Affenpocken an Gay PrideBehörden vermuten zweiten Ansteckungsherd auf Kanaren
dpa, amo
21.5.2022
Die spanischen Behörden gehen davon aus, dass Partys der Gay Pride auf der Urlauberinsel Gran Canaria ein weiterer Ansteckungsherd für Affenpocken gewesen sein könnten.
dpa, amo
21.05.2022, 12:09
Mehrere Personen sollen sich auf den Kanaren mit dem Affenpocken-Virus infiziert haben. Die spanischen Behörden vermuten die Infektionen im Zusammenhang mit Partys der Gay Pride. Das berichtete die Zeitung «El País» am Samstag unter Berufung auf Quellen im Gesundheitssektor.
An der vor allem von Schwulen besuchten «Maspalomas Pride» nahmen vom 5. bis 15. Mai etwa 80 000 Menschen aus Spanien und vielen anderen Ländern teil, wie die Zeitung berichtete. Männer aus Italien, aus Madrid sowie von der Nachbarinsel Teneriffa, bei denen das Virus nachgewiesen wurde, sollen an den Feierlichkeiten teilgenommen haben. Intimkontakte sind ein möglicher Übertragungsweg für das Virus.
Am Freitag hatten die Behörden die Madrider «Sauna Paraíso» geschlossen, weil sich auch dort mehrere Männer angesteckt haben sollen.
30 Fälle in Spanien nachgewiesen
In Spanien sind bisher 30 Affenpocken-Fälle nachgewiesen. Zudem gebe es weitere 23 Verdachtsfälle, berichteten Medien am Freitag. Zur Situation in Portugal schrieb die dortige Zeitung «Público», dass inzwischen 23 Fälle bestätigt seien. Der erste in Deutschland erfasste Infizierte war von Portugal über Spanien nach Deutschland gereist - ob er sich in einem der beiden Länder ansteckte, war aber zunächst unklar.
Infektionen mit dem Affenpocken-Virus werden aus immer mehr Ländern gemeldet. Fieber, starke Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Halsschmerzen, Husten, häufig auch Lymphknotenschwellungen sind mögliche Symptome. Typisch ist zudem ein vom Gesicht auf den Körper übergreifender Ausschlag. Selten treten Erblindung und entstellende Narben als Dauerschäden auf.