Iran Blinken: Lage in Nahost so gefährlich wie seit 1973 nicht mehr

SDA

30.1.2024 - 00:31

Antony Blinken (r), Außenminister der USA, hört zu, während Jens Stoltenberg, der NATO-Generalsekretär, während einer Pressekonferenz im US-Außenministerium spricht. Die Lage in Nahost ist nach Einschätzung von Blinken so gefährlich wie seit 1973 nicht mehr. Foto: Manuel Balce Ceneta/AP/dpa
Antony Blinken (r), Außenminister der USA, hört zu, während Jens Stoltenberg, der NATO-Generalsekretär, während einer Pressekonferenz im US-Außenministerium spricht. Die Lage in Nahost ist nach Einschätzung von Blinken so gefährlich wie seit 1973 nicht mehr. Foto: Manuel Balce Ceneta/AP/dpa
Keystone

Die Lage in Nahost ist nach Einschätzung von US-Aussenminister Antony Blinken so gefährlich wie lange nicht mehr. «Ich behaupte, dass wir in der gesamten Region seit mindestens 1973 – vielleicht sogar davor – keine so gefährliche Situation mehr erlebt haben wie jetzt», sagte Blinken am Montag in Washington bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg. «Das ist das Umfeld, in dem wir operieren.»

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Mit der Jahreszahl bezog Blinken sich wahrscheinlich auf den 19-tägigen Jom-Kippur-Krieg, der am 6. Oktober 1973 begonnen hatte, als eine Allianz arabischer Staaten unter der Führung von Ägypten und Syrien überraschend Israel überfiel. Damals wurden mehr als 2600 israelische Soldaten getötet und mehr als 7000 verletzt.

Ein tödlicher Drohnenangriff proiranischer Milizen auf US-Soldaten nahe der syrischen Grenze in Jordanien am Sonntag hat neue Ängste vor einer Ausweitung der Krise im Nahen Osten geschürt. Bei dem Angriff wurden nach Pentagon-Angaben drei US-Soldaten getötet und mehr als 40 weitere verletzt. US-Präsident Joe Biden drohte mit Vergeltung.

Blinken warnte vor Versuchen, den Konflikt in Nahost auszunutzen, um weitere Instabilität zu säen. Man werde entschieden auf jede Aggression reagieren. Gleichzeitig betonte Blinken, es sei das Ziel der US-Regierung, eine Eskalation in der Region zu verhindern. «Es ist uns ein Anliegen, beides zu tun: Für unsere Leute einstehen, wenn sie angegriffen werden, und verhindern, dass der Konflikt wächst und sich ausbreitet.»

Seit Beginn des Gaza-Kriegs zwischen Israel und der islamistischen Hamas im Oktober haben proiranische Milizen fast täglich Angriffe auf US-Militärstützpunkte im Irak und in Syrien verübt. Die US-Regierung hat darauf mit Luftschlägen in beiden Ländern reagiert. Ausserdem greifen die jemenitischen Huthi – aus Solidarität mit der Hamas – immer wieder Frachter im Roten Meer an. Als Reaktion darauf hatten die USA und Grossbritannien mit der Unterstützung Verbündeter Militärschläge gegen die vom Iran unterstützte Miliz im Jemen ausgeführt.