Rückschlag für MarineChinas neues Atom-U-Boot soll vor Stapellauf gesunken sein
sda, dmu
27.9.2024 - 11:04
Nach Berichten von US-Medien war ein chinesisches U-Boot noch im Mai auf Satellitenbildern zu sehen – und dann plötzlich nicht mehr. Die USA werfen China demnach vor, den Vorfall vertuschen zu wollen.
DPA, sda, dmu
27.09.2024, 11:04
27.09.2024, 11:08
dpa
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
China hat die grösste Marine der Welt.
Nun berichten US-Medien von einem herben Rückschlag.
Das neuste atomgetriebene U-Boot der Flotte soll noch in der Bauphase gesunken sein.
Chinas neuestes atomgetriebenes U-Boot ist nach Recherchen von US-Medien während der Bauphase in einem Hafen nahe der Stadt Wuhan gesunken. Ereignet habe sich der Vorfall bereits im Frühjahr, wie Berichte jetzt erst nahelegen.
Das U-Boot sei Ende Mai auf Satellitenbildern an einem Pier auf dem Jangtse-Fluss zu sehen gewesen, berichtete zuerst das «Wall Street Journal» unter Berufung auf US-Regierungsbeamte. Ende Juni seien dann Schwimmkräne aufgetaucht, die es aus dem Flussbett geborgen hätten.
Das U-Boot sei das erste einer neuen Klasse von Atom-U-Booten und aufgrund seiner charakteristischen Heckform auf Satellitenbildern deutlich erkennbar gewesen, hiess es. Die chinesischen Behörden haben sich zu dem Vorfall bislang nicht geäussert. Der Sprecher des Aussenamtes in Peking, Lin Jian, erklärte auf eine Journalistenfrage, er wisse nichts über die Situation.
Herber Rückschlag für Chinas Militärprogramm
Es sei nicht ungewöhnlich, dass die chinesische Marine versuche, die Angelegenheit zu vertuschen, zitierten das «Wall Street Journal» und der Sender CNN einen hochrangigen US-Verteidigungsbeamten.
China hat nach Schätzungen des US-Verteidigungsministeriums die grösste Marine der Welt und einen der grössten Militäretats. Der Vorfall sei ein herber Rückschlag für die Volksrepublik, die den Ausbau ihrer Streitkräfte und U-Boot-Flotte zu einer ihrer höchsten Prioritäten gemacht habe, hiess es im «Wall Street Journal». Zwar sei das U-Boot geborgen worden, jedoch werde es Monate dauern, bis es in See stechen könne.
Ob das U-Boot zum Zeitpunkt des Sinkens bereits mit Kernbrennstoff beladen war, ist den Angaben zufolge nicht bekannt. Experten schätzten dies aber als wahrscheinlich ein. Es sei ausserdem möglich, dass bei dem Vorfall Mitarbeiter verletzt worden oder ums Leben gekommen seien.
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