Brexit-Gesetz verschoben Das Brexit-Chaos geht weiter

dpa

23.5.2019

Der Tag der britischen Europawahl könnte auch Theresa Mays letzter als Premierministerin sein. Immer mehr Mitstreiter kehren ihr den Rücken. 
Der Tag der britischen Europawahl könnte auch Theresa Mays letzter als Premierministerin sein. Immer mehr Mitstreiter kehren ihr den Rücken. 
Bild: Mark Duffy/UK Parliament/AP

Brexit-Chaos und kein Ende: Ein für Freitag geplanter Gesetzesentwurf zum Abkommen mit der EU verzögert sich.

Die britische Regierung will nun doch nicht an diesem Freitag den Entwurf für das Gesetz zum Brexit-Abkommen vorlegen. Das teilte ein Regierungsmitglied am Donnerstag im Parlament mit.

Das Gesetzgebungsverfahren gilt als letzte Chance, um den mit Brüssel ausgehandelten Brexit-Deal der Premierministerin Theresa May noch zu retten. Sie hatte darin Zugeständnisse an Brexit-Hardliner in ihrer konservativen Partei und an die Opposition angekündigt. Auch eine Abstimmung, ob der Deal den Briten in einem Referendum vorgelegt werden soll, war geplant.

Die Reaktionen darauf waren jedoch vernichtend gewesen. Sowohl aus den Reihen ihrer konservativen Tories als auch aus der Opposition hagelte es Kritik. Die Ministerin für Parlamentsfragen, Andrea Leadsom, trat am Mittwochabend aus Protest gegen die Pläne zurück.

May unter Druck

May steht unter massivem Druck, von ihrem Amt zurückzutreten. Spekulationen zufolge könnte sie bereits am Freitag gezwungen sein, ein Datum für ihren Abschied zu nennen. In der ersten Juni-Woche sollten die Abgeordneten eigentlich über den Gesetzentwurf entscheiden. Ob das nun noch stattfinden wird, erscheint zweifelhaft.

Umfragen sagen eine krachende Niederlage für Mays Konservative bei der Europawahl voraus. Grosser Wahlfavorit ist die EU-feindliche Brexit-Partei von Nigel Farage, die nach Umfragen bei 38 Prozent liegt. Ein solches Ergebnis könnte Mays Sturz beschleunigen.

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