Christine Schraner Burgener 2019 bei ihrer Ankunft im Bundesstaat Rakhine in Myanmar, wo die Armee 2017 brutal gegen die muslimische Minderheit vorgegangen war. (Archivbild)
Botschafterin Schraner Burgener in der Schweizer Botschaft in Berlin. (Archivbild)
Botschafterin Schraner Burgener wird neue SEM-Chefin - Gallery
Christine Schraner Burgener 2019 bei ihrer Ankunft im Bundesstaat Rakhine in Myanmar, wo die Armee 2017 brutal gegen die muslimische Minderheit vorgegangen war. (Archivbild)
Botschafterin Schraner Burgener in der Schweizer Botschaft in Berlin. (Archivbild)
Christine Schraner Burgener, die frühere Schweizer Botschafterin in Berlin und Thailand, wird neue Chefin des Staatsekretariats für Migration (SEM). Der Bundesrat hat die 57-Jährige zur Nachfolgerin von Mario Gattiker ernannt, der in den Ruhestand tritt.
Schraner Burgener, seit 2018 Uno-Sondergesandte für Myanmar, wird ihre Stelle wegen des noch laufenden Mandats erst am 1. Januar 2022 antreten, wie das Justizdepartement (EJPD) am Donnerstag mitteilte. Gleichzeitig sei das Arbeitsverhältnis mit Gattiker über das ordentliche Pensionsalter für drei Monate bis Ende 2021 verlängert worden.
Die studierte Juristin Schraner Burgener sei mit der Bundesverwaltung ebenso vertraut wie mit der internationalen Diplomatie, heisst es in der Mitteilung. Ihre Wahl sei deshalb auch ein Zeichen der wachsenden internationalen Vernetzung der Migrationspolitik.
Schraner Burgener wurde 1963 im bernischen Meiringen geboren und wuchs danach in Japan auf. 1991 trat sie in den diplomatischen Dienst des Eidg. Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) ein. Nach Stationen in Marokko, Bern und Dublin wurde Schraner Burgener stellvertretende Direktorin in der Völkerrechtsdirektion des EDA und Leiterin der Abteilung Menschenrechte und Humanitäres Völkerrecht.
Job-Sharing in Thailand
Von 2009 übernahm sie als Premiere in der Schweizer Diplomatie im Job-Sharing mit ihrem Ehemann Christoph Burgener den Botschafterposten für Thailand, Laos und Kambodscha. Schraner Burgener war dabei für Thailand zuständig, wo sie 2010 die Unruhen zwischen Anhängern der Regierung und der Opposition hautnah erlebte. Wegen der Gewalt in der Hauptstadt musste sie damals die Botschaft schliessen und zwischenzeitlich sogar ihr provisorisches Büro verlassen.
2015 übernahm die Karriere-Diplomatin die Nachfolge von Tim Guldimann als Botschafterin in Deutschland. Drei Jahre später ernannte sie Uno-Generalsekretär Antonio Gutterres zur Sondergesandten für Myanmar, nur wenige Monate nach der Vertreibung von Hunderttausenden von Angehörigen der muslimischen Minderheit der Rohingya. Schraner Burgener hatte seither den neu geschaffenen Posten inne.
Erst vor rund einer Woche hatte sich Schraner Burgener nach dem Militärputsch Anfang Februar mit dem stellvertretenden Chef der Junta getroffen und ihn vor Gewalt gegen die Demonstranten gewarnt.
Gattikers Karriere geht zu Ende
Der noch amtierende Staatssekretär Gattiker blickt auf eine lange Karriere in der Bundesverwaltung zurück. Im Mai 2001 wurde er leitender Sekretär der damaligen Eidgenössischen Ausländerkommission.
2003 wurde er Vizedirektor und Chef der Abteilung Integration und Bürgerrecht des Bundesamtes für Zuwanderung, Integration und Auswanderung. Im Bundesamt für Migration leitete er ab 2005 den Direktionsbereich Arbeit, Integration und Bürgerrecht. Im November 2011 übernahm er die Leitung des Bundesamtes, zunächst ad interim und auf Jahresbeginn 2012 definitiv.
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