Ukraine-Überblick Russische Vertreter: Kiew beschiesst Brücken bei Krim mit Raketen 

Red./Agenturen

6.8.2023

Selenskyj: Turbinenfabrik von Raketen getroffen

Selenskyj: Turbinenfabrik von Raketen getroffen

Bei einem russischen Luftangriff ist nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj unter anderem eine Niederlassung des strategisch wichtigen Luftfahrtunternehmens Motor Sitsch getroffen worden.

06.08.2023

In Dschidda in Saudi-Arabien gingen die Ukraine-Gespräche weiter. Frommer Wunsch: Bundespräsident Alain Berset fordert Wladimir Putin unterdessen zum Rückzug auf.  Alle News hier im Tages-Überblick.

Red./Agenturen

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Russland hat nach ukrainischen Angaben in der Nacht 70 Geschosse abgefeuert, von denen 57 abgefangen worden sind.
  • Bundespräsident Alain Berset fordert Russlands Präsident Wladimir Putin zum sofortigen Rückzug aus der Ukraine auf.
  • Bei den Gesprächen in Saudi-Arabien über ein Ende des russischen Angriffskriegs in der Ukraine ist ein weiterer möglicher Friedensplan im Umlauf.
  • Die russischen Besatzer in der Südukraine haben von einem erneuten ukrainischen Angriff auf die Tschonhar-Brücke zur von Moskau annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim berichtet.
  • Was am Samstag wichtig war, kannst du hier nachlesen.
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  • 21.55 Uhr

    Wir beenden unseren Live-Ticker vom 6. August 2023

  • 20.05 Uhr

    Selenskyj: Mehr als 14'000 Kampfeinsätze der Luftstreitkräfte

    Am Tag der Luftwaffe der ukrainischen Streitkräfte hat Präsident Wolodymyr Selenskyj den Luftstreitkräften des Landes gratuliert. Die Piloten hätten seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges mehr als 14'000 Kampfeinsätze geflogen, schrieb Selenskyj am Sonntag bei Telegram.

    Auf dazu geteilten Bildern und Videos ist zu sehen, wie der Präsident auf einem unbekannten Luftwaffenstützpunkt auf einen an einem Kampfflugzeug befestigten mutmasslich französischen Marschflugkörper vom Typ Scalp/EG «Ruhm der Ukraine» schreibt und diesen signiert.

  • 18.44 Uhr

    Russische Besatzer berichten von Angriffen auf Brücken bei Krim

    Die russischen Besatzer in der Südukraine haben von einem erneuten ukrainischen Angriff auf die Tschonhar-Brücke zur von Moskau annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim berichtet. Das Bauwerk, das die Krim und ukrainisches Festland verbindet, sei von einer Rakete getroffen und beschädigt worden, schrieb der Besatzungschef des Gebiets Cherson, Wladimir Saldo, am Sonntag auf Telegram.

    Dazu veröffentlichte er zwei Fotos, die ein grösseres Loch in der Fahrbahn der Autobrücke zeigen sollen. Später von ukrainischen Medien publizierte Fotos zeigen ebenfalls die Beschädigung der Brücke.

    Auch etwas weiter nordöstlich bei Henitschesk sei eine Brücke mit mehreren Raketen beschossen und auch eine nahe gelegene Gasleitung beschädigt worden, schrieb Saldo. Ein Mensch sei verletzt worden. Ukrainische Medien veröffentlichten ihrerseits am Abend Fotos, die massive Schäden an der zweispurigen Autobrücke zeigen.

    Unabhängig zu überprüfen waren die Angaben zunächst nicht. Aus Kiew gab es zunächst keine offizielle Stellungnahme dazu.

  • 15.09 Uhr

    Neuer Ukraine-Friedensplan in Dschidda im Umlauf

    Bei den Gesprächen in Saudi-Arabien über ein Ende des russischen Angriffskriegs in der Ukraine ist ein weiterer möglicher Friedensplan im Umlauf. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Sonntag von Diplomaten am Rande des Treffens in Dschidda. Gastgeber Saudi-Arabien habe mit weiteren Ländern einen solchen Plan vorgelegt, hiess es. Teil des Plans sei die Unversehrtheit der Ukraine, eine Waffenruhe an allen Fronten, die Aufnahme von Friedensgesprächen unter UN-Aufsicht sowie der Austausch von Gefangenen. Zudem habe Saudi-Arabien Russland über den Verlauf der Gespräche informiert.

