Revolutionsgarden im Iran warnen «Bei Golfkrieg gerät alles ausser Kontrolle»

dpa

23.6.2019

Nach den jüngsten Zwischenfällen zwischen den USA und dem Iran brodelt es im Mittleren Osten. Sogar ein neuer Golfkrieg erscheint nicht mehr unmöglich. Dieser aber hätte fatale Konsequenzen, wie ein hochrangiger iranischer General nun warnte.

Ein Kommandeur der iranischen Revolutionsgarden hat die USA und ihre Verbündeten vor den Folgen eines neuen Golfkrieges gewarnt. «Falls ein Krieg in der Region ausbrechen sollte, würde alles ausser Kontrolle geraten, und kein Land könnte dessen Ausmaß und Dauer mehr in den Griff bekommen», sagte General Gholam-Ali Raschid, Kommandeur der IRGC-Militärbasis Chatam Al-Anbia, am Sonntag. Deshalb wolle der Iran auch keinen Krieg in der Region.

Auch die USA sollten bedenken, dass ein «falsches Handeln» gravierende Folgen haben könnte, sagte der General laut Webportal der Revolutionsgarden. «Zumindest mit dem Leben ihrer Soldaten sollten die Amerikaner gewissenhaft umgehen und es nicht unnötig gefährden.»

«Provokative Nahoststrategie»

Aus Sicht von Raschid gibt es derzeit einen strategischen Konflikt zwischen dem Iran und der Dreierkoalition USA, Israel und Saudi-Arabien. Die Länder der Region sollten nicht zulassen, dass die «provokative Nahoststrategie» dieses Trios auch ihre Interessen in der Region in Gefahr bringe. «Um einen Krieg zu vermeiden, wird reden alleine nicht ausreichen (...) man muss ihn auch nicht wollen und dementsprechend handeln», sagte der General.

Der Konflikt zwischen den USA und dem Iran hatte sich am Donnerstag gefährlich zugespitzt, nachdem iranische Revolutionsgarden eine US-Aufklärungsdrohne abgeschossen hatten. Der Iran gibt an, dass die Drohne den eigenen Luftraum verletzt habe. Laut US-Regierung flog die Drohne in internationalem Luftraum.

US-Präsident Donald Trump hatte am Freitag dann einen Militärschlag gegen den Iran zuerst genehmigt, aber dann nach eigenen Angaben in letzter Minute gestoppt. Nach Berichten in US-Medien haben amerikanische Streitkräfte statt dessen einen Cyber-Angriff gegen die iranischen Revolutionsgarden ausgeführt.

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