Berg-Karabach Armenien und Aserbaidschan streiten um Kriegsgefangene

dpa/toko

2.1.2021 - 13:41

Ein Soldat aus Russland bewacht ein armenisches Kloster, nachdem eine Region in Berg-Karabach in aserbaidschanische Kontrolle übergeben wurde.
Ein Soldat aus Russland bewacht ein armenisches Kloster, nachdem eine Region in Berg-Karabach in aserbaidschanische Kontrolle übergeben wurde.
Emrah Gurel/AP/dpa (Archivbild)

Im Konflikt um die Südkaukasusregion Berg-Karabach wirft Armenien Aserbaidschan vor, unrechtmässig Landsleute festzuhalten. Der armenische Menschenrechtsbeauftragte Arman Tatojan erklärte, der aserbaidschanische Präsident Ilham Aliyev verletze die vor anderthalb Monaten geschlossene Friedensvereinbarung, indem er festgesetzte armenische Soldaten nicht als Kriegsgefangene betrachte. Tatojan forderte die sofortige Freilassung der Männer.

Aliyev hatte am Donnerstag gesagt, armenische Soldaten, die zuletzt in aserbaidschanischen Gebieten aufgegriffen wurden, seien keine Kriegsgefangenen, sondern «Terroristen».



Die jüngsten Kämpfe zwischen den beiden verfeindeten Ex-Sowjetrepubliken um Berg-Karabach hatten am 27. September begonnen und dauerten bis zum 9. November. Aserbaidschan holte sich weite Teile des Anfang der 1990er verlorenen Gebiets zurück. Insgesamt starben auf beiden Seiten mehr als 4700 Menschen. Eine unter russischer Vermittlung entstandene Vereinbarung sieht neben einer Waffenruhe auch den Austausch von Kriegsgefangenen vor.

In den vergangenen Wochen waren mehrfach Gefangene ausgetauscht worden. Trotz der Waffenruhe kommt es aber immer wieder zu Spannungen in der Region, für die sich Armenien und Aserbaidschan gegenseitig beschuldigen.

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