    An dem Treffen in Dschidda am Roten Meer nehmen unter anderem politische und Sicherheitsberater von rund 40 Staats- und Regierungschefs teil. Darunter sind etwa Berater der Ukraine, der USA, der EU und Deutschlands sowie unter anderem aus China, Indien und der Türkei. An Russland, das den Krieg vor 17 Monaten begonnen hatte, ging keine Einladung. Saudi-Arabien pflegt gute Kontakte mit Russland wie mit der Ukraine und hat sich als Vermittler angeboten.

    Vom Rande der Gespräche hiess es am Sonntag auch, der nationale Sicherheitsberater der USA, Jake Sullivan, habe sich mit dem Leiter des Präsidialamtes in Kiew, Andrij Jermak, getroffen.

  • 13.50 hr

    Universität von Donezk von Streumunition getroffen

    Russland – Universität von Donezk von Streumunition getroffen

    Russland – Universität von Donezk von Streumunition getroffen

    Die Universität von Donezk ist russischen Angaben zufolge bei einem ukrainischen Angriff mit Streumunition getroffen worden. Ein Gebäude sei dabei in Brand geraten, schreibt der von Russland eingesetzte Bürgermeister der Stadt auf Telegram.

    06.08.2023

    Die Universität von Donezk ist russischen Angaben zufolge bei einem ukrainischen Angriff mit Streumunition getroffen worden. Ein Gebäude sei dabei in Brand geraten, schreibt der von Russland eingesetzte Bürgermeister der Stadt, Alexej Kulemsin, auf Telegram. Da das Dach aus Holz bestehe, weite sich das Feuer schnell aus, erklärt der ebenfalls von Russland eingesetzte Krisenminister für die Region, Alexej Kostrubizki.

    Von der Ukraine lag zunächst keine Stellungnahme vor. Beide Seiten dementieren, Zivilisten und zivile Infrastruktur anzugreifen.

  • 13.07 Uhr

    Kiews neue alte Ikone

    Mehr als 17 Monate nach Beginn des russischen Angriffskriegs sind an der riesigen Mutter-Heimat-Statue in Kiew die sowjetischen Symbole durch das ukrainische Staatswappen ersetzt worden. Am heutigen Sonntagvormittag wurde der so genannte Dreizack an dem 13 mal 8 Meter grossen Schild angebracht, das die Frauenfigur in ihrer Hand hält.

    Erst vor wenigen Tagen hatten Arbeiter von dort die Symbole Hammer und Sichel abmontiert, die an die gemeinsame sowjetische Vergangenheit der Ukraine und Russlands erinnerten. Bis zum 24. August, wenn die Ukraine 32 Jahre Unabhängigkeit feiern wird, sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.

    Die Frauenfigur mit Schild und Schwert selbst ist 62 Meter hoch und damit die höchste Statue Europas sowie knapp 16 Meter höher als die Freiheitsstatue in New York. Das gesamte Monument mit Sockel hat eine Höhe von 102 Metern und wiegt fast 500 Tonnen.

    1981, also noch zu Sowjetzeiten, wurde der Museumskomplex mit der Statue anlässlich des Tags des Sieges über Hitlerdeutschland eingeweiht. Im vergangenen Jahr hatte sich bei einer Umfrage eine deutliche Mehrheit der Ukrainer für die Entfernung der Sowjetsymbolik an dem Wahrzeichen Kiews ausgesprochen.

  • 12.47 Uhr

    Kreml meldet Abschuss von Drohne über Moskau

    Russland hat eigenen Angaben zufolge einen erneuten ukrainischen Drohnenangriff auf die Hauptstadt Moskau abgewehrt. Die Drohne sei am heutigen Sonntagvormittag bei der Stadt Podolsk im südlichen Moskauer Gebiet von der Luftverteidigung zerstört worden, teilte das Verteidigungsministerium mit.

    Es habe weder Verletzte noch Schäden gegeben. Am Flughafen Moskau-Wnukowo wurde vorübergehend der Flugverkehr eingestellt. Aus Kiew gab es zunächst keine offizielle Reaktion dazu.

    Moskau war zuletzt wiederholt zum Ziel mutmasslich ukrainischer Drohnenangriffe geworden, bei denen unter anderem Hausfassaden im zentralen Wolkenkratzerviertel Moskwa City beschädigt wurden. In den meisten Fällen gabe es keine Verletzten.

    Die Folgen der Drohnenangriffe auf Moskau stehen damit in keinerlei Verhältnis zu den Kriegsfolgen in der von Russland angegriffenen Ukraine, wo bereits Tausende Zivilisten getötet wurden.

  • 11.28 Uhr

    Kiew: Russische Angriffswelle mit 70 Geschossen

    Russland hat die Ukraine in der Nacht erneut mit heftigem Beschuss überzogen. Bis zum heutigen Sonntagmorgen seien 30 Marschflugkörper und 27 Kampfdrohnen abgewehrt worden, teilten die ukrainischen Luftstreitkräfte auf Telegram mit.

