Karton 400 Meter in den Abgrund