Nach Biden-AnkündigungChina empört über US-Ermittlungen zum Coronavirus-Ursprung
SDA
27.5.2021 - 07:53
US-Präsident Biden will schon bald Ergebnisse sehen: Die Geheimdienste sollen den Ursprung der Corona-Pandemie untersuchen. China reagiert auf die Ankündigung mit Empörung.
27.5.2021 - 07:53
SDA/uri
US-Präsident Joe Biden hat amerikanische Geheimdienste beauftragt, dem Ursprung der Corona-Pandemie auf den Grund zu gehen. Die bisherigen Untersuchungen hätten unterschiedliche Einschätzungen ohne abschliessende Folgerungen geliefert, hiess es am Mittwoch (Ortszeit) in einer schriftlichen Stellungnahme Bidens. Daher habe er die Geheimdienste angewiesen, ihre Bemühungen zu verstärken und binnen 90 Tagen einen weiteren Bericht dazu vorzulegen. Der Präsident offenbarte, dass das Szenario eines möglichen Laborunfalls in China – ein Vorwurf, den sein Vorgänger Donald Trump lautstark verbreitet hatte – zumindest in Teilen des US-Geheimdienstapparates für möglich gehalten wird.
Die Botschaft Chinas in den USA hat Ankündigung Bidens als politisch motiviert zurückgewiesen. «Einige politische Kräfte sind auf politische Manipulation und Anschuldigungen fixiert», heisst es in einer Erklärung auf der Homepage der Botschaft. Die Ursprungsfrage zu politisieren, behindere die Untersuchungen. China unterstütze eine «umfassende Untersuchung aller frühen Fälle von Covid-19 weltweit und eine gründliche Untersuchung zu einigen geheimen Basen und biologischen Laboratorien auf der ganzen Welt», heisst es weiter.
Coronavirus erstmals 2019 in Wuhan nachgewiesen
Das Coronavirus war Ende 2019 in der chinesischen Stadt Wuhan erstmals nachgewiesen worden. Seit Langem kursieren unbelegte Mutmassungen, das Coronavirus könne aus einem Labor in Wuhan stammen und womöglich durch einen Unfall freigesetzt worden seien.
Ein Sicherheitsbeamter Anfang des Jahres vor dem Virologischen Institut im chinesischen Wuhan. (Archiv)
Bild: Keystone
Trump und auch sein Aussenminister Mike Pompeo hatten in der Vergangenheit wiederholt behauptet, sie hätten Hinweise, dass das Virus aus einem Labor in Wuhan stamme. Trump hatte gesagt, womöglich sei ein «schrecklicher Fehler» geschehen: «Wahrscheinlich war es Inkompetenz, jemand war dumm.» Belege für die Anschuldigungen präsentierten aber weder er noch Mitglieder seiner Regierung.
China hat die Vorwürfe stets vehement zurückgewiesen und zuletzt auch einen Bericht des «Wall Street Journal» dementiert, wonach drei Wissenschaftler des Instituts für Virologie in Wuhan laut US-Geheimdienstinformationen im November 2019 so schwer erkrankten, dass sie im Krankenhaus behandelt werden mussten.
Die Regierung von Trumps Nachfolger Biden hat bislang stets weitere Untersuchungen zum Ursprung des Virus gefordert und tut das auch weiter. Allerdings gibt Biden der Laborunfall-These nun Raum und forciert die Suche nach Antworten.
Unterschiedliche Meinungen bei US-Geheimdiensten
Biden erklärte, er habe im März bereits einen ersten Geheimdienstbericht zum Ursprung der Pandemie in Auftrag gegeben – inklusive der Frage, ob das Virus durch einen menschlichen Kontakt mit einem infizierten Tier oder durch einen Labor-Unfall aufgekommen sein könnte. Diesen Bericht habe er inzwischen erhalten. Innerhalb des Geheimdienstapparates gebe es unterschiedliche Einschätzungen zu der Frage. Zwei Geheimdienststellen tendierten zur ersten These, eine andere Geheimdienststelle wiederum zur zweiten. Allerdings fehle es an Informationen, um die Szenarios abschliessend zu bewerten. Die Geheimdienste sollten nun weitere Informationen sammeln, «die uns einer endgültigen Schlussfolgerung näherbringen könnten».
