Mit einer Regierungsumbildung hat Algeriens umstrittener Staatschef Abdelaziz Bouteflika auf die wochenlangen Proteste in seinem Land reagiert. Von den 27 Ministern gehörten lediglich acht der vorherigen Regierungsmannschaft an.
Dies geht aus einer am Sonntag veröffentlichten offiziellen Kabinettsliste hervor. Neu besetzt wurden unter anderem die Spitzen von Aussenministerium, Finanzministerium, Innenministerium und Energieministerium.
Der am 11. März zum Regierungschef ernannte Noureddine Bedoui bleibt hingegen im Amt. Gleiches gilt für Armeechef und Vize-Verteidigungsminister Ahmed Gaid Salah, der sich kürzlich dafür ausgesprochen hatte, Bouteflika für amtsunfähig erklären zu lassen. Salah ist in der protokollarischen Ordnung die Nummer zwei der Regierung hinter Bedoui.
Gegen Bouteflika gibt es seit mehr als einem Monat Proteste. Der 82-jährige Staatschef regiert das nordafrikanische Land seit 20 Jahren. Seit einem Schlaganfall im Jahr 2013 hat er sich jedoch weitgehend aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Kritiker gehen davon aus, dass er im Machtapparat nicht mehr die Fäden in der Hand hält.
Er verkündete inzwischen seinen Verzicht auf eine weitere Kandidatur. Allerdings verschob er die für den 18. April geplante Präsidentschaftswahl auf unbestimmte Zeit. Nach dem Ende seines vierten Mandats am 28. April will er weiter im Amt bleiben.
Unlängst befand sich der altersschwache Präsident zur medizinischen Behandlung in der Schweiz.
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