Einmischung in US-Wahl Joe Biden: «Putin wird einen Preis bezahlen»

SDA

17.3.2021 - 14:50

US-Präsident Joe Biden hat Wladimir Putin Konsequenzen für die angebliche Einmischung in die Präsidentschaftswahl angedroht. Der Kreml dementierte den Bericht der US-Geheimdienste.

17.3.2021 - 14:50

«Er wird einen Preis bezahlen», sagte Biden in einem Interview des US-Senders ABC. In einem Telefonat mit Putin Ende Januar habe er dem russischen Präsidenten mit Blick auf eine mögliche Einmischung Moskaus gesagt: «Ich kenne Sie und Sie kennen mich. Wenn ich feststelle, dass dies geschehen ist, dann seien Sie vorbereitet.» Biden sagte auf die Frage von ABC-Moderator George Stephanopoulos, ob er denke, dass Putin ein «Killer» sei: «Das tue ich.»

Nach Ansicht der amerikanischen Geheimdienste hat sich Russland bei der US-Wahl im November für den damaligen Präsidenten Donald Trump eingesetzt und sich bemüht, Biden zu schaden. Moskau habe den Ausgang der Wahl beeinflussen und Unfrieden im Land säen wollen, hiess es in einem am Dienstag veröffentlichten Bericht aus dem Büro von Geheimdienstkoordinatorin Avril Haines.

Von Putin genehmigt

Russland habe sich dabei auf Desinformation konzentriert, anders als bei der Wahl 2016 aber nicht versucht, die Wahlinfrastruktur in den USA direkt zu untergraben, hiess es. Putin und seine Regierung hätten die Massnahmen «genehmigt und durchgeführt».

Biden machte keine Angaben dazu, was für Konsequenzen diese Erkenntnisse für Putin haben könnten. Der US-Präsident machte zugleich deutlich, dass eine Zusammenarbeit Washingtons mit Moskaus bei gemeinsamen Interessen dennoch möglich sei.

Dementi aus dem Kreml

Der Kreml dementierte den Bericht: Er sei «falsch, absolut unbegründet und haltlos», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow laut der Agentur Interfax am Mittwoch in Moskau. Russland habe sich weder in die US-Wahlen 2020 noch in die davor eingemischt. Eine derartige Behauptung seitens der USA schade nur «den ohnehin schon angeschlagenen russisch-amerikanischen Beziehungen». Entsprechende Vorwürfe hatte Russland auch in der Vergangenheit schon vehement zurückgewiesen.

SDA