Der demokratische Präsidentschaftskandidat Joe Biden hat Amtsinhaber Donald Trump vorgeworfen, die Gewalt im Land anzufachen, um daraus politischen Nutzen zu ziehen.
«Er giesst mehr Benzin ins Feuer», sagte Biden am Donnerstag im Sender MSNBC. «Er hofft auf mehr Gewalt, nicht auf weniger Gewalt.»
In den vergangenen Tagen war es nach Schüssen in den Rücken eines schwarzen Amerikaners bei einem Polizeieinsatz im Bundesstaat Wisconsin auch zu Gewalt bei Protesten gekommen. Beim Parteitag von Trumps Republikanern war das Versprechen von «Recht und Ordnung» eine zentrale Botschaft – Vize-Präsident Mike Pence sagte am Mittwoch unter anderem: «Sie werden nicht sicher sein in Bidens Amerika.»
Biden konterte: «Das Problem ist, wir befinden uns gerade in Donald Trumps Amerika.» Die Republikaner hätten bei dem Parteitag weder über die Corona-Krise, noch die Gründe für die Proteste gesprochen. Zudem warf Biden den Rednern beim Republikaner-Parteitag vor, gelogen zu haben: «Lügen, Lügen, Lügen. Einer nach dem anderen.» Zu Trump selbst sagte er: «Ich denke, wir alle wissen, dass dieser Mann eine etwas pathologische Neigung hat, nicht die Wahrheit zu sagen.»
Kurz davor hatte Nancy Pelosi, die demokratische Mehrheitsführerin im US-Repräsentantenhaus, gesagt, aus ihrer Sicht sollte es angesichts von Trumps Verhalten keine Debatte der Präsidentschaftskandidaten geben. Biden betonte in dem Interview, dass er sich Trump stellen werde: «Ich werde mit ihm debattieren. Ich werde der Fakten-Checker vor Ort sein.»
Bidens Interview war eine Art Präventivschlag im Wahlkampf. In der Nacht zum Freitag soll Trump auf dem Parteitag eine Rede zur offiziellen Annahme der Nominierung als Präsidentschaftskandidat halten – dabei werden weitere Attacken auf Biden erwartet.