Attentat in Haiti 15 Kolumbianer und zwei US-Amerikaner festgenommen

dpa

9.7.2021 - 04:19

Polizisten mit gezogenen Waffen suchen in Port-au-Prince nach Verdächtigen im Mordfall des haitianischen Präsidenten Jovenel Moise. Foto: Joseph Odelyn/AP/dpa
Polizisten mit gezogenen Waffen suchen in Port-au-Prince nach Verdächtigen im Mordfall des haitianischen Präsidenten Jovenel Moise. Foto: Joseph Odelyn/AP/dpa
Keystone

An der Ermordung des Präsidenten Jovenel Moïse waren nach Angaben der Polizei in Haiti 26 Kolumbianer und zwei US-Amerikaner haitianischer Herkunft beteiligt. Davon seien 15 Kolumbianer und die zwei US-Männer festgenommen, sagte Interims-Polizeichef Léon Charles, der am Donnerstagabend (Ortszeit) gemeinsam mit dem Interims-Premierminister Claude Joseph im Hauptgebäude der Nationalpolizei in der Hauptstadt Port-au-Prince vor die Kameras trat.

9.7.2021 - 04:19

Der Verteidigungsminister des südamerikanischen Landes, Diego Molano, erklärte in einer Videoansprache, bei den mutmasslichen Verantwortlichen für das Attentat handle es sich nach ersten Informationen um ehemalige Angehörige der kolumbianischen Armee.

Drei Kolumbianer seien getötet worden und acht seien noch auf der Flucht, sagte Charles. Bei der Veranstaltung wurden auch die Festgenommenen vorgeführt – mit angelegten Handfesseln auf dem Boden sitzend. Manche von ihnen waren sichtbar verletzt. Auf einem Tisch lagen Gegenstände, die beschlagnahmt worden seien: automatische Waffen, Macheten, Vorschlaghammer, kolumbianische Reisepässe und Handys.

Der 53 Jahre alte Staatschef Moïse war in der Nacht zum Mittwoch in seiner Residenz erschossen worden. Seine Ehefrau Martine wurde schwer verletzt und zur Behandlung in die US-Stadt Miami gebracht. Die Zeitung «Le Nouvelliste» berichtete, Moïses Leichnam habe zwölf Einschusslöcher, zum Teil von grosskalibrigen Waffen. Haitis Botschafter in den USA, Bocchit Edmond, bezeichnete die Attentäter als gut ausgebildete und schwer bewaffnete ausländische Söldner. Sie hätten sich als Agenten der US-Drogenbehörde DEA ausgegeben. Die Hintergründe der Tat blieben zunächst unklar.

dpa