Corona-Überblick Je 3000 Protestierende in Basel und Genf – Ausschreitungen in Rom

Agenturen/gbi

9.10.2021

Agenturen/gbi

Laut Angaben der Johns-Hopkins-Universität liegt die Zahl der bestätigten Infektionen mit dem Coronavirus in der Schweiz bei bislang insgesamt 848’418 Personen. 11’120 Menschen sind in Verbindung mit Covid-19 verstorben. Weltweit stieg die Zahl der Infizierten auf 237’464’315, die Zahl der Toten auf 4’845’786.

Das Wichtigste in Kürze:

  • In Basel und Genf haben sich am Samstagnachmittag jeweils rund 3000 Gegnerinnen und Gegner der Corona-Massnahmen von Bund und Kantonen zu Kundgebungen versammelt.
  • Als erster Westschweizer Kanton will Genf ab November den 12- bis 15-Jährigen an den Schulen ein Impfangebot machen.
  • Bei Protesten gegen die Corona-Politik der italienischen Regierung ist es in Rom zu schweren Ausschreitungen gekommen.
  • In Griechenland gibt es von diesem Samstag an zahlreiche Lockerungen für Geimpfte und Genesene in Bars, Restaurants und Cafés.
  • In Brasilien gibt es derzeit jeden Tag rund 500 Corona-Tote zu beklagen. Nur in den USA wurden bislang mehr Tote gezählt.
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  • 21.22 Uhr

    Schwere Ausschreitungen bei Corona-Demos in Rom

    Bei Protesten in Rom kam es zu heftigen Zusammenstössen, die Ordnungskräfte setzten Schlagstöcke, Pfefferspray und Wasserwerfer ein.
    Bei Protesten in Rom kam es zu heftigen Zusammenstössen, die Ordnungskräfte setzten Schlagstöcke, Pfefferspray und Wasserwerfer ein.
    Bild: KEYSTONE/Massimo Percossi

    Bei Protesten gegen die Corona-Politik der italienischen Regierung ist es in Rom zu schweren Ausschreitungen gekommen. Mehrere Tausend Demonstranten zogen am Samstag durch die Strassen der Hauptstadt und gerieten immer wieder mit der Polizei aneinander.

    Es kam es zu heftigen Zusammenstössen, die Ordnungskräfte setzten Schlagstöcke, Pfefferspray und Wasserwerfer ein. Die Demonstranten versuchten, Absperrungen zu durchbrechen und warfen ihrerseits mit Stühlen und Knallbomben, wie auf Videos zu sehen war.

    Am frühen Abend stürmten die Protestierenden den Sitz der grössten italienischen Gewerkschaft CGIL. Amateuraufnahmen zeigten, wie sie die Wachleute und Polizisten mit Stöcken und Fahnenstangen attackierten und dann durch die Tür in das Gebäude vordrangen.

    In Italien treten in der nächsten Woche weitere Massnahmen gegen die Corona-Pandemie in Kraft.  Kritiker dieses Passes und Impfgegner machten zuletzt Stimmung gegen die Massnahme.
    In Italien treten in der nächsten Woche weitere Massnahmen gegen die Corona-Pandemie in Kraft.  Kritiker dieses Passes und Impfgegner machten zuletzt Stimmung gegen die Massnahme.
    Bild: KEYSTONE/Mauro Scrobogna

    Die Politik war geschockt. Ministerpräsident Mario Draghi verurteilte die Gewalt auf den Strassen und unterstrich, dass Gewerkschaften Garanten der Demokratie und Rechte der Arbeiter seien und dass jeder Versuch der Einschüchterung hart zu ahnden sei.

    CGIL-Generalsekretär Maurizio Landini nannte die Attacke einen «organisierten Akt faschistischer Gewalt, einen Angriff auf die Demokratie und auf die ganze Arbeitswelt, den wir abwehren werden. Niemand darf glauben, unser Land in die Faschistenzeit zurückstossen zu können.»

