Ausgangsbeschränkungen, Schulschliessungen, strengere Regeln für Geschäfte: Der deutsche Bundestag hat eine landesweite Notbremse zur Eindämmung der Pandemie beschlossen.
21.04.2021, 16:21
21.04.2021, 16:27
SDA/tafu
Lange wurde diskutiert, nun ist man sich einig: Der Bundestag hat in Deutschland am Mittwoch eine bundeseinheitliche Notbremse gegen die dritte Corona-Welle beschlossen.
Mit der entsprechenden Änderung des Infektionsschutzgesetzes rücken Ausgangsbeschränkungen ab 22 Uhr und weitere Schritte zur Vermeidung von Kontakten näher. In namentlicher Abstimmung votierten in dritter Lesung 342 Abgeordnete für das Gesetz. Es gab 250 Nein-Stimmen und 64 Enthaltungen.
Zuvor hatten in zweiter Lesung die Fraktionen von CDU/CSU und SPD dafür gestimmt. AfD, FDP und Linke stimmten gegen das Gesetz. Die Grünen hatten sich enthalten.
Landesweit einheitliche Regeln
Die Notbremse soll deutschlandweit verbindliche Regeln für schärfere Corona-Gegenmassnahmen festlegen. In Kreisen oder Städten mit hohen Infektionszahlen sollen weitgehende Ausgangsbeschränkungen in der Nacht greifen. Auch ein Stopp von Präsenzunterricht und strengere Bestimmungen für Geschäfte sollen dem Eindämmen der Neuinfektionen dienen.
Die Vorschriften könnten frühestens ab Samstag greifen. Bevor das geschehen kann, müssen sie am Donnerstag noch den Bundesrat passieren. Zudem muss Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier das Gesetz noch unterzeichnen, und es muss noch verkündet werden. Die Massnahmen sind bis 30. Juni befristet. Der Gesetzgeber geht davon aus, dass spätestens dann die Pandemie durch die Impfungen stark zurückgedrängt ist.
Dem Beschluss ging ein verbaler Schlagabtausch im Plenum voraus. Nahe dem Reichstagsgebäude in Berlin demonstrierten mehr als 8000 Gegner der Corona-Massnahmen. Wegen massiver Verstösse gegen die Corona-Regeln untersagte die Polizei die Demonstration. Beamte versuchten, Teilnehmer zu zerstreuen. Demonstranten griffen Polizisten an.