Verschiedene Regionen in Florida stehen neu unter Quarantäne, nachdem hier gefährliche Afrikanische Riesenschnecken entdeckt wurden. Die kolossalen Weichtiere machen auch vor Plastik nicht halt – und können dem Menschen gefährlich werden.
uri
23.06.2023, 14:06
uri
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Die eingeschleppte Afrikanische Riesenschnecke vertilgt im US-Bundesstaat Florida etliche Pflanzen, macht aber auch vor Putz und Plastik nicht halt.
Auch verbreiten die Weichtiere einen für den Menschen gefährlichen Parasiten.
Die Behörden haben der invasiven Art den Kampf angesagt: Bestimmte Regionen Floridas stehen seit dieser Woche unter Quarantäne.
Teile des Bezirks Broward County im US-Bundesstaat Florida sind unter Quarantäne gestellt, nachdem dort Exemplare der Afrikanischen Riesenschnecke entdeckt wurden. Die invasive Art vermehrt sich extrem schnell, weil ein Tier bis zu 1200 Eier im Jahr legen kann.
Die Schnecken können dem Menschen gefährlich werden, denn sie verbreiten den Ratten-Lungenwurm. Dieser kann sich im Gehirn einnisten und eine Hirnhautentzündung auslösen, wie die US-Gesundheitsbehörde Centers for Disease Control and Prevention (CDC) mitteilt. Ebenfalls können die Weichtiere weitere Infektionen durch direkten Kontakt oder durch Berührung mit kontaminierten Pflanzen auslösen.
Sie fressen auch Putz und Plastik
Ein massives Zerstörungspotenzial haben die gigantischen Schnecken zudem in anderer Hinsicht, berichtet der TV-Sender CNN: Sie verputzen rund 500 verschiedene Pflanzenarten und können sich sogar durch Putz, Plastik-Behälter und Hinweis-Schilder fressen. Die Kanten der Schneckenhäsuer seien zudem so scharf, dass sie die Reifen von Fahrzeugen zerstören könnten.
«Diese Schnecken können auch verheerende Auswirkungen auf die Landwirtschaft und die Natur in Florida haben, da sie bereits in tropischen und subtropischen Gebieten grosse Schäden anrichten», teilte denn auch das Landwirtschaftsministerium des US-Bundesstaats am Dienstag mit.
Quarantäne gilt für bestimmte Regionen
Am Dienstag wurde wegen den Tieren eine Quarantäne für einige Regionen von Broward County bekanntgegeben Diese bedeutet im Wesentlichen, dass die Afrikanischen Riesenschnecken selbst, aber auch Pflanzen, Kompost, Gartenabfälle und Erde nicht aus den fraglichen Gebieten nicht herausgebracht werden dürfen. Es sei denn, es liegt dafür eine ausdrückliche Erlaubnis des Landwirtschaftsministeriums vor.
In den ausgewiesenen Quarantänezonen plant das Landwirtschaftsministerium nun die Bekämpfung der Tiere über Köder auf Metaldehyd-Basis. Der Stoff, der hierzulande auch als Schneckenkorn bekannt ist, schädigt die schleimbildenden Zellen der Schnecken und zerstört ihren Hautschutz. Die Tiere werden dadurch bewegungsunfähig und sterben an Ort und Stelle.