    In Italien treten in der nächsten Woche weitere Massnahmen gegen die Corona-Pandemie in Kraft. Vom 15. Oktober muss jeder Beschäftigte in der Privatwirtschaft oder im öffentlichen Dienst einen sogenannten «Grünen Pass» haben, also einen Nachweis der Impfung, Genesung oder eines – zu bezahlenden – negativen Tests. Die Kritiker dieses Passes und Impfgegner machten zuletzt Stimmung gegen die Massnahme.

    Diese sorgt aber gleichzeitig dafür, dass ab Montag Lockerungen möglich sind: Kinos, Theater und Konzerthallen dürfen wieder zu 100 Prozent ausgelastet werden. Auch Diskotheken können wieder öffnen. Eintritt zu allen Events gibt es nur mit dem «Grünen Pass».

  • 17.39 Uhr

    Gegen 3000 Teilnehmende an Demo in Basel

    In Basel haben sich am Samstagnachmittag gegen 3000 Gegnerinnen und Gegner der Corona-Massnahmen von Bund und Kantonen zu einer Kundgebung versammelt. Die Veranstaltung verlief friedlich, die Polizei konnte eine Konfrontation mit Gegendemonstranten verhindern.

    Wie hier in Genf versammelten sich auch. in Basel rund 3000 Gegnerinnen und Gegner der Corona-Massnahmen von Bund und Kantonen zu einer Kundgebung.
    Wie hier in Genf versammelten sich auch. in Basel rund 3000 Gegnerinnen und Gegner der Corona-Massnahmen von Bund und Kantonen zu einer Kundgebung.
    Bild: KEYSTONE/Salvatore Di Nolfi

    Angeführt von rund 30 «Freiheitstrychlern» bewegte sich der polizeilich bewilligte Demonstrationszug vom De Wette-Park beim Bahnhof SBB an den grossen Einkaufsstrassen vorbei zur Wettsteinbrücke. Dort drohte eine Konfrontation mit einer unbewilligten Gegendemonstration aus dem Umfeld der Gruppierung «Basel nazifrei», die sich an der anderen Brückenseite eingefunden hatten.

    Gegen 200 Gegendemonstrantinnen hatten sich zuvor im Kleinbasel formiert, um ein Zeichen gegen die ihrer Ansicht nach faschistische Unterwanderung der Massnahmengegnerschaft zu setzen. Sie wurden bei der Wettsteinbrücke aber von der Polizei gestoppt, worauf sich die Teilnehmenden zurückzogen.

    Der sehr bunt zusammengesetzte Demonstrationszug der Schutzmassnahmen- und Impfgegnerschaft zog dann weiter durch die Kleinbasler Altstadt bis zum Messeplatz. Auf der dortigen Rosentalanlage endete gegen 16.30 Uhr die Kundgebung. Aus polizeilicher Sicht sei die Demonstration friedlich verlaufen, und Sachbeschädigungen habe es keine gegeben, meldete Polizei und Rettung Basel-Stadt auf Twitter.

  • 16.47 Uhr

    Knapp 3000 demonstrieren in Genf gegen Massnahmen

    Im Demonstrationszug in Genf wurden zahlreiche Plakate mitgeführt, die das «Zertifikat der Schande» anprangerten.
    Im Demonstrationszug in Genf wurden zahlreiche Plakate mitgeführt, die das «Zertifikat der Schande» anprangerten.
    KEYSTONE/Salvatore Di Nolfi

    Zu einer Demonstration gegen das Covid-Zertifikat und die «Einschränkung der Freiheiten» haben sich am Samstagnachmittag fast 3000 Menschen in Genf versammelt. Sie starteten auf der Place de Neuve und zogen zur Place des Nations.

    «Freiheit, Freiheit!» skandierten die Demonstrierenden und forderten unter anderem den Rücktritt von Bundesrat und Gesundheitsminister Alain Berset. Im Demonstrationszug flatterten zahlreiche Schweizer Fahnen, und es wurden zahlreiche Plakate mitgeführt, die das «Zertifikat der Schande» anprangerten und auf denen zu lesen war: «Nein zum Covid-Zertifikat, nein zur Erpressung und ja zur Rückkehr zum gesunden Menschenverstand».