Diese vorsichtige Formulierung lässt auch die Möglichkeit offen, dass es definitive Antworten womöglich nie geben könnte. Biden beklagte, dass in den ersten Monaten der Pandemie – also noch in der Amtszeit der Trump-Regierung – US-Inspektoren keinen Zugang vor Ort in China verschafft bekommen hätten. Dieses Versäumnis werde «immer jede Untersuchung» behindern.
USA zogen WHO-Untersuchung in Zweifel
Die US-Geheimdienste hatten im April vergangenen Jahres mitgeteilt, sie stimmten «mit dem breiten wissenschaftlichen Konsens überein, dass das Covid-19-Virus nicht von Menschen gemacht oder genetisch verändert wurde». Sie verwiesen damals aber auch darauf, dass sie weiterhin neue Erkenntnisse prüfen würden, um festzustellen, «ob der Ausbruch durch den Kontakt mit infizierten Tieren begann oder ob er das Ergebnis eines Unfalls in einem Labor in Wuhan war».
Auch international gibt es grosse Bemühungen herauszufinden, wie die verheerende Corona-Pandemie ihren Anfang genommen hat. Die Weltgesundheitsorganisation WHO kam in einer im März vorgelegten Studie zu dem Schluss, dass das Virus ausser in Fledermäusen auch in Schuppentieren seinen Ursprung haben könnte. Die Theorie, dass es aus einem Labor entwichen sein könnte, bezeichneten die beteiligten Wissenschaftler dagegen als «extrem unwahrscheinlich».
Die USA zogen die Qualität der Untersuchung jedoch in Zweifel und forderten eine Fortsetzung der Nachforschungen. Sie warfen China ungebührliche Einflussnahme auf die daran beteiligten internationalen Experten vor. Peking habe die Untersuchungen kontrolliert und eingeschränkt, so der Vorwurf. So hätten die Wissenschaftler keinen Zugang zu kompletten Originaldatensätzen und Proben gehabt. Die internationalen Experten waren erst nach monatelanger Verzögerung durch chinesische Stellen Anfang des Jahres nach Wuhan gereist.
Washington, 25.07.2024:
Eigentlich ist bei den Demokraten ein Parteitag zur Kür des Präsidentschaftskandidaten im August angesetzt. Doch die Partei will ein Votum schon früher – und das per virtuellem Weg.
Sollte mit Kamala Harris nur eine Person zur Wahl stehen, könne eine elektronische Abstimmung frühestens am 1. August starten. Sollte es mehrere Anwärter geben, beginne die Abstimmung ein paar Tage später.
Mögliche Anwärter haben noch bis Ende Juli Zeit, eine Präsidentschaftsbewerbung einzureichen und unter anderem die Unterstützung von 300 Delegierten vorzuweisen.
Schätzungen von US-Medien zufolge hat Harris derzeit die Unterstützung von genügend Delegierten der Demokraten, um als Kandidatin ihrer Partei nominiert zu werden.
26.07.2024
Umfragen: Harris knapper Vorsprung bringt frischen Wind in Wahlkampf
Washington, 24.07.2024:
Aus dem Nichts direkt in die Favoritenrolle? Noch vor wenigen Tagen sprach fast niemand über die Vizepräsidentin der USA Kamala Harris. Nach Joe Bidens Rückzug gerät sie nicht nur an die Spitzenposition der Domokraten, sondern vielleicht sogar an die des Präsidentschaftsrennen.
Eine aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Ipsos und der Nachrichtenagentur Reuters sieht Harris nämlich auf nationaler Ebene bei 44 Prozent – und damit zwei Prozentpunkte vor Trump.
Der Unterschied ist allerdings so knapp, dass er innerhalb der Fehlertoleranz liegt und ist daher nur begrenzt aussagefähig. Und wegen des besonderen Wahlsystems in den USA sind nationale Befragungen ohnehin nur ein Stimmungsbarometer.
Ob Harris Trump schlagen kann, ist offen. Fakt ist aber, dass sie eine neue Welle der Euphorie ausgelöst hat und das Präsidentschaftsrennen jetzt so richtig spannend werden könnte.
25.07.2024
Panik bei Badegästen // Fähre löst Flutwelle aus – Frau bricht sich zwei Rippen
Plötzlich bricht eine grosse Welle auf einem Strand bei Mykonos ein. Die Ursache ist eine Fähre, die zu schnell und zu nahe der Küste vorbeifährt. Im Video siehst du, wie die Flutwelle Panik bei den Badegäste auslöst.