Corona-Überblick Unruhiger Abstimmungssonntag befürchtet +++ Eltern fordern schärfere Massnahmen

SDA/dpa/red.

14.11.2021

Bereits Mitte Woche könnte die Impfkommission den Booster für alle ab 12 Jahren freigeben. Österreich beschliesst derweil definitiv den Lockdown für Ungeimpfte. Alles Wichtige  im Ticker.

SDA/dpa/red.

14.11.2021

Laut Angaben der Johns-Hopkins-Universität liegt die Zahl der bestätigten Infektionen mit dem Coronavirus in der Schweiz bei bislang insgesamt 909’038 Personen. 11’325 Menschen sind in Verbindung mit Covid-19 verstorben. Weltweit stieg die Zahl der Infizierten auf 253’250’043, die Zahl der Toten auf 5’099’755.

Im Kampf gegen die vierte Welle der Corona-Pandemie gilt in Österreich von diesem Montag an ein Lockdown für Ungeimpfte. Das beschlossen Bundeskanzler Alexander Schallenberg und die Regierungschefs der Länder am Sonntag in Wien. Die weitreichenden Ausgangsbeschränkungen sind zunächst auf zehn Tage befristet.

Das betrifft auch Schweizer Reisende – Berufspendler, Einkaufstouristen und natürlich all jene, die ihre Skiferien im Nachbarland verbringen wollen. Hier geht’s zum Überblick.

Das Wichtigste in Kürze

  • Jetzt definitiv: Österreich beschliesst ab morgen Montag den Lockdown für Ungeimpfte. Die rechte FPÖ rief zu einer Demonstration am nächsten Samstag in Wien auf.
  • Das Corona-Virus kursiert in den Schulen, wieder sitzen ganze Klassen in Quarantäne. Jetzt fordern Elternvertreter schärfere Massnahmen in den Schulen.
  • Der Stadtberner Sicherheitsdirektor Reto Nause fürchtet sich vor dem Abstimmungssonntag in zwei Wochen. «Was, wenn die Gegner des Covid-Gesetzes das demokratische Verdikt nicht akzeptieren?»
  • Taskforce-Chefin Tanja Stadler ruft zu raschem Handeln auf. Wenn die Schweiz weitermache wie bisher, sei mit 30’000 weiteren Spitaleinweisungen zu rechnen
  • Bereits am Mittwoch könnte die Impfkommission den Booster für alle ab 12 Jahren freigeben.
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  • 22.00 Uhr

    Wir beenden unseren heutigen Live-Ticker

  • 20.12 Uhr

    Deutschland: Handel fürchtet um Weihnachtsgeschäft

    Wegen des starken Anstiegs bei den Corona-Infektionszahlen und möglichen neuerlichen Einschränkungen fürchtet der deutsche Einzelhandel um das Weihnachtsgeschäft. Eine 2G- oder 3G-Regelung in den Geschäften würde «aufgrund der erforderlichen Kontrolle zu Schlangen vor den Türen» und letztlich zu einem massiven Kundenrückgang führen, sagte der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands (HDE) Stefan Genth, dem «Handelsblatt» (Montagausgabe).

  • 17.49 Uhr

    Fünf Millionen Corona-Infektionen in Deutschland

    Laut RKI hat die Gesamtzahl der Infektionen am Wochenende die Marke von fünf Millionen überschritten.
    Laut RKI hat die Gesamtzahl der Infektionen am Wochenende die Marke von fünf Millionen überschritten.
    Bild: dpa

    Die sich zuspitzende Corona-Lage droht das Gesundheitssystem in Deutschland nach Einschätzung von Medizinern zu überfordern. Die mögliche Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP will mit der Neufassung des Infektionsgesetzes dagegenhalten.

    Mahnrufe vom Wochenende machten die Dramatik der Situation deutlich. «Jeder Tag des Abwartens kostet Menschenleben», heisst es in einem vom «Kölner Stadt-Anzeiger» und Redaktionsnetzwerk Deutschland veröffentlichten Aufruf von 35 führenden Medizinern und anderen Fachleuten. Grünen-Chef Robert Habeck sprach in den Zeitungen der Funke-Mediengruppe von «äusserster Dramatik» der Lage.