    Mehrere Redner ergriffen auf der Place de Neuve das Wort und forderten die Ablehnung des Covid-19-Gesetzes, über das am 28. November abgestimmt wird. Die genehmigte Demonstration verlief friedlich.

  • 15.25 Uhr

    Zahl der Demonstrierenden in Basel erhöht sich auf 2000

    In zwischen hat sich die Zahl der Gegnerinnen und Gegner der Corona-Massnahmen, die sich in Basel zu einer Demo versammelt haben, auf 2000 Personen erhöht. Gleichzeitig formierte sich eine unbewilligte Gegendemonstration mit etwa 200 Teilnehmenden.

    Beidseits der Wettsteinbrücke standen sich die beiden Gruppierungen mit grossem Abstand gegenüber. Die Massnahmengegner unterbrachen ihren Marsch, die Gegendemonstranten wurden von der Polizei gestoppt. Ihre Kundgebung war nicht bewilligt. Sie zogen sich daraufhin zurück.

  • 14.34 Uhr

    Über 1000 Teilnehmende an Demo in Basel

    In Basel haben sich am Samstagnachmittag über 1000 Gegnerinnen und Gegner der Corona-Massnahmen von Bund und Kantonen zu einer Kundgebung versammelt. Die Veranstaltung ist polizeilich bewilligt.

    Auffallend präsent ist die Gegnergruppierung «Massvoll», wie ein Korrespondent der Nachrichtenagentur Keystone-SDA berichtet. Ansonsten sind viele Schweizerfahnen zu sehen. Mit Applaus und Jubel empfingen die Teilnehmenden die etwas verspätet ankommenden «Freiheitstrychler».

    Im Kleinbasel formierte sich gleichzeitig eine unbewilligte Gegendemonstration aus dem Umfeld der Gruppierung «Basel nazifrei». Anwesend waren vorerst gegen 200 Teilnehmende.

  • 14.21 Uhr

    Griechenland lockert Corona-Massnahmen

    In Griechenland gibt es von diesem Samstag an zahlreiche Lockerungen für Geimpfte und Genesene. Bars, Restaurants und Cafés, aber auch andere geschlossene Räumlichkeiten wie Fitness-Studios und Kinos dürfen künftig die Höchstgrenze an Gästen zulassen. Voraussetzung ist, dass die Besucher geimpft oder nachweislich in den vergangenen sechs Monaten von einer Corona-Infektion genesen sind. Abstandsregeln und Maskenpflicht fallen dann in diesen Bereichen weg. Die Lockerungen sollen zunächst für 15 Tage gelten, dann werde der Schritt neu bewertet, berichteten griechische Medien am Samstag.

    Die Polizei kündigte bereits an, die Nachweise von Geimpften und Genesenen streng zu kontrollieren. Manche griechische Wissenschaftler meldeten dennoch Bedenken an. «Ich glaube, dass wir die falsche Botschaft vermitteln», sagte Giorgos Boulbasakos, Direktor einer Athener Lungenklinik, dem Fernsehsender Mega am Samstag. Er forderte unter anderem eine Impfpflicht für Mitarbeiter in der Gastronomie. In Griechenland gibt es bereits eine Impfpflicht für Beschäftigte im Gesundheitssektor.

    Die griechische Regierung will mit den Lockerungen vor allem Ungeimpfte dazu bewegen, sich impfen zu lassen. In Griechenland sind rund 6,3 Millionen der rund elf Millionen Einwohner des Landes vollständig geimpft. Die Zahl der Neuinfektionen war zuletzt vor allem in Nordgriechenland stark angestiegen.

  • 12.45 Uhr

    Massnahmen-Demo in Basel

    In Basel versammeln sich in diesen Minuten Gegner*innen der Corona-Massnahmen zu einer bewilligten Demonstration. Ab 14 Uhr wollen sich die Teilnehmer*innen versammeln. Die Polizei wollte die genaue Demonstrationsroute vorab nicht bekanntgeben, da Konfliktpotenzial besteht: So rufen linke Kreise auch zu einer Gegendemonstration auf. 

