Bürgermeisterwahlen in Florenz Deutscher Kandidat sagt dem Massentourismus den Kampf an

SDA

27.4.2024 - 19:04

Die Uffizien in Florenz: Der ehemalige Chef der Uffizien, Eike Schmidt, kandidiert für die Mitte-Rechts-Koalition für die Bürgermeisterwahlen in
Florenz. Er will dem Massentourismus in Florenz den Kampf ansagen. 
Die Uffizien in Florenz: Der ehemalige Chef der Uffizien, Eike Schmidt, kandidiert für die Mitte-Rechts-Koalition für die Bürgermeisterwahlen in Florenz. Er will dem Massentourismus in Florenz den Kampf ansagen. 
Archivbild: Keystone

Eike Schmidt, Kandidat der Mitte-Rechts-Koalition für die Bürgermeisterwahlen in Florenz, will den Massentourismus in Florenz bekämpfen. Bei einem Wahlsieg erhöhe er die Eintrittsgebühr für Reisebusse in Florenz, kündigte der deutsche Ex-Chef der Uffizien an.

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  • Als Direktor hat Eike Schmidt die Uffizien erfolgreicher gemacht.
  • Nun kandidiert der Deutsche für die Mitte-Rechts-Koalition bei den Bürgermeisterwahlen in Florenz.
  • Er will den Massentourismus in Florenz bekämpfen.

Die Wahlen finden am 8. und 9. Juni statt. Auch die Zahl der Fast-Food-Lokale in der Innenstadt will der Deutsche eingrenzen. Sein weiteres Ziel sei es, die Zahl der Ferienwohnungen zu reduzieren und langfristige Mietverträge steuerlich zu fördern. Die Gefahr sei ansonsten, dass wegen der zu hohen Zahl von Ferienwohnungen die Stadt an Einwohnern und Studenten verliere.

Schmidt beklagte, dass die Einwohnerinnen und Einwohner des Stadtzentrums Opfer eines ungeregelten Nachtlebens sei. Auch die Kriminalität nehme zu. «Tourismus ist an sich nicht schlecht, er muss aber geregelt werden. Zu viele Strassen in Florenz hätten ihre typischen Merkmale verloren, weil sie dem ungezügelten Tourismus zum Opfer gefallen seien.

Schmidt tritt für Melonis Partei an

Der deutsche Kulturmanager kandidiert für ein Mitte-Rechts-Bündnis, dem auch die rechtspopulistische Partei Brüder Italiens von Premierministerin Giorgia Meloni angehört. Sollte er bei der Bürgermeisterwahl scheitern, werde er wieder in seinen Job zurückkehren, erklärte Schmidt. Er ist derzeit Direktor des namhaften Museums Capodimonte in Neapel. Der Deutsche, der mit einer Florentinerin verheiratet ist, hatte im November die italienische Staatsangehörigkeit erhalten.

2019 begann Schmidts zweites Mandat in den Uffizien, das im Dezember auslief. Unter seiner Leitung konnten die Uffizien ihre Besucherzahl stark erhöhen. Der Kulturmanager hatte sich sehr für die Modernisierung des meistbesuchten italienischen Museums eingesetzt.