US-Wahl 2020 Beto O'Rourke: Wer ist der Mann, der Trump ablösen möchte?

dpa

14.3.2019

Beto O'Rourke gilt als aufstrebende Kraft bei den Demokraten. Nun will er für die Partei bei der Präsidentschaftswahl kandidieren. Aber seine Konkurrenz ist gross.

Der US-Demokrat Beto O'Rourke will für seine Partei bei der Präsidentschaftswahl 2020 antreten. Der 46-jährige Ex-Kongressabgeordnete kündigte am Donnerstag in einer Videobotschaft an, bei den parteiinternen Vorwahlen in einem Jahr zu kandidieren. «Die Herausforderungen, denen wir gegenüberstehen, die miteinander verbundenen Krisen unserer Wirtschaft, unserer Demokratie und unseres Klimas waren nie grösser», sagte O'Rourke.

O'Rourke trat am Donnerstagmorgen bereits in Iowa auf, dem ersten Vorwahlstaat. Er warb dabei für einen fairen Wahlkampf. Es dürfe nicht darum gehen, sich gegenseitig schlecht zu machen. Stattdessen wolle er ein gespaltenes Land einen. Das demokratische Bewerberfeld umfasst damit bereits 15 Kandidaten.

Er weiss zu begeistern

Der ehemalige Kongress-Abgeordnete aus der texanischen Grenzstadt El Paso gilt als aufstrebende Kraft bei den Demokraten. Er sorgte im vergangenen Jahr international für Schlagzeilen, als er den Republikaner Ted Cruz bei einem Senatsrennen in Texas herausforderte und ihm mächtig zusetzte. O'Rourke sammelte Rekordsummen an Spenden und zog bei Wahlkampfauftritten ein grosses Publikum an. Letztendlich unterlag er Cruz knapp – was in der konservativen Hochburg Texas aber als beachtliche Leistung für einen Demokraten gilt.

O'Rourke ist ein entschiedener Gegner der Einwanderungspolitik von Präsident Donald Trump. Als der Republikaner im Februar in El Paso auftrat und dabei Stimmung gegen Migranten ohne Papiere machte, sprach O'Rourke bei einer Gegenveranstaltung und zeichnete dabei ein hoffnungsvolleres Bild der Lage an der Grenze. Er betont immer wieder, dass El Paso eine der sichersten Städte in den USA sei.

Bei den Senatswahlen setzte sich Beto O'Rourke zwar nicht durch, aber immerhin ein Zeichen.
Bei den Senatswahlen setzte sich Beto O'Rourke zwar nicht durch, aber immerhin ein Zeichen.
Keystone

Schadet die hohe Bewerberzahl den Demokraten?

Der dreifache Vater schliesst sich einer wachsenden Zahl von Kandidaten für seine Partei an. Zwar beginnen die Vorwahlen, bei denen die Demokraten ihren Kandidaten für die eigentliche Präsidentenwahl im November 2020 festlegen, erst in knapp einem Jahr. Aber der Wahlkampf läuft längst.

Das grosse Bewerberfeld könnte nach Meinung von Experten zur Gefahr für die Partei werden, falls es zu langen Auseinandersetzungen unter den vielen Kandidaten kommen sollte. Parteiinterne Gefechte zehren Ressourcen auf und helfen in der Regel dem Gegenkandidaten. Auch bei den Republikanern gab es 2016 ein grosses Feld, was den Aufstieg des politischen Aussenseiters Donald Trump mit begünstigte.

Kann er sich gegen diese Kandidaten durchsetzen?

Elizabeth Warren war die Erste, die ihren Hut in den Ring geworfen hat.
Elizabeth Warren war die Erste, die ihren Hut in den Ring geworfen hat.
Keystone

Zu den demokratischen Bewerbern gehören die Senatoren Elizabeth Warren, Kamala Harris, Cory Booker, Kirsten Gillibrand und Amy Klobuchar sowie der frühere Arbeitsminister Julian Castro.

Auch der unabhängige Senator Bernie Sanders, der bereits 2016 bei den demokratischen Vorwahlen antrat und damals Hillary Clinton unterlag, will einen neuen Versuch starten. Zudem gilt eine Kandidatur von Ex-Vizepräsident Joe Biden als wahrscheinlich.

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