Treffen mit Iran-Präsident Raisi Cassis ist besorgt über den Tod von Masha Amini

sda/mmi

21.9.2022

Bundespräsident Cassis weilt derzeit im Rahmen der UN-Vollversammlung in New York.
Bundespräsident Cassis weilt derzeit im Rahmen der UN-Vollversammlung in New York.
KEYSTONE

Bundespräsident Ignazio Cassis hat seine Sorge über den Tod der 22-jährigen Masha Amini gegenüber dem Iranischen Präsidenten geäussert. Er fordert von Ebrahim Raisi die Einhaltung der Menschenrechte.

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Bundespräsident Ignazio Cassis hat am Rande der UN-Vollversammlung den erzkonservativen iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi getroffen.

«Ich drückte auch meine Besorgnis über den Tod von Mahsa Amini (22) und um die Einhaltung der Menschenrechte aus», twitterte Cassis heute Morgen.

Landesweite Proteste fordern erste Tote

Der Tod der 22-jährigen Mahsa Amini im Polizeigewahrsam hatte landesweit Trauer und Empörung ausgelöst. Im Iran gingen am Montag Tausende Menschen auf die Strassen. Dabei kam es auch zu Zusammenstössen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften.

Die junge Frau war am vergangenen Dienstag von der Sittenpolizei wegen ihres «unislamischen Outfits» festgenommen worden. Was genau danach geschah, ist unklar, jedenfalls fiel Amini ins Koma und starb am Freitag in einem Krankenhaus. Kritiker werfen der Moralpolizei vor, Gewalt angewendet zu haben. Die Polizei weist die Vorwürfe entschieden zurück. Die Regierung ordnete eine Untersuchung an.

Nach Protesten im Iran haben die Behörden erste Tote gemeldet. In der Provinz Kurdistan seien drei Personen getötet worden, meldete die iranische Nachrichtenagentur Tasnim gestern Dienstag. Zwei Menschen seien durch eine Militärwaffe getötet worden, der Tod einer dritten Person wurde als «verdächtig» bezeichnet. Der Waffentyp werde nicht von Sicherheitskräften verwendet, sagte der Gouverneur der Provinz laut Tasnim. Die genauen Umstände waren zunächst unklar.

Nebst den bilateralen Beziehungen zwischen der Schweiz und dem Iran, sprachen Cassis und Raisi bei ihrem Treffen auch über das Schutzmachtmandat der Schweiz und den Erhalt des Iran-Atomabkommens.