«Braune Kasse» Bitcoin für Hunderttausende Dollar gingen vor Kapitol-Sturm an Rechte

AP/tpfi

15.1.2021

A 25 Bitcoin coin pictured in Zug, Switzerland, on October 24, 2018. (KEYSTONE/Christian Beutler)
A 25 Bitcoin coin pictured in Zug, Switzerland, on October 24, 2018. (KEYSTONE/Christian Beutler)
Bild: Keystone

Ein französischer Computerprogrammierer hat vor seinem Tod im vergangenen Monat Bitcoin im Wert von mehr als 500’000 US-Dollar an Rechtsextreme in den USA transferiert. 

Einige der Empfänger seien an dem Aufruhr in Washington beteiligt gewesen, bei dem Anhänger Donald Trumps das Kapitol stürmten, erklärten am Freitag Forscher des Unternehmens Chainalysis, das Transaktionen mit der weltweit führenden Kryptowährung untersucht.

Der Grossteil der insgesamt 22 Transaktionen in einem Umfang von insgesamt gut 522’000 US-Dollar (etwa 432’000 Euro) ging demnach an einen rechtsradikalen Internet-Influencer, der am 8. März unter den Protestierenden war, jedoch abstreitet, am Sturm auf das Kapitol beteiligt gewesen zu sein. Die Transaktionen sowie Berichte über dem Sturm aufs Kapitol vorangegangene Planungen in einschlägigen Kommunikationskanälen legten nahe, dass die inländischen Extremistengruppen in den USA besser organisiert und finanziell ausgestattet seien, als dies bislang angenommen wurde, erklärten die Forscher.

Der 35-Jährige Franzose hatte nach den Bitcoin-Transfers einen Abschiedsbrief veröffentlicht, erklärt, er sei chronisch krank und wolle sein Vermögen «gewissen Anliegen und Leuten» vermachen, wie eine Recherche der Nachrichtenagentur AP ergab. Chainalysis hatte die Identität des Mannes nicht veröffentlicht.

Ermittler auf Bundesebene in den USA ermitteln zu möglicher Koordination und Planung vor dem Aufruhr in Washington. Michael Sherwin, Bundesstaatsanwalt in Washington, erklärte, es werde auch untersucht, ob es eine Form der Führung bei den Ausschreitungen gab, als im Kapitol gerade das Ergebnis der US-Wahl vom 3. November bestätigt werden sollte.

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