  • 16.27 Uhr

    China spendet Syrien rund zwei Millionen Impfdosen

    Binnen einer Woche hat China rund zwei Millionen Impfdosen an Syrien geliefert. Allein am Sonntag kamen 500.000 Dosen Sinopharm in dem Bürgerkriegsland an, wie Gesundheitsminister Hassan Ghabasch mitteilte. Laut Chinas Botschafter Feng Biao verfügt Syrien nun über 800.000 Dosen Sinopharm und mehr als 1,3 Millionen Dosen Sinovac. Weniger als zwei Prozent der syrischen Bevölkerung seien geimpft, die Zahl der Infektionsfälle steige, hatte die UNO Ende Oktober gewarnt.

  • 15.53 Uhr

    Österreich: Rechte FPÖ kündigt Demonstration an

    Die rechte FPÖ in Österreich macht weiter massiv Front gegen die Corona-Massnahmen der Regierung. Als Reaktion auf den beschlossenen Lockdown für Ungeimpfte rief FPÖ-Chef Herbert Kickl am Sonntag zu einer Demonstration am nächsten Samstag in Wien auf. Das Land habe nun ein «Corona-Apartheidssystem», schrieb Kickl auf Facebook. Ausserdem kündigte er wegen Missachtung von Grund- und Freiheitsrechten eine Klage beim Verfassungsgerichtshof an.

    Die FPÖ prangert seit langem die Einschränkungen an und kritisiert die Impfstrategie. Kickl sprach von «experimentellen Impfstoffen» und empfahl ein Anti-Parasiten-Mittel zur Behandlung von Covid-19. Die Rechtspopulisten kommen in Österreich bei Umfragen auf rund 20 Prozent.

    Demonstration von Impfgegnern am Ballhausplatz in Wien am Sonntag, 14. November 2021, nach einem Corona-Krisengipfel der Regierung.
    Demonstration von Impfgegnern am Ballhausplatz in Wien am Sonntag, 14. November 2021, nach einem Corona-Krisengipfel der Regierung.
    Bild: KEYSTONE/GEORG HOCHMUTH
  • 15:23 Uhr

    Israel erwägt Reiseverbot in EU-Länder

    Angesichts der vierten Corona-Welle in verschiedenen Staaten der Europäischen Union erwägt Israel ein Reiseverbot in bestimmte Länder. «Wir könnten wieder einen Teil der Länder als rot einstufen. Dann darf man dort nicht mehr hinfahren», sagte der Generaldirektor des israelischen Gesundheitsministeriums, Nachman Asch, am Sonntag der Nachrichtenseite ynet. Es gebe bereits Staaten mit Warnstufe orange, also einer Reisewarnung. Dazu gehören die deutschen Nachbarn Österreich, Tschechien, Dänemark und die Niederlande.

  • 14.37 Uhr

    Eltern reicht's: Alle Lehrer*innen sollen sich impfen

    Das Corona-Virus kursiert in den Schulen, wieder sitzen ganze Klassen in Quarantäne. Jetzt fordern Elternvertreter schärfere Massnahmen in den Schulen. «Wir sind beunruhigt», sagt Riu Biagini, Mitbegründer der Elternorganisation «Protect the Kids» in der «SonntagsZeitung».

    Die Forderung der Elternorganisation: «Alle Lehrkräfte, die Kinder unter 12 Jahren unterrichten, sollten geimpft sein», sagt Biagini. «Wir verlangen auf diesen Schulstufen eine 3G-Zertifikatspflicht für die Lehrkräfte – zum Schutz unserer Kinder.»

    Bundespräsident Guy Parmelin, links, empfängt, an der Seite von Nationalrat Fabian Molina, eine Baselbieter und Zürcher Schulklasse, die am SWISSAID-Abzeichenverkauf teilgenommen haben, in Bern.
    Bundespräsident Guy Parmelin, links, empfängt, an der Seite von Nationalrat Fabian Molina, eine Baselbieter und Zürcher Schulklasse, die am SWISSAID-Abzeichenverkauf teilgenommen haben, in Bern.
    Bild: KEYSTONE

    Dagmar Rösler, Präsidentin des Schweizer Lehrerinnen- und Lehrerverbands LCH, hat zwar Verständnis für die Sorgen der Eltern, verweist aber auf die «persönliche Freiheit, sich nicht impfen zu lassen».

    Die Konferenz der Kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK) erhöht den Druck auf die Lehrerinnen und Lehrer. Eine möglichst hohe Durchimpfung sei auch «im Schulkontext» wichtig, da Kinder unter 12 Jahren noch keinen Zugang zur Impfung hätten.

