Bolivien Chaos und Gewalt: Polizei ruft in Bolivien Armee um Hilfe

SDA

12.11.2019 - 01:54

In Bolivien liefern sich Anhänger des zurückgetretenen Präsidenten Evo Morales in der Hauptstadt La Paz Scharmützel mit der Polizei.
In Bolivien liefern sich Anhänger des zurückgetretenen Präsidenten Evo Morales in der Hauptstadt La Paz Scharmützel mit der Polizei.
Source: KEYSTONE/AP/JUAN KARITA

Angesichts der eskalierenden Gewalt nach dem Rücktritt des bolivianischen Präsidenten Evo Morales hat die Polizei das Militär um Hilfe gerufen. Die Streitkräfte wollen gegen Plünderer vorgehen, oft Anhänger von Morales.

In Bolivien herrscht derzeit ein Machtvakuum. Niemand weiss, wie es nach dem – nicht ganz freiwilligen – Rücktritt von Staatschef Evo Morales weitergeht. Auf der Strasse eskaliert die Gewalt. Die Polizei ruft die Armee zu Hilfe. «Die Soldaten werden gemeinsam mit der Polizei Operationen durchführen, um Blutvergiessen und Trauer zu verhindern», sagt der Kommandant der Streitkräfte, Williams Kaliman. «Wir werden angemessene Gewalt anwenden gegen Vandalen-Gruppen, die Schrecken unter der Bevölkerung verbreiten.»

Zuvor hatte das Militär bereits angekündigt, wichtige Einrichtungen in dem südamerikanischen Land zu schützen. Die Soldaten sollen im ganzen Staatsgebiet ausrücken. Die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung sei hingegen weiterhin die verfassungsmässige Aufgabe der Polizei.

Allerdings bat die Polizei am Regierungssitzes in La Paz die Streitkräfte um Unterstützung, da sie der Lage alleine nicht Herr werde. Aufgebrachte Anhänger von Morales plünderten Medienberichten zufolge Geschäfte, errichteten Barrikaden und legten Feuer.

Auf Druck des Militärs war Morales am Sonntag nur drei Wochen nach seiner umstrittenen Wiederwahl zurückgetreten. Der Sozialist hatte sich nach der Abstimmung am 20. Oktober zum Sieger in der ersten Runde erklärt, obwohl die Opposition und internationale Beobachter erhebliche Zweifel anmeldeten. Seine Gegner warfen ihm Wahlbetrug vor.

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