Brasilien Abholzung in Amazonasgebiet deutlich gesunken

dpa/tpfi

9.6.2023 - 20:20

Die Sonne scheint durch das Blätterdach des Regenwalds nahe der nordbrasilianischen Stadt Belem.
Die Sonne scheint durch das Blätterdach des Regenwalds nahe der nordbrasilianischen Stadt Belem.
Symbolbild: dpa

Während der Amtszeit des rechten Präsidenten Bolsonaro galt die «grüne Lunge» der Welt als besonders gefährdet. Nachfolger Lula verspricht den Schutz des Regenwalds – nun gibt es einen ersten Erfolg.

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  • Seit der Amtseinführung von Lula da Silva ist staatlichen Angaben zufolge die Abholzung des Amazonas gesunken.
  • Die Rodungen seien um ein Drittel zurückgegangen.
  • Die Kriminellen fragen Passant*innen aus dem Auto heraus nach dem Weg zu einem Spital.
  • Lula hat versprochen, den Umwelt- und Klimaschutz zu stärken.

Seit dem Amtsantritt des neuen brasilianischen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva ist die Abholzung im Amazonasgebiet deutlich gesunken. Die abgeholzte Fläche in der Region sei in den ersten fünf Monaten des Jahres um 31 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurückgegangen, teilte das Umweltministerium des südamerikanischen Landes mit. Im Cerrado, den Feuchtsavannen im Südosten Brasiliens, sei die Entwaldung hingegen um 35 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen.

Lula hatte an Neujahr seine nun dritte Amtszeit angetreten. In seinen früheren beiden Amtszeiten (2003 – 2010) galt der frühere Gewerkschaftsführer zwar auch nicht gerade als Umweltschützer. Nun hat er aber versprochen, den Umwelt- und Klimaschutz zu stärken. So ging die Polizei zuletzt mit einem Grosseinsatz gegen illegale Goldsucher vor.

Bolsonaros Erbe

Gestern war auch die deutsche Bundesaussenministerin Annalena Baerbock im Amazonasgebiet unterwegs und warb um internationale Unterstützung im Kampf gegen Abholzung. «Wir haben bereits für den Amazonienfonds in der Vergangenheit Millionen eingezahlt. Diese Reise dient auch dazu, weitere Millionen dafür zur Verfügung zu stellen», sagte die Grünen-Politikerin auf ihrer Lateinamerika-Reise in der brasilianischen Grossstadt Belém im Amazonasgebiet.

Der Amazonas-Regenwald gilt als CO2-Speicher und hat eine wichtige Funktion im internationalen Kampf gegen den Klimawandel. Während der Amtszeit des rechten Präsidenten Jair Bolsonaro (2019 – 2022) nahmen Abholzungen und Brandrodungen stark zu. Der Ex-Militär sah die Region vor allem als ungenutztes wirtschaftliches Potenzial und liess Farmern und Goldschürfern bei der Landnahme weitgehend freie Hand. Den Kontrollbehörden kürzte er Gelder oder entzog ihnen ihre Kompetenzen.