Chaos im KongressBis sich die Republikaner einigen, hat eine Demokratin das Sagen
aru
5.1.2023
Nach Joe Biden und Kamala Harris gilt der oder die Speakerin des Repräsentantenhauses als dritthöchste Person der USA. Weil sich die Wahl aber hinzieht, übernimmt die höchste Senatorin diese Funktion.
aru
05.01.2023, 16:57
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Noch vor zwei Monaten sah es für Patty Murray nicht gut aus. Die demokratische Abgeordnete aus Washington erzielte bei Umfragen vor den Midterms niedrige Werte. Sie drohte nach 30-jähriger Amtszeit abgewählt zu werden.
Und nun ist die 72-Jährige die dritthöchste Amerikanerin. Zumindest, bis sich die Republikaner auf einen Mehrheitsführer einigen. Denn: Fällt US-Präsident Joe Biden aus, springt seine Vize ein. Fällt auch Kamala Harris aus, würde eigentlich der oder die Vorsitzende des Repräsentantenhauses die präsidialen Geschäfte übernehmen.
Anders als im Repräsentantenhaus erfolgt die Personalbesetzung im Senat. Hier ist automatisch der oder die US-Vizepräsidentin, also Kamala Harris, am Steuer. Fällt sie aus, wird sie durch die Präsidentin pro tempore vertreten, zu der Murray jüngst gewählt wurde. Das macht sie de facto zum höchsten Mitglied des Senats.
Feinstein lehnte ab
Diese Position geht an das dienstälteste Mitglied der Mehrheitspartei. Die kalifornische Abgeordnete Dianne Feinstein sitzt zwar ein Jahr länger im Rat, lehnte die Position jedoch ab.
Murray ist die erste Frau in diesem Amt. «Langsam, aber sicher sieht der Kongress mehr aus wie Amerika», schreibt sie auf Twitter.
I'm honored to officially become the President Pro Tempore of the Senate today. It's not lost on me the significance of what it means to be the first woman to serve in this role. This is another sign that slowly but surely, Congress is looking more like America. pic.twitter.com/humJcBwHFl
Ihre Wahl schaffte Murray im November – entgegen der Umfragewerte – deutlich mit einem Vorsprung von 15 Prozentpunkten vor ihrer republikanischen Gegenkandidatin.