    Bereits im November 2020 gingen Gegner*innen der Corona-Massnahmen in Basel auf die Strasse. 
    Bereits im November 2020 gingen Gegner*innen der Corona-Massnahmen in Basel auf die Strasse. 
    Bild: Keystone/Georgios Kefalas
  • 11.29 Uhr

    Stabile Fallzahlen in Deutschland

    Die Corona-Situation in Deutschland scheint stabil zu sein. Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldete in der Nacht auf Samstag 8854 neue Corona-Neuinfektionen. Vor einer Woche hatte der Wert bei 8517 Ansteckungen und damit auf ähnlichem Niveau gelegen. Für die «Bild»-Zeitung steht damit fest: «Deutschland hat Corona im Griff», wie das Boulevardblatt titelt. 

  • 8.31 Uhr

    500 Corona-Tote am Tag in Brasilien

    Brasilien hat die Marke von 600'000 Corona-Toten überschritten. Seit Beginn der Pandemie seien 600'425 Menschen im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben, wie aus Daten des Gesundheitsministeriums in Brasília vom Freitagabend (Ortszeit) hervorgeht. Nur in den USA wurden bislang mehr Tote gezählt. Jeden Tag gibt es in Brasilien derzeit rund 500 Corona-Tote zu beklagen.

    Seit Juni, als das Land insgesamt eine halbe Million Corona-Tote zählte, ist die Opferzahl auch dank des Impf-Fortschritts zurückgegangen. Seit Beginn der landesweiten Impfkampagne im Januar sind nun fast 242 Millionen Impfdosen verabreicht worden. Über 45 Prozent der erwachsenen Brasilianer*innen sind vollständig geimpft. In Brasilien leben 210 Millionen Menschen.

    Der rechte Präsident Jair Bolsonaro hat das Coronavirus seit Beginn der Pandemie verharmlost und Schutzmassnahmen sowie Einschränkungen abgelehnt. Auch den Sinn von Impfungen zieht er in Zweifel und hat mehrmals betont, dass er selbst noch nicht geimpft sei. Ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss zum Krisenmanagement seiner Regierung läuft, zudem mehren sich in den vergangenen Monaten Demonstrationen gegen seine Politik. 

    Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro steht wegen seines Krisenmanagements in der Corona-Pandemie in der Kritik. 
    Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro steht wegen seines Krisenmanagements in der Corona-Pandemie in der Kritik. 
    Bild: EPA
  • 8.12 Uhr

    Lettland verhängt Ausnahmezustand

    Angesichts der starken Ausbreitung des Coronavirus hat die lettische Regierung am Freitag einen dreimonatigen Ausnahmezustand ausgerufen, der am 11. Oktober eintritt. Zudem beschloss das Kabinett in Riga mehrere Beschränkungen sowohl für Geimpfte als auch für Nicht-Geimpfte, durch die das öffentliche Leben und die wirtschaftlichen Aktivitäten eingeschränkt werden.

    Für Beschäftigte des öffentlichen Dienstes wurde eine Impfpflicht festgelegt. Private Firmen sollen soweit möglich wieder auf Homeoffice umzusteigen. Die Öffnungszeiten von gastronomischen Betrieben, Kultur-, Unterhaltungs- und religiösen Einrichtungen wurden beschränkt ,und Ungeimpfte dürfen nur noch bestimmte Arten von Geschäften besuchen.

  • 7 Uhr

    Genf will 12- bis 15-Jährige impfen

    Als erster Westschweizer Kanton will Genf ab November den 12- bis 15-Jährigen an den Schulen ein Impfangebot machen. Dies hat der zuständige Staatsrat Mauro Poggia am Freitagabend im Westschweizer Fernsehen RTS angekündigt. Im Moment sei man dabei, von den Eltern das Einverständnis dafür einzuholen.

    In der Deutschschweiz haben bereits mehrere Kantone freiwillige Impfkampagnen in den Schulhäusern begonnen. Im August hatte das Bundesamt für Gesundheit (BAG) allen Jugendlichen ab 12 Jahren empfohlen, sich impfen zu lassen. Die jüngsten Studien gäben keinen Anlass zu Bedenken geben.