Streit um Verkehr am Brenner Lkws sollen künftig Zeitfenster buchen müssen

SDA

12.4.2023 - 13:11

Markus Söder (l-r, CSU), Ministerpräsident von Bayern, Anton Mattle, Landeshauptmann von Tirol, und Arno Kompatscher, Landeshauptmann von Südtirol, nehmen auf der Festung Kufstein an einer Pressekonferenz teil.
Markus Söder (l-r, CSU), Ministerpräsident von Bayern, Anton Mattle, Landeshauptmann von Tirol, und Arno Kompatscher, Landeshauptmann von Südtirol, nehmen auf der Festung Kufstein an einer Pressekonferenz teil.
Keystone

Mit einem digitalen Verkehrsmanagementsystem für den Güterverkehr wollen Bayern, Tirol und Südtirol den Dauerstreit über die chronisch überlastete Brennerroute lösen.

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  • Wegen Blockabfertigungen in Österreich kommt es auf der Brenner-Strecke häufig zu Staus in Bayern.
  • Die Situation sorgt seit Jahren für Streit zwischen Bayern und Tirol.
  • Künftig soll ein Slotsystem das Problem entschärfen.

Am Mittwoch stellten der Tiroler Landeshauptmann Anton Mattle, Bayerns Ministerpräsident Markus Söder und der Südtiroler Landeshauptmann Arno Kompatscher bei einem Treffen in Kufstein eine entsprechende gemeinsame Absichtserklärung vor. «Lösungen im Bereich der Mobilität gibt es nur gemeinsam, gibt es nur mit Partnern», sagte Mattle.

Ziel aus bayerischer Sicht ist auch ein Ende der regelmässigen Staus bei Lkw-Blockabfertigungen in Österreich. Wann es so weit ist, ist allerdings noch offen. Als Ziel gilt dem Vernehmen nach ein Zeitraum von ein bis zwei Jahren. Zunächst sollen bis Herbst weitere Detail-Untersuchungen zur Umsetzung des neuen Systems vorliegen.

Das Slotsystem soll so aussehen, dass Lkw bestimmte Uhrzeiten für die Durchfahrt buchen müssen, um den Verkehrsfluss reibungsloser zu machen. Sind Slots ausgebucht, muss die Fahrt zu einer anderen Zeit oder an einem anderen Tag stattfinden.

Das System könnte zwischen Rosenheim in Bayern und Trient in Italien etabliert werden. «Das wird eine Art buchbare Autobahn – unentgeltlich, aber verbindlich», sagte Söder. Rechtliche Grundlage soll eine zwischenstaatliche Vereinbarung zwischen Italien, Österreich und Deutschland sein, die nun gemeinsam vorangetrieben werden soll.

Mit Blockabfertigungen an der deutsch-österreichischen Grenze dosiert Tirol schon seit einigen Jahren immer wieder den Lkw-Verkehr an bestimmten Tagen. In der Folge kommt es zu langen Staus in Bayern. Dies hatte in den vergangenen Jahren für viel Streit zwischen Bayern und Tirol gesorgt, bis hin zu wiederholten Klagedrohungen aus Bayern.