Tödliches Feuer Algerische Küstenwache erschiesst verirrte Jetski-Touristen

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1.9.2023

Vier Touristen auf Jetskis gerieten an der algerischen Küste in das Visier der Küstenwache. (Symbolbild)
Vier Touristen auf Jetskis gerieten an der algerischen Küste in das Visier der Küstenwache. (Symbolbild)
Bild: EPA/Etienne Laurent/Keystone

Eine Gruppe von Touristen hat sich von Marokko aus auf ihren Jetskis nach Algerien verirrt. Die Küstenwache soll auf die Männer geschossen haben, zwei von ihnen seien gestorben, berichten marokkanische Medien.

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  • Vier französisch-marokkanische Touristen haben sich auf ihren Jetskis in algerische Gewässer verirrt.
  • Die Männer waren von Marokko aus los aufgebrochen und sollen falsch abgebogen sein.
  • Die algerische Küstenwache soll das Feuer eröffnet haben. Dabei sollen laut marokkanischen Medien zwei Männer tödlich getroffen worden sein. Ein dritter wurde demnach verletzt und verhaftet.

Die algerische Küstenwache hat am vergangenen Dienstag offenbar auf eine Gruppe von Touristen auf Jetskis geschossen und dabei zwei der Männer getötet sowie einen dritten verletzt und verhaftet. Das berichtet die marokkanische Nachrichtenseite «Le360».

Ein viertes Mitglied der Gruppe, Mohamed Kissi, wurde nach eigenen Angaben von der marokkanischen Marine in die marokkanische Hafenstadt Saïdia zurückgebracht, von der aus die Männer aufgebrochen waren.

Bei den Opfern handelt es sich um seinen Bruder Bilal Kissi sowie einen befreundeten Mann namens Abdelai Merchouer. Der verhaftete Smail Snabe soll am Mittwoch einem Staatsanwalt vorgeführt worden sein.

Angespannte Beziehungen

Alle vier Männer haben die französisch-marokkanische Staatsbürgerschaft. Der Vorfall ereignete sich, als sie bei einem Jetski-Ausflug in Nordost-Marokko falsch abbogen und sich in algerischen Gewässern wiederfanden. Dort seien sie von einem Boot der Küstenwache entdeckt worden, dessen Crew sogleich das Feuer eröffnet habe, sagte Kissi der Website «Al Omk».

«Wir hatten uns verirrt und kein Benzin mehr», schilderte Kissi die Situation. Sein Bruder und Merchouer seien von insgesamt fünf Kugeln getroffen worden, während eine fünfte Snabe erwischt haben soll.

Die marokkanisch-algerische Grenze ist seit 1994 geschlossen. Seit 2021 besteht auch kein diplomatischer Kontakt mehr zwischen den beiden Nationen. In jüngerer Zeit ist der Konflikt zwischen den beiden nordafrikanischen Staaten wieder aufgeflammt. Beide Regierungen erheben territoriale Ansprüche auf die West-Sahara.