Verschwörungstheorie-Bewegung Trump gratuliert: Anhängerin von QAnon vor Einzug in US-Kongress

sda/dpa/toko

12.8.2020

Marjorie Taylor Greene (r.), eine Anhängerin der QAnon-Verschwörungstheorien, steht vor dem Einzug in den US-Kongress.
Marjorie Taylor Greene (r.), eine Anhängerin der QAnon-Verschwörungstheorien, steht vor dem Einzug in den US-Kongress.
KEYSTONE/AP/MIKE STEWART

Sie glaubt an eine tiefe Verschwörung gegen US-Präsident Donald Trump: Wenn es für Marjorie Taylor Greene gut läuft, zieht sie bald in den US-Kongress ein.

Eine Anhängerin der amerikanischen Verschwörungstheorien-Bewegung QAnon hat gute Aussichten, in den US-Kongress einzuziehen. Marjorie Taylor Greene gewann am Dienstag das Rennen um die Nominierung der Republikanischen Partei in einem Wahlkreis für das Repräsentantenhaus im Bundesstaat Georgia. Der Wahlkreis gilt als fest in republikanischer Hand.

Die zentrale Behauptung der QAnon-Anhänger ist, dass es eine Verschwörung gegen US-Präsident Donald Trump in den tieferen Schichten des US-Regierungsapparats gebe. Ausserdem behaupten sie oft, prominente Politiker der Demokratischen Partei in den USA liessen sich mit Hormonen behandeln, die aus dem Blut von Kindern gewonnen würden. Greene hatte unter anderem erst vergangene Woche den Finanzier George Soros als «Feind des Volkes» bezeichnet.



Trump gratulierte Greene am Mittwoch als «künftigem Star der Republikanischen Partei». Sie sei stark in allem und gebe nie auf — «eine echte Gewinnerin». Trump hatte wiederholt Beiträge von QAnon-Anhängern retweetet.

Ein Einzug Greenes ins Repräsentantenhaus könnte die Republikanische Partei zwingen, eindeutiger Stellung zu QAnon zu beziehen. Die Partei ist gespalten. So schrieb der republikanische Abgeordnete Adam Kinzinger am Mittwoch nach Greenes Erfolg bei Twitter: «QAnon ist ein Gespinst.» Im Kongress sei kein Platz für diese Verschwörungstheorien.

In den vergangenen Wochen ging Twitter in grossem Stil gegen QAnon vor. Mehr als 7000 QAnon-Unterstützern zugerechnete Accounts wurden dauerhaft gesperrt, die Verbreitung der Inhalte von rund 150'000 weiteren Profilen wurde eingeschränkt. Ihr Verhalten könne Schaden im realen Leben anrichten, erklärte Twitter zur Begründung.

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