  • 12:50 Uhr

    Österreich beschliesst Lockdown für Ungeimpfte

    Jetzt definitiv: Im Kampf gegen die vierte Corona-Welle gilt in Österreich ab morgen Montag ein Lockdown für Ungeimpfte. Das haben Bundeskanzler Alexander Schallenberg und die Regierungschefs der Länder in diesen Minuten an einer Pressekonferenz in Wien verkündet.

    Der neue Österreicher Bundeskanzler Alexander Schallenberg verkündet den Lockdown für Ungeimpfte.
    Der neue Österreicher Bundeskanzler Alexander Schallenberg verkündet den Lockdown für Ungeimpfte.
    Screenshot: ORF 2

    «Jeder Österreicher muss damit rechnen, kontrolliert zu werden.» Österreich greift durch, und setzt unter anderem auch die Polizei für die Kontrollen ein. Das sagt Schallenberg an der Pressekonferenz.

  • 12:36 Uhr

    Brand in bulgarischer Klinik: Drei Corona-Patienten tot

    In Bulgarien sind drei Covid-19-Patienten bei einem Brand in einer Klinik der Stadt Sliwen gestorben. Das in der Nacht zum Sonntag in der Covid-19-Station ausgebrochene Feuer wurde amtlichen Informationen zufolge auf «Fahrlässigkeit der Patienten» zurückgeführt. Wie das Staatsradio in Sofia berichtete, soll einer der ums Leben gekommenen Männer eine Zigarette angezündet haben. Sechs weitere Covid-Patienten wurden in Sicherheit gebracht. Bei dem Brand wurden keine Mitarbeiter der Klinik verletzt.

    Der Vorfall in der Covid-19-Station im ostbulgarischen Sliwen ereignete sich unmittelbar vor Beginn einer Präsidenten- und Parlamentswahl am Sonntag. Die Abstimmung per Wahlautomaten wurde mitten in einer heftigen, vierten Corona-Welle organisiert. Tausende Menschen unter Corona-Quarantäne können in mobilen Wahlurnen ihre Stimme abgeben. Die Sieben-Tage-Inzidenz in Bulgarien lag zuletzt bei 338 pro 100 000 Menschen. 

  • 10:37 Uhr

    Österreich berät über Lockdown für Ungeimpfte

    In Österreich sind am Sonntag Bundeskanzler Alexander Schallenberg und die Regierungschef der Länder zu einer Videokonferenz zusammengekommen, um über einen Corona-Lockdown für Ungeimpfte zu beraten. Nach dem bereits an die Öffentlichkeit gelangten Entwurf sollen die Ausgangsbeschränkungen per Verordnung bereits am Montag in Kraft treten. Sie sollen vorerst bis 24. November gelten. Ungeimpfte dürften Haus oder Wohnung dann nur noch aus dringenden Gründen verlassen.

    Schon jetzt sind die Einschränkungen für diese Gruppe gross - etwa durch die 3G-Regel am Arbeitsplatz und die 2G-Regel im öffentlichen Leben. Der Beschluss soll die Impfbereitschaft erhöhen sowie die sozialen Kontakte verringern und damit die vierte Corona-Welle eindämmen. Bei den Corona-Neuinfektionen werden in Österreich fast täglich Rekorde verzeichnet. Am Samstag wurden mehr als 13 000 Infektionen registriert. Die Sieben-Tage-Inzidenz an Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner stieg auf 814,6.

  • 09:51 Uhr

    Unruhiger Abstimmungssonntag befürchtet

    Der Stadtberner Sicherheitsdirektor Reto Nause (Mitte) fürchtet sich vor dem 28. November. «Wir erwarten einen unruhigen Abstimmungssonntag», sagte Nause gegenüber der «SonntagsZeitung».

    «Was, wenn die Gegner des Covid-Gesetzes das demokratische Verdikt nicht akzeptieren?» Die Rhetorik der Bewegung zeige erschreckende Parallelen zu den USA, wo Unterstützer von Donald Trump das Resultat der Präsidentschaftswahl nicht akzeptierten und Anfang Jahr das Capitol stürmten. Er habe in 13 Jahren noch nie ein so herausforderndes Jahr wie seit Ausbruch der Pandemie erlebt.

    «Die Bewegung der Massnahmengegner ist bedrohlich und bereitet uns grosse Sorgen. Auf einschlägigen Portalen ist schon dazu aufgerufen worden, sich zu bewaffnen», sagt Nause.

    Auch Befürworterinnen sind besorgt. Sie fürchten, Trychler würden am Tag der Entscheidung den Zugang zur Urne versperren, schreiben sie in sozialen Medien. Und empfehlen, die Stimmen brieflich abzugeben.