    Insgesamt habe die russische Armee in mehreren Angriffswellen 70 Geschosse abgefeuert, hiess es. Wo die Raketen und Drohnen einschlugen, die nicht abgefangen werden konnten, war zunächst nicht bekannt.

    Die russischen Besatzer der Stadt Donezk wiederum warfen der ukrainischen Armee vor, dort ein Universitätsgebäude beschossen zu haben. Verletzte gab es offenbar keine. Insbesondere die Angaben aus den besetzten Gebieten sind oft nur schwer unabhängig zu überprüfen.

  • 11 Uhr

    Hohe Verluste bei russischen Fallschirmjägern

    Nach Einschätzung des britischen Verteidigungsministeriums könnten Tausende russische Fallschirmjäger im Angriffskrieg gegen die Ukraine verletzt oder getötet worden sein. Das teilten die Briten in ihrem täglichen Update bei Twitter mit. Sie bezogen sich auf Aussagen des Kommandeurs der russischen Luftlandetruppen, Generaloberst Michail Teplinski.

    Die Briten wiesen darauf hin, dass Teplinski in einer zum 2. August aufgezeichneten Ansprache zu den jährlichen Feierlichkeiten der russischen Luftlandetruppen gesagt hatte, dass 8500 verletzte Fallschirmjäger später an die Front zurückgekehrt seien oder sich gar geweigert hätten, die Frontlinie zu verlassen.

    Wenig später wurde die Rede von der Seite des russischen Militärfernsehsenders Swesda wieder gelöscht. «Er äusserte sich nicht dazu, wie viele Truppen getötet oder zu schwer verletzt wurden, um zum Einsatz zurückzukehren», schrieben die Briten. Teplinskis Zahlen unterstützten aber die Annahme, dass mindestens 50 Prozent der 30'000 Fallschirmjäger, die 2022 in der Ukraine eingesetzt worden seien, getötet oder verletzt worden seien.

  • 10 Uhr

    Ukrainische Kommandos bauen Brückenkopf aus

    Seit Wochen halten sich ukrainische Spezialeinheiten am linken, östlichen Ufer des Dnjepr in Cherson: In der Siedlung Dachi bei der zerstörten Antoniwka-Brücke haben sie sich verschanzt und peu à peu Truppen mit Booten nachgezogen.

    Dabei haben sie das ukrainisch kontrollierte Gebiet nun offenbar ausgeweitet und rücken nach Westen vor. Ein Drohnen-Videos zeigt Kämpfe in der Kleinstadt Oleschky, auf das die russische Artillerie mit wütendem Beschuss antwortet.

    Unterstützt werden sie dabei von der ukrainischen Artillerie, die gezielt die gegnerische Artillerie aufs Korn nimmt. Das passt zur aktuellen Strategie Kiews, dem Gegner diese Art der Feuer-Deckung systematisch zu nehmen.

  • 9 Uhr

    Berset fordert sofortigen Rückzug von Putin

    Bundespräsident Alain Berset hat den russischen Präsidenten Wladimir Putin zum sofortigen Rückzug aus der Ukraine gedrängt. «Russland hat mit diesem Angriff fundamentales, internationales Recht krass verletzt», sagte er im Interview mit «SonntagsBlick».

    Es brauche eine Lösung, um den Krieg zu beenden. Vom Uno-Sicherheitsrat verspricht sich Berset diese nicht. Dort hat Russland ein Vetorecht. «Umso wichtiger ist es, mit der Ukraine solidarisch zu bleiben», sagte der Bundesrat.

    Was Wladimir Putin wohl über Bersets Forderung denkt? 
    Was Wladimir Putin wohl über Bersets Forderung denkt? 
    EPA

    Berset hatte Anfang Juni ein bilaterales Gespräch mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj geführt. Sie sprachen darüber, wo die Schweiz aktiv sei und eine Rolle spielen könne. Beim 25-minütigen Gespräch ging es auch um die Kriegsmaterialexporte der Schweizer Armee.

    Im aktuellen Interview betonte Berset auch, dass Konflikte in anderen Teilen der Welt nicht ignoriert werden dürfen. Er sei als Vertreter der Schweizer Landesregierung in Mosambik, Botswana und der Demokratischen Republik Kongo gewesen. Solidarität betreffe nicht nur den europäischen Kontinent, sagte er.

  • 8.30 Uhr

    Wieder russische Raketen-Angriffe auf ukrainische Städte

    Russland hat nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj das Land erneut mit Raketenangriffen überzogen.

