Nach der Aufhebung des Todesurteils gegen die Christin Asia Bibi in Pakistan hat ihr Anwalt aus Sorge um seine eigene Sicherheit das Land verlassen. Unter den aktuellen Umständen sei es ihm nicht möglich, in Pakistan zu leben, sagte Saif-ul-Mulook am Samstagmorgen.
Er müsse am Leben bleiben, "weil ich weiter vor Gericht für Asia Bibi kämpfen muss", sagte der 62-Jährige, bevor er in ein Flugzeug nach Europa stieg. Der Oberste Gerichtshof Pakistans hatte am Mittwoch nach acht Jahren das Todesurteil gegen Bibi wegen Gotteslästerung aufgehoben.
Die Landarbeiterin war im November 2010 zum Tode verurteilt worden. Muslimische Frauen aus ihrem Dorf hatten sich im Juni 2009 darüber beschwert, dass sich Bibi im Streit beleidigend über den Propheten Mohammed geäussert habe. Das oberste Gericht des Landes sprach die Frau, deren Fall international für Aufsehen gesorgt hatte, wegen Mangel an Beweisen von allen Vorwürfen frei.
Nach Bekanntwerden des Urteils kam es zu tagelangen Protesten von Islamisten. Am Freitagabend erklärte die Islamistenpartei Tehreek-e-Labaik die Massenproteste nach einer Einigung mit der Regierung für beendet. Religionsminister Noor-Ul-Haq Qadri und Informationsminister Fayazulhasan Chohan bestätigten die Einigung.
Ausreise untersagt
Ein von beiden Seiten unterzeichnetes Fünf-Punkte-Papier, das AFP vorlag, sieht vor, dass sich die Regierung einem Berufungsverfahren nicht entgegenstellt. Zudem soll Bibi die Ausreise aus Pakistan untersagt werden.
Ihr Anwalt sagte AFP, die gewaltsame Reaktion der Islamisten auf das Urteil sei "traurig, aber nicht unerwartet". "Schmerzhaft" sei allerdings die Antwort der Regierung. "Sie können nicht einmal ein Urteil des obersten Gerichts des Landes umsetzen", bedauerte er.
Die Einigung zwischen der Regierung und der Islamistenpartei bedeute für Bibi, dass sich an ihrer Lage nichts ändern werde. "Ihr Leben wird mehr oder weniger dasselbe sein, ob es nun in einem Gefängnis ist oder ausserhalb an einem isolierten Ort wegen der Sicherheitsbedenken."
Kritik an Vereinbarung
Örtliche Medien kritisierten die Vereinbarung zwischen Regierung und Islamisten. "Eine weitere Regierung hat vor den gewalttätigen religiösen Extremisten kapituliert, die weder an die Demokratie noch an die Verfassung glauben", hiess es im Leitartikel der Zeitung "Dawn" vom Samstag.
Blasphemie ist im streng konservativ-islamischen Pakistan ein folgenschwerer Vorwurf. Wegen entsprechender Anschuldigungen verbüssen dort derzeit rund 40 Menschen nach Schätzungen eines US-Ausschusses zur Religionsfreiheit lebenslängliche Gefängnisstrafen oder warten auf ihre Hinrichtung. Immer wieder kommt es zu Lynchmorden wegen Vorwürfen der Gotteslästerung.
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