  • 09:15 Uhr

    Mit bis zu 30’000 weiteren Spitaleinweisungen rechnen

    Taskforce-Chefin Tanja Stadler ruft bei der Bekämpfung der aktuellen Corona-Welle zu raschem Handeln auf. Wenn die Schweiz weitermache wie bisher, sei mit 30’000 weiteren Spitaleinweisungen zu rechnen, sagte die Präsidentin der wissenschaftlichen Covid-19-Taskforce des Bundes in einem Interview mit der «SonntagsZeitung».

    Der aktuelle Trend müsse gebremst werden. «Sei es durch Reduzierung der Kontakte oder einen nochmaligen raschen Schub bei den Impfungen.»

    Für die dritte Impfung bei der Gesamtbevölkerung habe die Schweiz aber noch etwas Zeit, sagte Stadler. Es mache Sinn, nach der zweiten Dosis sechs Monate zuzuwarten. In der Schweiz sei diese der breiten Bevölkerung ab Mitte Juni verabreicht worden.

    Ab Dezember sollte dann damit begonnen werden. Mit einem Booster könne der Schutz vor einer Ansteckung wieder auf 95 Prozent erhöht werden.

    Rayneli Brandenberger, Pflegefachfrau HF, bespricht mit einem Mann die dritte Covid-19 Impfung als Booster-Impfung, im Referenz-Impfzentrum des Kantons Zürich.
    Rayneli Brandenberger, Pflegefachfrau HF, bespricht mit einem Mann die dritte Covid-19 Impfung als Booster-Impfung, im Referenz-Impfzentrum des Kantons Zürich.
    Bild: KEYSTONE
  • 09:08 Uhr

    Dritte Impfung noch dieses Jahr

    Gemäss Christoph Berger, Präsident der eidgenössischen Impfkommission, soll die dritte Impfung für die Gesamtbevölkerung noch dieses Jahr möglich sein. Sobald alle über 65-Jährigen die dritte Impfung bekommen hätten, werde diese für Jüngere geöffnet, heisst es in der «SonntagsZeitung».

    Gemäss «SonntagsBlick», der sich auf «sichere Quellen» stützt, soll die Kommission schon am Mittwoch grünes Licht geben – für alle ab zwölf Jahren, deren zweite Impfung sechs Monate her ist.

    Die Eidgenössische Impfkommission werde das sogenannte Off-Label-Use-Verfahren anwenden, weil Swissmedic die Zulassung noch nicht erteilt habe. Dieses Verfahren erlaube es Ärzten, Arzneimittel im Rahmen der Therapiefreiheit zu verschreiben. Allerdings tragen sie dafür dann die Verantwortung.

  • 08:54 Uhr

    Bald wieder Homeoffice-Pflicht in Deutschland?

    Der deutsche Bundesarbeitsminister Hubertus Heil will die Homeoffice-Pflicht wieder einführen. Dies angesichts der verschärften Corona-Lage. Das geht aus einem Gesetzesentwurf hervor, aus dem die «Bild am Sonntag» zitiert.

  • 08:15 Uhr

    Auch Parmelin will schnell boostern

    Angesichts der Stagnation bei Neuimpfungen ist es für Bundespräsident Guy Parmelin an der Zeit, andere Massnahmen voranzutreiben: das Boostern etwa. Er ist überzeugt, dass die dritte Impfung gegen das Coronavirus bald auf die Gesamtbevölkerung ausgeweitet werden muss, wie er in einem Interview mit der «NZZ am Sonntag» sagte.

    Irgendwann komme der Moment, wo man sich eingestehen müsse, dass nicht mehr viele vom Impfen überzeugt werden könnten. «Dann müssen wir das Ergebnis zur Kenntnis nehmen, Schadensbegrenzung betreiben und anderes vorantreiben.»

    Sorge bereitet Parmelin die Frage, was passiert, wenn das Gesundheitswesen wieder an den Anschlag kommt und Patienten in andere Kantone verlegen müssen.

    «Ist ein Kanton mit einer hohen Impfquote immer noch bereit, Ungeimpfte aus einem Kanton mit tieferer Impfquote zu übernehmen? Oder wird er das ablehnen oder dafür Geld verlangen?» Auch daher sei es wichtig, dass Kantone weiter impften.

    Auch Bundesratspräsident Guy Parmelin spricht sich für schnelle Booster-Impfungen aus.
    Auch Bundesratspräsident Guy Parmelin spricht sich für schnelle Booster-Impfungen aus.
    Bild: KEYSTONE