    In Kupjansk im Gebiet Charkiw im Osten der Ukraine sei ein Zentrum für Bluttransfusionen bombardiert worden, teilte der Staatschef am Vortag im Nachrichtenkanal Telegram mit. Es gebe Berichte über Tote und Verletzte. Rettungskräfte löschten das Feuer. «Dieses Kriegsverbrechen allein sagt alles über die russische Aggression aus», schrieb er. «Die Terroristen zu schlagen, ist eine Sache der Ehre für alle, die Leben wertschätzen.»

    In Saporischschja sei ein Schlag gegen das Werk Motor Sich verübt worden, berichtete Selenskyj zuvor schon in seiner abendlichen Videobotschaft. Da hatte es in der Ukraine erneut Luftalarm gegeben. Selenskyj sagte nicht, ob es Schäden gab. Motor Sich gilt als wichtigster Hersteller des Landes von Triebwerken für Flugzeuge und Hubschrauber sowie für Gasturbinen. Nach Darstellung Selenskyjs wurde auch die Region Chmelnyzkyj getroffen.

    «Ein Teil der Raketen wurde abgeschossen. Danke unseren Kämpfern der Luftverteidigung», sagte der Staatschef. Russland feuerte demnach einmal mehr Raketen des Typs Kinschal (Dolch) und Kalibr-Marschflugkörper ab. Selenskyj versicherte, die Ukraine werde ihre Freiheit verteidigen. «Und Russland wird es nicht schaffen, das internationale Recht durch Terror oder Krisen oder irgendwelche Einschüchterungen zu ersetzen.»

  • 8.20 Uhr

    Positive Friedensgespräche in Saudi-Arabien

    Selenskyj lobte in seiner Ansprache das Treffen von Verbündeten der Ukraine am Roten Meer in der Stadt Dschidda, bei dem es auch am heutigen Sonntag um seine Formel für einen künftigen Frieden geht. In Saudi-Arabien seien 42 Staaten von verschiedenen Kontinenten vertreten, die durch das internationale Recht vereint seien.

    Ein Kernpunkt von Selenskyjs «Friedensformel» ist der Abzug der russischen Truppen aus der Ukraine. In Dschidda seien auch wichtige bilaterale Treffen geplant, sagte Selenskyj. Der Präsident dankte in seiner Videobotschaft einmal mehr unter anderem Deutschland für die jüngsten Verteidigungspakete. Die Ukraine erwarte in der kommenden Woche neue Zusagen von Hilfspaketen von Verbündeten.

    «Je grösser die Konsolidierung der Welt bei der Wiederherstellung eines gerechten Friedens ist, desto schneller wird den Bomben und Raketen, mit denen Moskau die Normen des internationalen Rechts ersetzen will, ein Ende gesetzt», sagte er.

    An dem Treffen in Dschidda nehmen neben Vertretern der Ukraine beispielsweise auch die USA, China und Deutschland teil. An Russland, das den Krieg gegen das Nachbarland am 24. Februar 2022 begonnen hatte, ging keine Einladung. Geplant ist später im Jahr nach der Vorstellung Selenskyjs ein Friedensgipfel mit den Staats- und Regierungschefs.

  • 8.15 Uhr

    Ukraine will Drohnenangriffe ausweiten

    Parallel zu den diplomatischen Bemühungen setzt die Ukraine ihre Gegenoffensive fort. Dabei will das Land nach mehreren erfolgreichen Treffern seine Drohnenangriffe auf russische Ziele ausweiten, wie der Sekretär des Nationalen Rates für Sicherheit und Verteidigung, Olexij Danilow, mitteilte.

    «Russische Ziele sind das beste Übungsgelände für ukrainische Waffen und Reklame auf dem weltweiten Rüstungsmarkt», schrieb er am Vortag auf Twitter, das nun X heisst. Der August sei bisher ein erfolgreicher Monat, meinte er mit Blick auf Treffer gegen russische Schiffe.

    «Mit jedem neuen Kampfeinsatz werden ukrainische Kampf- und Marinedrohnen immer präziser, das Bedienungspersonal wird erfahrener, die Kampfkoordination effektiver. Hersteller erhalten Möglichkeiten, die taktischen und technischen Eigenschaften zu verbessern», so Danilow.

    Er kündigte mehr Einsätze in weiterer Entfernung an mit dem Ziel, den Russen möglichst grosse Verluste zuzufügen. Unterdessen erklärte Kiew die russischen Schwarzmeerhäfen Anapa, Noworossijsk, Gelendschik, Tuapse, Sotschi und Taman zu militärischen Gefahrenzonen. Details wurden nicht genannt.