Kein sauberes Skalpell gefunden Britischer Chirurg operiert Patient mit Schweizer Sackmesser

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2.10.2024

Ein britischer Chirurg soll mit einem Schweizer Taschenmesser die Brust eines Patienten geöffnet haben. (Symbolbild)
Ein britischer Chirurg soll mit einem Schweizer Taschenmesser die Brust eines Patienten geöffnet haben. (Symbolbild)
Getty Images

In England soll ein Chirurg seinen Patienten mit einem Schweizer Sackmesser geöffnet haben. Nun wurde eine Untersuchung zu mindestens 105 Fällen von angeblicher medizinischer Fahrlässigkeit eingeleitet.

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Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Ein britischer Chirurg soll mit einem Schweizer Taschenmesser die Brust eines Patienten geöffnet haben.
  • Dokumente zeigen, dass die Kollegen des Chirurgen sein Verhalten «fragwürdig» fanden und erstaunt darüber waren, dass er kein Skalpell finden konnte.
  • Die Polizei hat nun eine Untersuchung zu mindestens 105 Fällen von angeblicher medizinischer Fahrlässigkeit innerhalb des britischen Gesundheitssystems eingeleitet.

Ein britischer Chirurg soll mit einem Schweizer Taschenmesser, das er normalerweise zum Schneiden von Früchten während der Mittagspause verwendet, die Brust eines Patienten geöffnet haben. Grund dafür: Er konnte kein sauberes Skalpell finden, wie die BBC schreibt.

Der Vorfall ereignete sich im Royal Sussex Hospital in Brighton, England. Dort erklärte man, dass die Operation zwar ein Notfall gewesen sei, jedoch das Verhalten des Chirurgen «ausserhalb der normalen Verfahren» gelegen habe und nicht notwendig gewesen wäre.

Verhalten von Arzt «fragwürdig»

Der Patient überlebte die Operation. Interne Dokumente zeigen aber, dass die Kollegen des Chirurgen sein Verhalten «fragwürdig» fanden und erstaunt darüber waren, dass er kein Skalpell finden konnte, heisst es bei BBC weiter.

Professor Graeme Poston, ein ehemaliger Chirurg und Experte für Fahrlässigkeit in Spitälern, ist entsetzt über diesen Vorgang. Ein Taschenmesser sei nicht steril und dürfe nicht als Operationsinstrument verwendet werden. Zudem müsse bei einer Operation die gesamte notwendige Ausrüstung stets vorhanden sein.

Drei Patienten gestorben

Derselbe Chirurg soll zudem in einem Zeitraum von zwei Monaten drei vermeintlich risikoarme Eingriffe durchgeführt haben, bei denen alle Patienten verstarben. Poston sagt, dass eine Wahrscheinlichkeit von einem Prozent bestehe, dass diese Eingriffe mit dem Tod enden.

Interne Untersuchungen haben ergeben, dass alle drei verstorbenen Patienten «schlecht versorgt» wurden. Poston hat sich den beruflichen Werdegang schliesslich genauer angesehen. Er kam zu Schluss, dass es im Laufe der Ausbildung und des Studiums des Chirurgen «Probleme gab».

Die Polizei hat eine Untersuchung zu mindestens 105 Fällen von angeblicher medizinischer Fahrlässigkeit innerhalb des britischen Gesundheitssystems, der National Health Service (NHS), eingeleitet. 

Die Polizei zieht in Erwägung, Anklage wegen Totschlags zu erheben. Sie haben dafür zusätzliches Personal eingestellt.